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      Es kommen noch Frauen aus Schilo dazu

      15 Wie gesagt, waren die Israeliten voll traurig, weil einer von ihren Familienstämmen am Aussterben war. 16 Die Chefs fragten sich jetzt, woher man für die überlebenden Männer vom Benjaminstamm noch Frauen organisieren könnte. Denn alle Frauen waren im Krieg umgenietet worden. 17 „Das Land existiert ja noch und ist auch noch gut in Schuss. Aber wir müssen verhindern, dass ein Familienstamm von Israel ausstirbt!“, sagten sie. 18 „Wir können aber unsere Töchter nicht mit ihren Männern verheiraten, weil wir das geschworen haben. „Jeder soll verflucht sein, der einem Mann von Benjamin seine Tochter zur Frau gibt“, haben wir damals gesagt.“ 19 Schließlich hatten sie eine Idee: „Hey, da ist doch jedes Jahr ein fettes Straßenfest in Schilo!“ Schilo lag nördlich von Bet-El, östlich der Straße von Bet-El nach Sichem und südlich von Lebona. 20 „Passt auf, ihr versteckt euch in den Weinbergen“, sagten die Chefs zu den überlebenden Männern von Benjamin. 21 „Wenn jetzt der Bus mit den Mädchen aus Schilo ankommt, die zum Straßenfest gehen wollen, dann schnappt sich jeder von euch eine. Die könnt ihr dann mit nach Hause nehmen und heiraten. 22 Wenn jetzt die Brüder oder die Väter bei uns ankommen und Stress machen, dann reden wir mit denen. Wir werden dann so was sagen wie: „Jetzt lasst ihnen doch die Frauen, uns zuliebe! Leider haben wir es nicht geschafft, bei der Bestrafungsaktion in Jabesch für jeden eine Frau zu organisieren. Für euch geht das auch mit den Gesetzen in Ordnung, denn ihr habt sie ja nicht freiwillig weggegeben.“ 23 Also zogen es die Männer vom Familienstamm Benjamin genau so durch, jeder ging auf die Party und zog eine von den Frauen ab, als sie gerade am Tanzen waren. Sie nahmen die mit sich in das Gebiet, aus dem jeder kam und was Gott ihnen mal geschenkt hatte. Dann bauten sie ihre Städte wieder auf und lebten dort. 24 Die Israeliten beendeten schließlich ihr Treffen. Jeder ging wieder in das Gebiet zurück, was Gott ihnen für immer geschenkt hatte. 25 Zu der Zeit gab es aber immer noch keinen Präsidenten bei den Israeliten. Jeder Familienstamm lebte so, wie er gerade Bock hatte.

