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meine Lieber! Komm doch mal näher, damit ich fühlen kann, ob du wirklich mein Esau bist. 22 Jakob ging dann zu seinem Vater ans Bett. Und nachdem der ihn angefasst hatte, meinter er nur: „Hm, die Stimme klingt nach Jakob, aber die Arme fühlen sich nach Esau an.“ 23 Isaak erkannte nicht, dass da eigentlich Jakob vor ihm stand, weil sich Jakobs Hände genauso behaart anfühlten, wie die vom Esau. Darum wollte er ihn auch segnen. 24 Um sicherzugehen, fragte er ihn noch mal ausdrücklich: „Bist du wirklich mein Sohn Esau?“ – „Ja, ich bin dein Sohn Esau!“, sagte Jakob. 25 „Gut, dann gib mir bitte das Zeug, was du für mich gemacht hast! Ich will das essen, und danach will ich dich von Herzen segnen und dir damit alles überschreiben, was mir gehört.“ Jakob gab ihm das Essen, dazu noch ein Glas Wein, und Isaak ließ es sich schmecken. 26 Anschließend sagte Isaak: „Jetzt komm mal her, mein Junge, und gib mir einen Kuss!“ Jakob machte das, und auch der Vater gab ihm einen Kuss auf die Wange. 27 Er roch dabei an den Klamotten vom Esau. Die rochen jetzt ja alle total nach Erde und Feldarbeit. Also sprach er über Jakob den Segensspruch aus, der so wichtig für ihn war. Isaak sagte: „Mein Sohn riecht nach Gartenarbeit. Der Geruch erinnert mich an die Arbeit auf den Feldern, wenn Gott es gerade hat regnen lassen. Regen bedeutet ja auch, dass Gott dafür ist und einen segnet. 28 Ich spreche dir hiermit zu, dass Gott es bei dir immer regnen lassen wird und dass er dafür sorgen wird, dass auf deinen Feldern immer gut Sachen wachsen werden. Es soll immer mehr als genug Getreide und auch Wein geerntet werden. 29 Nationen werden Respekt vor dir haben, du sollst über ganze Völker regieren. Du wirst das Sagen haben in deiner Familie, auch über deine Brüder. Auch sie müssen alle sehr viel Respekt vor dir haben. Wer gegen dich ist und Dinge gegen dich sagt, dem soll es sehr schlechtgehen, er ist verflucht. Aber wer für dich ist, dem soll es sehr gutgehen, er wird gesegnet!“ 30 So ging das ab mit dem Segnen von Jakob. Als er gerade aus dem Zimmer ging, kam Esau vom Jagen nach Hause. 31 Esau ging in die Küche und kochte auch ein total leckeres Essen für seinen Vater. Dann ging er zu ihm und meinte: „Hey, Papa, jetzt steh mal auf. Ich hab dir was sehr Gutes zu essen gemacht. Und ich möchte, dass du mich dann segnest.“ 32 Isaak fragte verwundert: „Wer bist du denn jetzt?“ – „Ich bin es! Dein erster Sohn Esau!“, antwortete er. 33 Da fing Isaak echt an zu zittern, er war voll fertig und fragte panisch: „Ja, aber wer war denn das eben, der gerade weggegangen ist? Wer hat mir denn das Stück Fleisch organisiert und gegrillt? Ich hab das alles gegessen! Und ich hab ihn dann auch gesegnet! Das kann ich jetzt nicht mehr rückgängig machen, dass geht einfach nicht!“ 34 Esau schrie laut auf. „Ahhhh!“ Er war total sauer und verletzt. „Vater! Ich will auch von dir gesegnet werden!“, rief er. 35 „Dein Bruder hat mich verarscht“, meinte Isaak. „Er hat mich ausgetrickst und dich um den Segen abgezockt, den eigentlich du hättest bekommen sollen.“ 36 Esau sagte dazu: „Das hatte wohl schon seinen Sinn, dass er damals den Namen ‚Jakob, der Abzocker‘ bekommen hat. Zweimal hat er mich jetzt schon übers Ohr gehauen. Erst wollte er mir das Recht nehmen, das man als Erstgeborener hat. Und jetzt hat er auch noch den letzten Segen von dir, der mir eigentlich zustehen würde. Hast du denn nicht irgendwie noch einen Ersatzsegen für mich übrig, Vater?“ 37 „Ich hab ihn zu deinem Chef gemacht! Er soll ab jetzt das Sagen haben über den ganzen Familienbetrieb, über alle Angestellten, alles, was zu unser Firma gehört, soll er verwalten. Was soll da noch für dich übrig sein?“, antwortete Isaak. 38 „Ist das echt der einzige Segen, den du hast, Vater? Segne mich auch! Segne mich auch, Vater!“, schrie Esau und fing an, laut loszuheulen. 39 Isaak sagte dann: „Da, wo du sein wirst, gibt es keine guten Felder, es wird dort nicht regnen und es gibt immer Wassermangel. 40 Du wirst immer kämpfen müssen um dein Essen. Du wirst deinem Bruder immer dienen müssen, aber es wird einen Tag geben, wo du das nicht mehr länger mit dir machen lässt. Du wirst dich wehren und dich befreien.“

