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Die Volxbibel - Altes und Neues Testament. Martin Dreyer
Читать онлайн.Название Die Volxbibel - Altes und Neues Testament
Год выпуска 0
isbn 9783940041210
Автор произведения Martin Dreyer
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Josef wird verschleppt und verkauft
12 Irgendwann waren die Brüder von Josef dienstlich unterwegs. Sie mussten die Schaf- und Ziegenherden vom Vater nach Sichem bringen, damit man die dort weiden konnte. 13 Jakob sagte zu Josef: „Du, besuch mal deine Brüder, die jetzt gerade in Sichem sind!“ – „Okay, mach ich!“, antwortete Josef. 14 „Schau einfach mal nach ihnen und check, ob sie gut drauf sind. Sieh dir auch mal die Tiere an, ob es denen auch gutgeht. Und dann komm bald zurück und erzähl, was du erlebt hast, ja?!“ Mit der Ansage schickte er Josef los, von Hebron nach Sichem zu gehen. 15 Auf dem Weg verlief sich Josef ein bisschen, weil er sich nicht so gut auskannte. Er traf dann zum Glück einen Typen, der ihn fragte: „Na? Wen oder was suchst du denn hier?“ 16 „Äh, ich bin auf der Suche nach meinen Brüdern! Haben Sie die irgendwo gesehen? Das sind alles Hirten, die hier in der Nähe arbeiten.“ 17 „Ach die! Die sind schon vor einer Zeit weitergezogen. Ich hab noch gehört, wie sie meinten: ‚Lass uns mal nach Dotan gehen!‘“ Also ging Josef dann in Richtung Dotan, um seine Brüder dort zu finden. 18 Als er noch ein paar Kilometer weg war, konnten seine Brüder ihn schon auf dem platten Land kommen sehen. Und bevor er in Hörweite war, hatten sie schon einen Plan gemacht, wie sie ihn am besten töten könnten. 19 „Da kommt ja unser „Träumer“ … 20 Jetzt haben wir die Chance, ihn endlich kaputt zu machen. Wir prügeln ihn tot und schmeißen die Leiche dann in einen Gulli. Wenn uns Leute fragen, erzählen wir einfach, er sei von einer wilden Bestie angefallen und aufgefressen worden. Dann wird endlich klar, was aus seinen tollen Träumen in Wirklichkeit geworden ist. Nämlich nichts!“ 21 Ruben war nicht so begeistert: „Mann Leute, das ist Mord! Das können wir nicht tun!“ Er wollte Josef irgendwie retten. 22 „Blut vergießen ist keine Lösung! Schmeißt ihn doch lebendig da hinten in den Gulli rein und macht den Deckel zu! Aber warum gleich töten?“ Er hatte sich überlegt, dass er nach einiger Zeit wieder hier herkommen würde, um den Josef da rauszuholen und zurück zu seinem Vater in Sicherheit zu bringen. 23 Als sie dann bei Josef waren, zogen sie ihm erst mal die teure Jeans aus. 24 Dann packten sie ihn und warfen ihn in den Gulli rein. Der Gulli wurde zu der Zeit nicht mehr benutzt. 25 Anschließend machten sie ein kleines Picknick. Plötzlich kam da ein ganzer Lkw-Treck von arabischen Geschäftsleuten aus Richtung Gilead an. Die waren auf dem Weg nach Ägypten, um ihre Ladung da zu verkaufen. Sie hatten teure Parfüme geladen, die sie dort weiterverhökern wollten. 26 Juda kam da eine gute Idee. „Hey, Leute! Was bringt uns das eigentlich, wenn wir unseren Bruder killen und die Leiche heimlich verschwinden lassen? 27 Warum verkaufen wir ihn nicht an die arabischen Geschäftsleute als Billiglohnkraft? Ist bestimmt ne bessere Idee. Dann machen wir uns nicht die Hände an ihm schmutzig. Außerdem ist er ja immerhin noch unser Bruder. Was meint ihr?“ Seine Brüder waren alle einverstanden. 28 Als die Geschäftsleute ankamen, zogen sie Josef aus dem Gulli raus und verkauften ihn für 2500 Euro. Die nahmen ihn dann mit nach Ägypten. 29 Ruben, der bei der Verkaufaktion nicht dabei war, kam später wieder da hin, um Josef zu befreien. Aber der war ja jetzt nicht mehr hier. Als er ihn nicht mehr finden konnte, war er voll fertig und traurig deswegen. 30 Er lief zurück zu seinen Brüdern und schrie sie an: „Der kleine Josef ist nicht mehr da! Was mach ich jetzt nur? Ich bin doch verantwortlich für ihn!“ 31 Denen fiel nichts Besseres ein, als die Jeans von Josef zu nehmen und die mit Blut von einer Ziege vollzuschmieren. 32 Das Teil nahmen sie dann als Beweisstück zu ihrem Vater mit. „Papa! Das haben wir gerade gefunden! Ist das nicht die Jeans von Josef?“ 33 Jakob erkannte die sofort. „O nein! Mein Sohn! Ja, die Jeans ist von Josef! Josef ist überfallen worden! Josef ist tot! Josef ist tot!“ 34 Er war total fertig deswegen, schrie laut los und weinte. Jakob zog ab dem Zeitpunkt nur noch schwarze Klamotten an und trauerte sehr lange um seinen Sohn. 35 Seine ganzen Kinder versuchten ihn immer wieder aufzumuntern und zu trösten. Aber keine Chance, Jakob war lange in einer schweren Depression deswegen. „Ich will auch sterben, um zu meinem Sohn zu kommen!“, sagte er immer wieder. Dass sein Lieblingsohn gestorben war, konnte er einfach nicht verkraften. 36 Die arabischen Geschäftsleute verkauften ihn in Ägypten dann als einen Sklaven an Potifar. Dieser Potifar arbeitete in der Residenz vom Chef des ganzen Landes, vom Pharao. Er war der General der Leibwächter vom Präsidenten. Sklaven hatten zu der Zeit kaum Rechte, sie hatten so eine Art Knebelverträge mit ihren Besitzern und mussten für die wie blöd arbeiten. Man konnte sie kaufen und weiterverkaufen, wie ein Stück Fleisch oder ein Tier.
