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SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006. Margret Schwekendiek
Читать онлайн.Название SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006
Год выпуска 0
isbn 9783745212518
Автор произведения Margret Schwekendiek
Жанр Научная фантастика
Издательство Readbox publishing GmbH
FRAGE: War die Tau Ceti-Tragödie ein Grund für Ihr leidenschaftliches Engagement in Bezug auf fremde Lebensformen und ihr Recht auf Existenz?
ANTWORT: Sicher. Ganz sicher sogar.
FRAGE: Ihr Vater Arthur Rollins III hat sich inzwischen als unabhängiger Ratsherr der Koalition aus den Anhängern von Admiral Raimondo und Humanity First angeschlossen.
ANTWORT: Ich weiß. Und ich habe nichts anderes erwartet. Aber Sie werden dann sicher auch verstehen, dass ich von dort weg musste. Ich konnte dort nicht leben…
FRAGE: Wann waren Sie das letzte Mal dort?
ANTWORT: Das war zum Jahreswechsel 2237/38.
FRAGE: Während des Anschlags auf das TAU CETI SPACEDOCK durch die Qriid?
ANTWORT: Ich befand mich auf der Planetenoberfläche, als das geschah. Aber im Prinzip ist das richtig. Seitdem bin nicht mehr dort gewesen. Aber ist das ist zu persönlich. Darüber möchte ich nicht sprechen.
FRAGE: Dr. Rollins – bald Professor Rollins – haben Sie vielen Dank für das Gespräch.
Aus einem Interview, das Miles Rollins dem SEDNA ACADEMY JOURNEL.NET gab. Es ist bis heute abrufbar.
2
Mit einer Erschütterung landete das Shuttle im Hangar der STERNENKRIEGER.
„Na, das war aber nicht unbedingt Ihre beste Tat, Mister Triffler“, stellte Lieutenant Commander Chip Barus mit einem spöttischen Unterton fest.
Aber wenn es um seine Flugkünste ging, verstand Triffler keinen Spaß. Selbst wenn man sie nur in einem Scherz anzweifelte, bedeutete dies in seinen Ohren wohl so etwas wie ein Sakrileg.
„Immerhin eine Landung ohne Schaden“, erwiderte Triffler. „Ich glaube, nicht mal Lieutenant Rajiv hätte das hinbekommen!“
Hätte ich wissen müssen!, dachte Reilly, der nicht weiter auf die Sache einging.
„Sauerstoff im Hangar wird eingeleitet. Wir können gleich das Shuttle verlassen“, erklärte Chip Barus.
3
Fünf Minuten später erschien Commander Reilly auf der Brücke. „Willkommen an Bord, Sir“, wurde er von Thorbjörn Soldo begrüßt.
„Ich übernehme wieder“, sagte Reilly.
„Aye, aye, Sir.“
„Eine kurze Lageschreibung, I.O.?“
„Vermutliches Ursprungsareal, aus dem die Drohne abgeschossen wurde, ist weiter eingegrenzt worden. Aber noch lange nicht genug, um wirklich etwas Näheres zu wissen.“
„Mal abgesehen davon, dass die verwendete Drohne mit den Mehrfachsprengköpfen wohl zweifellos qriidischen Ursprungs ist. Oder haben sich auch in dieser Hinsicht neue Erkenntnisse ergeben.“
„Nein, Sir. Der qriidische Ursprung kann als gesichert angesehen werden. Mister Sakur lässt die Ortungssysteme auf Hochtouren laufen.“
Reilly wandte sich an Fähnrich Sakur, der konzentriert an den Kontrollen seiner Konsole beschäftigt war. „Fühlen Sie sich der Aufgabe gewachsen, Fähnrich?“, fragte Reilly.
Noel Sakur nickte. „Ja, Sir – auch wenn ich schon zugegeben muss, dass ich nicht die Erfahrung von Lieutenant Majevsky habe und ich natürlich den Rat von Bruder Padraig gut gebrauchen könnte.“
„Wir müssen den Angreifer finden, Fähnrich.“
„Ich weiß, Sir.“
Commander Reilly ließ sich im Sessel des Kommandanten nieder. Zehn Minuten später meldete Sakur eine Transmission des Systemoberkommandos. Eine zweite Drohne war geortet worden. Allerdings zu einem Zeitpunkt, da jegliche Abwehr kaum noch möglich war.