      Das Buch Rut

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       Inhaltsübersicht

      Die Vorgeschichte

      1 Rt 1 Diese Geschichte passierte in der Zeit, als in Israel noch diese Richtertypen das Sagen hatten. Da gab’s nämlich mal ne Zeitlang im ganzen Land nichts zu essen. Ein Mann, der in Bethlehem, im Gebiet von Juda, lebte, kam deshalb auf die Idee, nach Moab umzuziehen. Er wollte sich mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen eine Bude suchen und dort als Ausländer leben. 2 Der Typ hieß Elimelech, seine Frau hieß Noomi, und die Söhne hießen Machlon und Kiljon. Die kamen aus der Familie der Efratiter aus Bethlehem. Als sie in Moab angekommen waren, 3 starb Elimelech. Noomi blieb als alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Söhnen zurück. 4 Später heirateten die Söhne zwei Frauen aus Moab, die eine hieß Orpa, und die andere hieß Rut. 5 Allerdings starben die beiden Söhne Machlon und Kiljon bereits zehn Jahre später. 6 Noomi packte ihre Sachen und zog mit den zwei Ehefrauen von ihren Söhnen wieder in ihre Heimat nach Juda zurück. Sie hatte nämlich in der Zeitung gelesen, dass Gott gerade seine Leute in Juda gut mit Essen versorgt. 7 Also stieg sie mit ihren Schwiegertöchtern in den Bus, bis zur Endstation Juda. 8 Unterwegs sagte sie plötzlich zu den beiden: „Passt auf, steigt mal lieber aus und fahrt wieder zurück zu euren Eltern! Gott soll dafür sorgen, dass es euch gutgeht, weil ihr mir und meinen Söhnen immer echt geholfen habt. 9 Ich wünsche euch, dass ihr von Gott einen neuen Mann geschenkt bekommt und ihr ein neues Zuhause findet!“ Noomi knutschte beide noch mal auf die Wange und wollte sich von ihnen verabschieden. Beide Frauen fingen aber voll an zu heulen. 10 „Nein, wir wollen dich nicht verlassen!“, schluchzten sie. „Wir wollen dich zu deinen Leuten begleiten!“ 11 „Hey, ihr zwei, geht bitte wieder zurück!“, sagte Noomi. „Was wollt ihr denn noch bei mir? Ich hab leider keine weiteren zwei Söhne, und ich kann mir auch keine aus dem Ärmel zaubern! 12 Bitte, geht zurück! Ich bin einfach zu alt, um noch mal einen Mann zu finden! Und selbst wenn: angenommen, ich würde noch mal heiraten und zwei Söhne kriegen, 13 dann wären die doch viel zu jung für euch! Außerdem könnt ihr doch nicht 18 Jahre rumhängen und warten, bis die endlich erwachsen sind. Wollt ihr wirklich so lange ohne Männer auskommen? Nee, echt nicht, das kann ich euch nicht antun. Ich möchte nicht, dass ihr den gleichen Horror durchmacht wie ich. Auch wenn Gott mir das zugemutet hat, muss das für euch ja nicht sein.“ 14 Jetzt heulten Rut und Orpa erst richtig los. Orpa drückte ihrer Schwiegermutter nochmal einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich dann. Rut blieb aber bei ihr. 15 Noomi sagte immer wieder zu ihr: „Mensch, deine Schwägerin ist zu ihren Leuten zurückgefahren, dort, wo auch ihr Gott ist. Jetzt mach es genauso wie sie!“ 16 Aber Rut war immer noch nicht von der Idee begeistert. „Setz mich nicht so unter Druck, dass ich dich verlassen soll! Ich werde nicht zurückgehen! Ich werde dich nicht alleine lassen! Da, wo du bist, will ich auch sein. Deine Leute sind auch meine Leute, und dein Gott ist auch mein Gott. 17 Und wo du mal stirbst, will ich auch sterben, und wo man dich beerdigt, da will ich auch beerdigt werden. Gott soll mir eine klatschen, wenn ich dieses Versprechen nicht einhalte. Nur der Tod wird mich von dir trennen können!“ 18 Noomi wurde klar, dass sie Rut nicht von ihren Plänen abbringen konnte. Also hörte sie auf damit, Rut ständig zu bequatschen, dass sie doch nach Hause gehen sollte. 19 Sie fuhren dann beide zusammen nach Bethlehem. Kaum waren sie dort, hatte sich die Nachricht schon überall rumgesprochen. Die Frauen in der Stadt tratschten es rum, und immer wenn sie um die Ecke kam, rief eine: „Ach, da ist ja diese Noomi!“ 20 Noomi redete mal mit den Frauen: „Ich finde es nicht gut, wenn ihr mich Noomi nennt. Mein neuer Name ist Mara, das bedeutet so viel wie ‚Bitter‘. Gott, der alles kann, hat mir nämlich ein echt bitteres Los gegeben. 21 Als ich von hier weggezogen bin, hatte ich noch einen Mann und zwei Söhne. Und jetzt hab ich nichts mehr. Bitte nennt mich nicht mehr Noomi. Gott hat wohl etwas gegen mich, er hat mich bestraft.“ Noomi heißt übersetzt nämlich „die Frau, die gut drauf ist“. 22 Auf die Art kam Noomi wieder zurück in ihre Heimat. Mit dabei war Rut, ihre Schwiegertochter, die aus dem Gebiet von Moab stammte. Als sie in Bethlehem ankamen, war gerade die Gerstenernte angesagt.

      Rut findet einen Job als Erntehelferin

      2 Rt 1 Noomi erinnerte sich an einen Verwandten von ihrem Mann, der Boas hieß. Er gehörte zur Familie vom Elimelech. Boas hatte eine eigene Firma. 2 Eines Tages sagte Rut zu ihrer Schwiegermutter: „Ich will mal losgehen und uns was zu essen organisieren. Auf den Feldern darf man ja immer die Körner mitnehmen, die von der Ernte übrig geblieben sind. Werde schon jemanden finden, der mich mag und nichts dagegen hat!“ – „Klar, gute Idee, mach das!“, antwortete Noomi. 3 Rut ging also ab dann immer auf ein Feld und sammelte dort die Ähren ein, die vom Mähdrescher runtergefallen waren. Zufällig gehörte dieses Feld dem Boas. 4 An dem Tag kam Boas gerade auf dem Rückweg von Bethlehem an seinen Feldern vorbei. Er rief den Arbeitern zu: „Gott ist auf eurer Seite!“, und sie antworteten: „Und er soll dir das Beste geben, was er hat!“ 5 Boas sah Rut am Arbeiten und fragte den Typen, der an dem Tag die Aufsicht hatte, woher sie kommen. 6 „Das ist eine Moabiterin!“, antwortete der. „Sie ist mit Noomi gekommen. 7 Sie hat um Erlaubnis gebeten, die Ähren einzusammeln, die wir auf dem Feld liegengelassen haben. Sie ist schon seit heute früh hier am Arbeiten. Ich glaub, das ist das erste Mal, dass sie eine Pause einlegt und sich in den Schatten gesetzt hat.“ 8 Boas ging zu Rut und quatschte sie an. „Darf ich dir einen Tipp geben? Geh nicht auf ein anderes Feld zum Sammeln! Bleib besser hier und lauf meinen Angestellten hinterher. 9 Du musst eigentlich immer nur hinter dem Mähdrescher hergehen. Ich hab meinen Angestellten gesagt, dass sie dich in Ruhe arbeiten lassen sollen. Und wenn du Durst hast, dann kannst du dir gerne auch eine Flasche Wasser von meinen Leuten geben lassen. Die Kisten stehen

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