Juda und seine Schwiegertochter Tamar
38 1Mo 1 Juda, der jüngste Sohn von Jakob und Lea, trennte sich irgendwann von seinen Brüdern und zog weiter runter, in das sogenannte Hügelland. Er wohnte in dem Ort Adullam bei einem Typen, der Hira hieß. 2 Dort lernte er die Tochter des Kanaaniters Schua kennen. Juda kam mit ihr zusammen und heiratete sie einige Zeit später. Ihr Name ist jetzt unwichtig. 3 Die wurde dann schwanger und bekam einen Sohn. Der Junge bekam den Namen „Er“. 4 Sie wurde dann noch mal schwanger und kriegte einen zweiten Sohn. Den nannten sie Onan. 5 Der dritte Sohn bekam den Namen Schela. Der wurde in der Zeit geboren, als Juda gerade auf Dienstreise in Kesib war. 6 Damals war es üblich, dass der Vater seinem Sohn eine Braut aussuchte. Für Er, seinen ersten Sohn, organisierte er eine Frau, die Tamar hieß. 7 Dieser Er war aber link unterwegs. Der tat Sachen, die Gott total ätzend findet. Darum ließ er ihn sterben. 8 Als Er tot war, ging Juda zu Onan und sagte zu ihm: „Dein Bruder hat seine Frau ganz alleine zurückgelassen, ohne dass sie ein Kind kriegen konnte. Du bist verpflichtet, da jetzt auszuhelfen. Ich will von dir, dass du mit seiner Frau schläfst, damit sie einen Sohn kriegt. Nur so kann diese Familie überleben und stirbt nicht aus.“ 9 Onan war also klar, dass die Kinder, die er da zeugen sollte, nie ihm gehören würden. Darum zog er jedes Mal, wenn er mit Tamar Sex hatte, seinen Penis vor dem Orgasmus aus der Scheide raus, damit sie nicht schwanger werden konnte. Seinen Samen spritzte er ins Bettlaken. 10 Gott fand das richtig ätzend. Er sorgte dafür, dass auch Onan bald sterben musste. 11 Juda sagte zu seiner Schwiegertochter Tamar: „Ist wohl besser, wenn du jetzt erst mal als Witwe im Haus von deinem Vater bleibst, bis mein Sohn Schela alt genug ist, um für dich zu sorgen.“ In Wirklichkeit hatte er aber Schiss, das sein letzter Sohn auch noch sterben würde. Tamar zog dann wieder in das Haus von ihren Eltern und blieb dort. 12 Ein paar Jahre später starb die Ehefrau von Juda, die eine Tochter vom Schua war. Erst mal wurde eine Trauerzeit angesetzt. Danach ging Juda mit seinem Freund Hira auf eine Tour in die Berge von Timna. Er wollte mal nach seinen Angestellten sehen, die dort gerade seinen Schafen die Wolle abrasierten. 13 Als Tamar davon Wind bekam, dass ihr Schwiegervater Juda auf dem Weg nach Timna war, 14 zog sie ihre schwarzen Trauerklamotten aus, schminkte sich, zog sich einen sexy Minirock an und ging zu der Straße, die nach Timna führte. Dort stellte sie sich an die Kreuzung, wo das Schild „Richtung Enajim“ angebracht ist. Sie hatte nämlich geschnallt, dass Schela mittlerweile erwachsen geworden war, sie aber als zukünftige Braut so gar nicht auf dem Zettel von seinem Vater stand. 15 Als Juda sie an der Straße sitzen sah, dachte er sofort, sie wäre eine Hure und würde hier auf dem Strich gehen. Weil sie so derbe geschminkt war, merkte er aber nicht, dass ihm da seine eigene Schwiegertochter gegenüberstand. 16 Er fuhr dann langsam an ihr vorbei, kurbelte das Fenster runter und quatschte sie an. „Was ist dein Tarif? Ich würde gern mit dir schlafen!“ – „Kommt drauf an. Was würdest du mir denn anbieten?“, fragte sie zurück. 17 „Ich hab jetzt gerade keine Kohle dabei. Aber was hältst du von 100 Euro?“ – „Okay, abgemacht, aber ich will irgendein Pfand von dir haben, damit ich das Geld auch sicher bekomme.“ 18 „Und