Die Drohne befand sich bereits in etwa 250 000 Kilometern Entfernung zu Second Earth. Reillys Gesichtsausdruck gefror, als Fähnrich Sakur die eingegangenen Funksprüche abspielte. Die wenigen Raumboote hatten weder die Möglichkeit rechtzeitig am Ort des Geschehens zu sein, noch auf irgendeine andere Weise einzugreifen. Für die STERNENKRIEGER galt dasselbe. Die Drohne teilte sich. Von den Raumforts aus wurde verzweifelt versucht, den Angriff abzuwehren. Vergeblich.
Es herrschte Augenblicke lang Schweigen auf der Brücke der STERNENKRIEGER, nachdem Sakur die Explosion des Tau Ceti Raumfort IV meldete.
„Wie ist es möglich, dass die so nah herankommen, ohne dass sie vorher geortet werden?“, murmelte Reilly.
„Extremer Schleichflug“, erklärte Chip Barus. „Eine andere Erklärung gibt es nicht… Diese ferngesteuerten Waffen müssen erst kurz vor dem Ziel aktiviert worden sein, sodass sie keine Signatur abgaben, die von der Raumkontrolle aufgezeichnet und identifiziert wird.“
„Aber es muss die doch jemand abgeschossen haben“, sagte Reilly.
„Ja“, nickte Barus. „Aber offensichtlich war diese Abschusseinheit außerhalb unserer Fernortung, wie ja auch unsere bisherigen Berechnungen zum Ursprungsareal bestätigen… Und zweitens sind diese Drohnen mit wenig Energie gestartet.“
„Dann sind sie vielleicht Wochen oder Monate unterwegs gewesen“, stieß Reilly hervor.
Barus kratzte sich am Kinn. Seine dunklen Augenbrauen wuchsen in der Mitte zusammen. Dort entstand eine tiefe Furche. Das Zusammenziehen der Haut bewirkte, dass die Augenbrauen nun eine geschlängelte Linie bildeten.
„Wenn Sie eine Besatzung haben, die bereit ist, über viele Wochen unter erbärmlichsten Bedingungen in einem Raumschiff zu bleiben, auf jeglichen Komfort zu verzichten und nur das wirklich Allernötigste an Energie zu verbrauchen, dann ist das durchaus möglich.“
„Klingt nach einer Taktik, die wir im Space Army Corps wohl nicht anwenden werden“, lautete Soldos trockener Kommentar.
„Aber Qriid würden so etwas tun“, murmelte Reilly.
Schnelligkeit konnte eine äußerst wirksame Waffe sein.
Aber wenn man keine Chance hatte, der Schnellste zu sein, war die Langsamkeit vielleicht eine genauso wirksame Strategie. Zumindest in diesem Fall. Reilly war weit davon entfernt, daraus ein allgemeines Gesetz ableiten zu wollen. Die Suche nach dieser qriidischen Stecknadel im Heuhaufen von Tau Ceti wird durch unsere Kenntnisse nicht erleichtert, dachte er sich. Aber wenn man sich all diese Fakten vor Augen führt, ist man am Ende vielleicht gnädiger mit sich selbst und kann mit der eigenen Niederlage besser umgehen… Und das ist ja auch etwas!
4
Etwa zur gleichen Zeit flog ein Atmosphärengleiter mit Antigrav-Antrieb über die Ebenen des großen Nordkontinents von Tau Ceti III, der durch eine gürtelförmig am Äquator entlang verlaufenden und sich nur zweimal etwa anderthalb tausend Kilometer nordwärts ausbuchtenden Ozean vom Südkontinent getrennt wurde.
Die Verteilung von Wasser zu Land lag bei vierzig Prozent zu sechzig Prozent zu Gunsten des Landes. Die Horizontal gesehen sehr regelmäßige Verteilung von Wasser und Land machte schon Beobachtern aus dem Weltraum klar, dass dieser Planet schon seit vielen Millionen Jahren eine sehr ruhige Vergangenheit hatte. Plattentektonik hatte es wahrscheinlich in früheren Entwicklungsstadien, die diese Welt durchlaufen hatte, mal gegeben. Innerhalb der letzten Jahrhunderttausende war davon aber ganz sicher nichts mehr zu spüren gewesen.
Geologisch gesehen, war diese Welt tot.
Aber das hatte die ersten Siedler, die Tau Ceti III erreichten, nicht daran gehindert, diese Welt als Zwilling der Erde anzusehen und sie voller Hoffnung Second Earth zu nennen.