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Die Legende vom Hermunduren. G. K. Grasse
Читать онлайн.Название Die Legende vom Hermunduren
Год выпуска 0
isbn 9783347036659
Автор произведения G. K. Grasse
Жанр Контркультура
Серия Die Legende vom Hermunduren
Издательство Readbox publishing GmbH
Mamercus brachte die Pferde in den Hof der Caupona und führte seine Begleitung die versteckte Treppe hinauf. Sie gelangten in einen Korridor, der zu Beginn von einigen Korbsesseln und kleineren Tischen bestückt war.
Zwei sich langweilende Männer, ein scheinbar Reisender und ein Legionär, besetzten zwei der Sessel.
Mamercus musterte die Kerle. Er hieß die Frauen sich setzen und gab ihnen den Rat für Geduld und sich nicht von fremden Männern ansprechen oder befingern zu lassen…
Dann trat er durch einen schweren, rotfarbenen Vorhang und stand Bella Gaia gegenüber. Sie baute sich, zornig erscheinend, mit ihren in die Hüften gestemmten Händen, vor ihm auf.
„Was wagst du dir? Du bringst eigene Frauen in mein Haus? Was denkst du dir dabei?“ Aus ihrem Blick und ihren Worten sprach Zorn.
„Ja, auch ich freue mich, dich wieder einmal sehen zu können…“ Dann drehte er sich leicht um, blickte zurück zum Vorhang, seufzte und meinte: „Sie sehen beide doch wirklich gut aus, besitzen alle Rundungen, straffe Brüste und eine buschiges Dreieck voller Lüste… Sollte ich sie etwa der Paola Viridio, der Krähe am Praetorium, anbieten…“ Mamercus meinte die Lenae, die ihr Haus dort betrieb. Bella Gaia verstand sofort.
„Ich dachte mir, die beiden Schönen wären bei dir besser untergebracht und weil ich, die Eine zumindest, bisher auch selbst geritten habe und deren Fähigkeiten, zwar als nicht mit dir vergleichbar, aber dennoch als gute Veranlagung erkannte, dachte ich zuerst an dich! Die Blonde überließ ich meinem Freund, der sich bei mir nicht beklagte… Also, willst du sie?“
„Du bringst mir dienstbereite Weiber? Woher hast du sie? Was kostet mich der Spaß? Sind es dumme Trampel oder wissen sie, wozu das Buschwerk zwischen ihren Schenkeln dient? Können sie Singen, Tanzen, sind sie fröhlich und warum wollen sie dieses Gewerbe betreiben?“
Mamercus hob beide Hände zur Abwehr, „Bella, bitte…“ Er lachte.
„Machen wir es so, dass ich dir die Fragen beantworte, die ich kann… Den Rest fragst du die Weiber selbst und entscheiden kannst du dich nach einer Vorführung… Ich stelle mich gern zur Verfügung…“ Er grinste Bella anzüglich an.
„Du Schuft!“ schimpfte sie. „Mag es so sein, aber den Abend mit mir wirst du nachholen…“ fügte sie sich besinnend an.
„Aber ja und gern, schönste Bella…“ gingen seine Worte in einem Glucksen unter.
„Also diese Beiden kommen von der Mosella, aus einem kleinen Vicus.“ begann Mamercus mit der Antwort.
„Also sind es Treverer?“ unterbrach Bella ihn.
„Ja, so ist es. Übrigens, dort gibt es gute Weine… Ich sprach mit einem Weinzüchter und genoss seine vergorenen Früchte…“ Mamercus schnalzte mit seiner Zunge. „Du solltest ein Fass davon erstehen… Ich würde Lügen, behauptete ich, kein Fass für dich reserviert zu haben… Das aber ist genauso deine Wahl, wie in der Sache mit beiden Weibern…“
Er schwieg und dachte sicher an den süßen Tropfen, leckte sich die Lippen und hatte Bella fast schon gewonnen.
„Die Braunhaarige fand ich bei dem Weinbauern… Sie mühte sich, mich zum Wein zu verlocken… Ich bin ein leidgeprüfter Mann und gab schließlich nach…“ Mamercus lachte. Er wusste wie er Bella Gaia reizen musste. „Ich hatte mich gerade von meinen Mühen erholt, brachte sie die Blonde angeschleppt. Nein, ihr krümmte ich kein Haar… Ich schwöre, Aber mein Freund konnte und wollte am Abend nicht von ihr lassen…“
„Komm zur Sache, Mamercus!“ forderte Bella. „Du und Mühen beim Akt, dass ich nicht Lache! Erzähle den Unsinn einer Dümmeren… Also was kosten mich die Weiber?“
„Nichts!“
„Was nichts?“ Bella Gaia zeigte ihre absolute Verwunderung.