      Jakob muss sich verpieseln, soll aber vorher noch heiraten

      41 Esau konnte das einfach nicht vergessen, dass Jakob ihn so fies um den Segen vom Vater betrogen hatte. Er plante immer wieder, wie man seinen Bruder am leichtesten um die Ecke bringen könnte. „Sobald Vater unter der Erde ist, dann bring ich ihn um“, schwor er sich. 42 Jemand, der das mitbekam, erzählte das dann seiner Mutter Rebekka. Die traf sich mit Jakob, ihrem jüngeren Sohn, und sagte zu ihm: „Du, Jakob, der Esau will dich umbringen! Er will Rache! 43 Pass genau auf, was ich dir jetzt sage, okay? Du verschwindest heute noch und tauchst für ne Zeit bei meinem Bruder Laban unter. Laban wohnt in Haran. 44 Bleibe mal für ne Weile bei ihm, bis sich dein Bruder etwas entspannt hat. 45 Irgendwann wird sich der Esau beruhigt haben und die Sache vergessen. Dann schick ich dir ne Nachricht. Ich will nicht, dass ihr euch noch gegenseitig umbringt und ich dann gar keinen Sohn mehr habe!“ 46 Rebekka meinte dann zu Isaak: „Ich bin total schlecht drauf, weil Esau diese Hetiterinnen geheiratet hat! Wenn sich jetzt Jakob auch noch eine Frau aus diesem Land organisiert, dann hab ich echt die Schnauze voll!“

      Jakob auf der Flucht

      28 1Mo 1 Isaak wollte deswegen mit seinem Sohn Jakob mal labern. Erst betete er für ihn, und dann sagte er sehr eindringlich: „Also, Jakob, ich will, dass du unter keinen Umständen eine Frau heiratest, die aus Kanaan kommt, kapiert? 2 Geh mal nach Mesopotamien zu der Familie von deinem Großvater Betuel. Da wohnt dein Onkel Laban, der ein paar richtig schöne Töchter hat. Such dir da mal eine von aus, ja? 3 Gott ist ja bekanntlich nichts unmöglich. Er soll dich sehr fett segnen mit sehr vielen Kindern. Aus deiner Familie soll mal ein richtig großes Volk werden. 4 Er soll bei dir und deiner Familie das Versprechen einlösen, das er mal deinem Opa Abraham gegeben hat. Das Versprechen war ja, dass uns irgendwann das Land gehören wird, wo wir vorher als Ausländer gelebt haben.“ 5 Nachdem Isaak sich von ihm verabschiedet hatte, zog Jakob nach Mesopotamien. Er wohnte dort bei Laban. Laban war ein Sohn von dem Aramäer Betuel und ein Bruder von seiner Mutter Rebekka.

      Esau heiratet zum dritten Mal

      6 Esau hatte mitbekommen, dass Isaak seinen Bruder Jakob fett gesegnet hatte. Er hatte auch gehört, dass Isaak ihn nach Paddan-Aram geschickt hatte, damit er sich dort mal eine Frau suchen sollte. Sein Vater hatte ja die Ansage gemacht: „Nimm dir auf keinen Fall eine Frau aus dem Kanaan-Land“. 7 Und dass Jakob auf seine Eltern gehört und tatsächlich nach Paddan-Aram gezogen war, hatte man ihm auch schon erzählt. 8 Damit war klar, dass sein Vater keinen Bock auf Frauen aus Kanaan hatte. 9 Darum ging Esau zum Ismael, der nicht von da kam. Er fragte ihn, ob es grünes Licht gibt, um seine Tochter Mahalat zu heiraten. Die war eine Schwester von Nebajot, eine Enkelin von Abraham. Esau heiratete die dann und nahm sie zu seinen anderen Frauen noch mit dazu.

      Jakob träumt von einem Fahrstuhl in den Himmel

      10 Jakob machte an einem Tag mal eine Wanderung von Beerscheba nach Haran. 11 Als es dunkel wurde, suchte er sich einen Pennplatz draußen bei dem Ort, wo er gerade durchging. Als Kopfkissen nahm er ein paar Steine, die da auf dem Boden rumlagen. 12 Nachdem er eingeschlafen war, hatte er einen sehr heftigen Traum. Er sah einen Fahrstuhl, der von der Erde bis in den Himmel fuhr. In diesem Fahrstuhl waren lauter Engel, die immer von oben nach unten und wieder von unten nach oben fuhren. 13 Und ganz oben war Gott. Er sagte von dort: „Ich bin ich, ich bin Gott, ich bin der Gott von Abraham und der Gott von Isaak. Pass auf, das Land, auf dem du gerade liegst, das will ich dir geben! Es soll dir und deiner Familie für immer gehören. 14 Deine Familie wird so derbe wachsen, dass man die Kinder und die Kinder der Kinder nicht mehr zählen kann, weil es so viele sind. Und sie werden sich überallhin ausbreiten, sie werden in den Osten und in den Westen ziehen, in den Süden und in den Norden. Und von dir und deiner Familie werden alle Völker profitieren, es wird für jeden was dabei rüberwachsen. 15 Hör zu, ich bin immer bei dir! Egal, wo du bist, ich pass auf dich auf! Ich bringe dich wieder in dieses Land zurück. Du kannst dich auf mich hundertpro verlassen. Ich werde das tun, was ich dir versprochen hab.“ 16 Als Jakob aufwachte, konnte er es kaum fassen. „Yes, Gott ist hier, eindeutig!“, meinte er. „Ich hatte es bis jetzt nicht kapiert! 17 Aber jetzt habe ich echt einen Mörderrespekt

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