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hast. Dass du dich echt gerade gemacht hast für deine Schwiegermutter seit dem Tod von deinem Ehemann. Du hast alles hinter dir gelassen, deinen Vater und deine Mutter, dein ganzes Zuhause, und bist mit ihr hierher zu meinen Leuten gekommen, obwohl du hier keinen kanntest. 12 Da hab ich echt Respekt vor. Gott soll dir dafür eine fette Belohnung geben. Du stehst unter dem Schutzschirm von Gott, dem Gott von Israel, zu dem du gehörst und von dem du dich beschützen lässt!“ 13 „Ach, Mann, das ist ja echt voll nett von dir!“, antwortete Rut. „Das hat mir voll Mut gemacht, was du gesagt hast, danke! Und dass du so mit mir umgehst, obwohl ich weniger wert bin als einer deiner Angestellten, macht es noch besser!“ 14 Als Mittagspause angesagt war, ging Boas zur Rut und fragte sie: „Darf ich dich zu uns zum Essen einladen? Du kannst dich an unseren Brötchen und dem Bier bedienen, wenn du willst!“ Rut war einverstanden und setzte sich zu den Angestellten dazu, die dort am Essen waren. Boas gab ihr eine fette Extraportion, dass sie es nicht schaffte, das ganz aufzuessen, weil sie schon pappsatt war. 15 Dann stand sie auf, um wieder an die Arbeit zu gehen. Boas sagte zu den Aufsehern: „Sie hat meine Erlaubnis, auch im Feld zwischen den Spuren Ähren aufzusammen, wo der Mähdrescher durchgebrettert ist, klar? Sie darf überall hin, behindert sie nicht beim Arbeiten und lasst sie in Ruhe. 16 Ich will sogar, dass ihr absichtlich den Mähdrescher mal absaufen lasst, damit einiges von der Ernte auf den Boden fällt. Sie soll das dann aufsammeln können. Seid nett zu ihr!“ 17 Rut sammelte an dem Tag eine Menge Weizen auf. Insgesamt hatte sie 17 Kilo an dem Tag gesammelt. 18 Den ganzen Weizen brachte sie in die Stadt zu ihrer Schwiegermutter. Auch die Brötchen, die noch übrig waren, brachte sie mit. 19 „Hey, wo hast du denn so viel Weizen her? Auf welchem Feld warst du heute? Ich bete für denjenigen, der dir das erlaubt hat, dem soll es immer voll gutgehen!“ „Der Typ nannte sich Boas, dem das Feld gehört hat“, antwortete Rut. 20 „Ah, den kenn ich! Boas ist sogar mit uns über ein paar Ecken verwandt! Gott soll Boas beschenken! Das Ganze ist für mich mal wieder voll das Zeichen, dass Gott auf uns aufpasst und für uns sorgt. Er sorgt für uns, solange wir leben und auch wenn wir tot sind“, sagte Noomi. „Du musst wissen, dass Boas einer von diesen „Lösern“ ist, der auf uns aufpassen soll. Er muss bei uns als so eine Art Ersatz-Ehemann einspringen, weil dein alter Ehemann gestorben ist. Das steht so in den Gesetzen von Gott!“ 21 Rut jubelte: „Er hat mir sogar erlaubt, dass ich bei seinen Leuten bleiben darf, bis die ganze Ernte eingefahren wurde! Ist doch echt krass, oder?“ 22 „Ja, halte dich an diese Leute!“, sagte Noomi. „Woanders würden sie vermutlich nicht so nett mit dir umgehen wie dort!“ 23 In der ganzen Zeit, wo die Gerste und der Weizen geerntet wurden, blieb Rut bei den Arbeitern von Boas und sammelte die Ähren auf. Danach kümmerte sie sich dann auch wieder tagsüber um ihre Schwiegermutter zu Hause.