„Warum sollte ich dein schwer verdientes Geld wollen? Nun ja, sollte uns ein Gefühl nach fraulicher Wärme ankommen, würden wir uns vielleicht gern hin und wieder in deren Arme flüchten…“
„Das ist alles?“ Bella blieb misstrauisch.
„Na ja, gut behandeln und ihnen noch so einiges beibringen könntest du auch noch… Den Rest deiner Fragen stelle ihnen selbst. Ich fürchte, dass ich zuwenig weiß…“
„Gut, hole sie rein! Bring sie zu mir!“
Mamercus schob sich zum Vorhang, blickte hindurch und winkte den Frauen, die sich auch gehorsam erhoben und zu ihm kamen. Als die Braunhaarige ihren Mund aufmachte, um Fragen zu stellen, deutete er mit einem Finger auf seine Lippen und sagte nur: „Still, seid still und sprecht nur, wenn ihr gefragt werdet. Die Antwort muss der Frage gelten, sonst tut, was die Herrin verlangt…“
Mamercus führte die Frauen zuerst in Bellas eigenen Wohnbereich.
Bellas kundiger Blick betrachtete den Gang der Frauen. Es war wichtig, wie sich eine Frau bewegte. Sie waren beide geschmeidig und leichtfüßig, dennoch fehlte das Aufreizende in ihren Bewegungen.
„Zieht euch aus!“ forderte Bella und die Frauen ließen wortlos ihre Hüllen fallen. Beide Weiber waren nahezu gleich groß, gleich schlank, nur war der Einen Haar braun und das der Jüngeren blond. Bella ließ sich deren Zähne zeigen und Mamercus kam diese Tortur schon wie bei der Prüfung eines Pferdes vor, Gang, Muskeln und Zähne…
„Gut, zieht euch an!“ befahl die Lenae, als sie ihre Beschauung beendet hatte. „Warum wollt ihr dies tun?“ Bella Gaia umging den Begriff ihrer Tätigkeit.
„Ich habe nichts anderes! Mein älterer Bruder gönnt mir keinen Teil der Erbschaft… Er ist ein sturer Bock und bevor ich ihn um etwas Entgegenkommen angehe, will ich lieber in einem ehrlichen Gewerbe arbeiten… Es gab bei uns im Vicus keinen anderen Mann, der meiner bedurfte. Er wollte, dass ich auf dem Weingut Kunden anging… War der Kunde jung oder männlich, machte mir dies spaß… Aber warum sollte mein Bruder Nutzen daraus ziehen? Da lief mir der da über den Weg…“ Sie nickte in Richtung von Mamercus.
„Könntest du ihn verführen?“ Bella Gaias forschender Blick verweilte auf dem Gesicht der Frau.
“ Du meinst so jetzt hier, vor dir?“ Die Braunhaarige stutzte.
„Warum nicht?“ ermutigte Bella.
„Warum nicht…“ hörte sie darauf.
„Warte! Und du, blonde Taube, warum willst du zur Hure werden?“ Bella griff die Jüngere heftiger an.
„Was bleibt mir schon, Herrin… mein Vater starb vor nicht zu langer Zeit und ließ mich allein zurück. Sein Verdienst wurde ihm gestohlen und er erschlagen… Wer hilft mir schon? Auch ich muss essen… Ohne Besitz, ohne Vater, ohne Familie nimmt mich keiner in unserem Vicus als Weib… Wenn ich mich schon verkaufe, dann aber zu meinen Bedingungen!“
Bella bemerkte die Wut und Entschlossenheit, die sich hinter diesem hübschen Gesicht verbarg.
„Ich weiß, dass ich nicht hässlich bin, ich kann mit Zahlen und Geld umgehen, kann Lesen und Schreiben…“ Sie stockte, als hätte sie zuviel erzählt.
„Gut, dann zeigt, zu was ihr fähig seid… Gefällt es mir, nehme ich euch…“ Bella rückte sich einen ihre Korbstühle zurecht und machte es sich darin bequem.
Ein kurzer Blick zwischen den beiden Frauen und die Verführung begann. Was der Evocati dann erlebte, wird er wohl nicht so schnell vergessen. Die beiden Weiber taten, was die Lenae befahl. Sie verwöhnten ihn auf die Art, die höchste Leidenschaft mit Erfüllung paarte und weil er ein starker Mann war, brachte er auch den beiden Schönen Erlösung.
Das Treiben schien auch Bella Gaia gefallen zu haben, denn als die Jüngeren ihr Werk vollendeten, stand die Lenae nackt vor Mamercus