ТОП просматриваемых книг сайта:
Die Legende vom Hermunduren. G. K. Grasse
Читать онлайн.Название Die Legende vom Hermunduren
Год выпуска 0
isbn 9783347036659
Автор произведения G. K. Grasse
Жанр Контркультура
Серия Die Legende vom Hermunduren
Издательство Readbox publishing GmbH
„Wir waren dort, wo wir sein mussten! Der Aquila erkannte es sofort. Ob es Glück war, uns Götter leiteten oder worin auch der Grund lag, ist bedeutungslos! Denn wir waren dort, wo er uns hätte haben wollen! Vielleicht denkt er, dass uns dieses Glück, oder die Götter auch in Zukunft treu sind… Deshalb gab er uns das Kettchen, das nicht entfernt werden kann… Weil genau dies sein Wille ist! Er vereinnahmte uns und machte uns zu Männern dieses Eichenblattes… Was auch immer dies darstellt, damit erhob er uns zu Vertrauten, die er schon einige Zeit zu haben scheint. Und diese Vertrauten stehen über jedem anderen Evocati… Nur diese Vertrauten werden von ihm selbst geführt! Meinst du, ein Aquila offenbart sich dir? Er hütet seine Geheimnisse noch ganz anders und in diese Schar erfahrener Männer, die zweifellos einer größeren Gefahr trotzen müssen, sind wir aufgestiegen…“
Erschrecken erfasste Laenas.
Pudens sah es am Blick, spürte es am Abstand zwischen ihnen und erkannte die Erschütterung des Gefährten, der mit solchem Ausbruch, mit solcher Wahrheit, niemals gerechnet hatte. Er war nicht gewillt, den Gefährten aus seinen Klauen zu entlassen. Also packte er noch fester zu.
„Du musst endlich begreifen, dass dein Schicksal, dein Leid, deine Angst vor der Gegenwart und der Zukunft bedeutungslos sind… Du bist Evocati und als solcher verpflichtet, mir den Rücken zu decken! Dort wo uns der Aquila hinschickt, begegnet uns der Tod. Womöglich ein sehr stiller Tod, der von einer Klinge rührt, die von hinten, aus dem Dunkel, hervorschnellt und keine Zeit zur Abwehr bietet… Es ist kein Feind vor dir, der dir bezeichnet oder gar gezeigt wurde… Der Feind entsteht vielleicht aus nur einem einzigen falschen Wort, einem deiner unbedachten, daher gesprochenen Worte des Hohns oder Spottes… Gallien ist ein großes Land, in dem zahlreiche Stämme leben, die obwohl von Rom beherrscht, sich noch immer befehden. Der Nachbar ist ein Feind oder kann es zumindest zeitweise werden, ein Freund kann betrügen oder denkst du, dort wo Roms Zivilisation herrscht, gibt es andere Verhältnisse als in Rom selbst? Neid, Missgunst, Hass und was weiß ich noch alles, werden uns so begegnen, wie du sie in den schlimmsten Stadtvierteln von Rom vorfindest… Keiner dort wird dich begrüßen und dir vertrauen, niemand achtet dich, aber jeder deiner falschen Schritte wird gesehen, jede deiner Bewegungen verfolgt und glaube mir, es gibt zahlreiche Männer, die uns den Tod wünschen und passt du nicht auf, gelangen diese Mörder an uns heran…“
Sie standen unweit des Adlerhorst, in einer der Straßen und starrten einander an. Jeder hielt sein Pferd, mit der einen Hand am Zügel, während die Andere auf dem Knauf des Pugio ruhte. Wut stand in Laenas Gesicht, der sich herausgefordert und beleidigt fühlte.
Pudens war scheinbar gefühllos, aber voller Energie und beobachtete jede Regung seines Gefährten. Er wusste, dass es nur zwei Möglichkeiten gab. Entweder Laenas begriff und änderte sich oder er würde eine Waffe ziehen… Im letzteren Fall müsste Pudens zurückkehren und dem Aquila gestehen, dass ihm nichts als der Tod seines Gefährten blieb, weil ihn dieser angriff! Ein schmähliches Eingeständnis, was ihm bevorstand und das er dennoch nicht scheuen würde…
„Bevor du deinen Pugio schwingst, bedenke, dass das kleine Kettchen den Aufstieg beweist! Danach kommt nur noch der Tod! Der Aquila möchte die Kette zurück und das kannst du nur ausführen, wenn du den Kopf vom Rumpf trennst… Die Kette ist Ausdruck seines Vertrauens! In Gallien, womöglich im Umfeld dieses neuen Statthalters, stehen Ereignisse bevor, die Rom in Gefahr bringen und was meinst du, wer erkennt Gefahren schneller, Nero oder der Aquila?“
Pudens lauerte. Es war wie immer. Er spürte die Wut des Anderen, sah die Gefahr und wurde innerlich kalt wie Eis. Ihn beherrschten keinerlei Gefühle und Furcht war ihm gänzlich fremd.
„Du hast zwei Möglichkeiten, Laenas! Die Erste ist, du änderst dich und dein Verhalten! Die Zweite, du ziehst deinen Pugio und hoffst auf deine Götter… Es ist deine Wahl! Nach Gallien gehe ich mit einem treuen Gefährten, einem Freund… Wähle!“
Laenas machte einen kleinen Schritt rückwärts. Er schien die Bedrohung zu spüren. Fast im gleichen Augenblick wurde er sich bewusst, unterlegen zu sein… Wollte er am Leben bleiben, war Unterordnung angesagt und er fügte sich. Sich abwendend, schwang er sich in den Sattel und sagte nur: „Reiten wir?“
Auch Pudens schwang sich auf den Rücken seines Pferdes. Er wusste, dass sein Gefährte die Entscheidung nur vertagte. Dieser wich ihm aus und der Grund dafür blieb im Verborgenen. Es hätte einen Kampf und einen Toten geben können… Den aber vermied Laenas, der auch den ausgebrochenen Streit überging…
Pudens hoffte auf eine andere Regung, die den Widerspruch zwischen ihnen hätte entkrampfen können. Der Gefährte aber vermied auch diese Möglichkeit. Der Grund dafür lag vielleicht in der Tatsache, dass er mit seiner Einschätzung der Denkfaulheit seines Gefährten, nicht zu weit daneben lag? Vielleicht aber brauchte Laenas nur Zeit zum Überdenken und wich deshalb einer Antwort aus… Beides war nicht geneigt, fehlendes Vertrauen zu ersetzen. Auch neues Vertrauen konnte dadurch nicht entstehen und so blieb der Missklang zwischen ihnen bestehen.
Pudens erfasste, dass sein Gefährte zur Gefahr wurde. Änderte sich dessen Verhalten nicht und blieb der Hohn in dessen Wesen, dann würde der Zeitpunkt kommen, wo Laenas nicht nur Fehler beging, sondern sich gegen ihn richtete. Trat dies ein, würde er schnell handeln müssen…
In diese Überlegungen mischte sich ein anderer Gedanke. Laenas wusste, warum er zum Evocati des Aquila wurde und was er über das Blatt der Eiche an der kleinen Kette dachte. Öffnete sich der Gefährte zu seiner Vergangenheit, konnte er dies als ersten Schritt einer gemeinsamen Zukunft anerkennen. Blieb dies jedoch aus, zwang ihn das zur Aufmerksamkeit, auch seinem Gefährten gegenüber…
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.