      Rut will was von Boas

      3 Rt 1 Irgendwann meinte Noomi zu ihrer Schwiegertochter Rut: „Ich finde, du solltest dir noch mal einen Mann suchen und heiraten. Dann geht es dir besser, und du hast auch ein richtiges Zuhause! 2 Du weißt jetzt ja, dass dieser Boas, der Typ, auf dessen Feld du heute gearbeitet hast, mit uns über drei Ecken verwandt ist. Ich hab gehört, dass der heute Abend wegen der Ernte noch ne Spätschicht einlegt. 3 Pass auf, ich hab da ne Idee. Geh mal duschen und mach dich etwas frisch. Dann ziehst du dir ein nettes Sommerkleid an und gehst auf seinen Hof. Versteck dich irgendwo, dass er dich nicht sieht, bevor er mit dem Abendessen fertig ist. 4 Und wenn er sich dann ins Bett legt und pennt, legst du dich einfach am Fußende mit unter seine Decke. Er wird dir dann schon sagen, was du machen sollst.“ 5 „Okay, wenn du meinst. Ich werde alles so machen, wie du es gesagt hast“, sagte Rut. 6 Sie ging also auf den Hof und zog alles genau so durch, wie es ihre Schwiegermutter gesagt hatte. 7 Nachdem Boas mit dem Essen fertig war und auch etwas Wein getrunken hatte, legte er sich gut gelaunt ins Bett. Rut schlich sich leise zu ihm hin und schlüpfte einfach am Fußende mit unter seine Bettdecke. 8 Gegen 12.00 Uhr nachts wachte Boas ganz plötzlich auf. Er setzte sich auf und stellte fest, dass jemand bei seinen Füßen lag. 9 „Hä? Wer bist du denn?“, fragte er ganz überrascht. „Ich bin die Rut! Ich arbeite für dich, und du bist ein Verwandter von meinem Mann, der schon gestorben ist! Darum bist du eigentlich auch nach dem Gesetz verpflichtet, dich um mich zu kümmern. Bitte beschütze mich und heirate mich!“ 10 „Wow, du bist echt krass unterwegs“, lachte Boas. „Gott ist auf deiner Seite. Was du da gerade gemacht hast, zeigt mir, wie treu du zu deiner Familie stehst. Du hättest dir ja auch jeden anderen Mann angeln können, egal ob einen Arbeiter oder einen Millionär, und hättest bei jedem gute Chancen gehabt. 11 Okay, meine Liebe, entspann dich! Ich mach alles, was du willst. Jeder in der Stadt hat auch schon lange mitbekommen, was für ein fittes Mädel du bist. 12 Mir fällt bloß gerade noch eine Sache ein, die vielleicht ein Problem werden könnte: Schon richtig, dass dein Mann mit mir verwandt war und ich dir helfen muss. Trotzdem: Wenn ich richtig liege, gibt es da noch jemanden, der sogar näher mit ihm verwandt ist als ich. Der hat eigentlich Vorfahrt und muss zuerst gefragt werden. 13 Penn erst mal eine Nacht hier. Ich werde den Mann morgen anrufen und ihn fragen, ob er seine Pflicht, die er dem Gesetz nach hat, erfüllen will oder ob er sie lieber mir abtritt. Sonst werde ich das übernehmen. Das schwör ich dir bei Gott. Aber bleib erst mal bis morgen hier!“ 14 Rut blieb dann bis zum nächsten Morgen am Fußende in seinem Bett. Aber bevor die ersten Angestellten kamen, stand sie auf. Boas hatte nämlich gesagt, es wäre keine so gute Idee, wenn jeder mitkriegen würde, dass eine Frau in der Nacht bei ihm übernachtet hatte. 15 Zum Abschied sagte er zu ihr: „Gib mal bitte deinen Rucksack her!“ Dann füllte er das ganze Teil mit Weizenkörnern, 25 Kilo. Er half ihr noch, den Rucksack zu schultern, und ging dann in die Stadt. 16 Als sie nach Hause kam, fragte ihre Schwiegermutter sofort: „Na, wie ist es gelaufen?“ Rut erzählte ihr die ganze Geschichte, alles was Boas für sie getan hatte und so. 17 „Und dann hat er auch noch meinen Rucksack bis zum Rand mit Weizenkörnern vollgestopft!“, sagte sie am Ende zu ihr. „Er meinte, ich sollte doch nicht mit leeren Händen zu dir nach Hause kommen.“ 18 „Okay, dann bleib jetzt erst mal zu Hause und lass uns abwarten, wie die Sache weitergeht. Der Typ wird das Ding bestimmt heute noch regeln!“

      Durch Rut kommt wieder Leben in die Bude

      4 Rt 1 In der Zwischenzeit ging Boas zum Bürgerbüro, was im Stadtzentrum lag. Als er dort war, kam zufällig dieser andere Mann vorbei, der auch über drei Ecken mit Noomi verwandt war. Eigentlich wäre der verpflichtet gewesen, Rut zu heiraten, da er näher als Boas mit Ruts verstorbenen Ehemann verwandt war. „Hallo! Haben Sie gerade mal ein bisschen Zeit?“, rief ihm Boas zu. Der Typ kam zu ihm hin und setzte sich. 2 Boas rief schnell ein paar Leute aus der Stadt an, die dort was zu sagen hatten. Als alle da waren, begrüßte er sie. „Setzen Sie sich hier her zu uns!“ Als alle einen Platz gefunden hatten, 3 sagte er zu diesem Typen: „Du hast bestimmt auch gehört, dass diese Noomi aus Moab wieder zurückgekommen ist und jetzt wieder hier wohnt. Sie hat jetzt ihren Anteil von dem Land, das sie von Elimelech geerbt hat, zum Verkauf in die Zeitung gesetzt. 4 Ich hatte jetzt folgende Idee: Warum kaufst du es nicht? Du könntest hier gleich vor Zeugen den Kaufvertrag abschließen. Wirst du deine Pflicht als Verwandter erfüllen? Oder hast du da keinen Bock drauf? Ich würde das gerne wissen, denn dann wäre ich der Nächste an der Reihe, der gefragt wird.“ Der andere Typ antwortete: „Nee, ist in Ordnung, ich übernehme das! Ich kümmer mich um das Land.“ 5 „Okay“, sagte Boas. „Wenn du dieses Stück Land von Elimelech übernimmst, was jetzt Noomi gehört, musst du dich aber auch um Rut aus Moab kümmern. Du musst sie heiraten und sie schwängern, damit sie einen Sohn kriegen kann, was ja mit ihrem ersten Mann nicht geklappt hat. Der Sohn wird dann das Grundstück erben. So wird die Familie nicht ganz aussterben, und sie wird weiter auf ihrem eigenen Land leben können.“ 6 „Hm, wenn das so ist, dann hab ich da nicht so den Bock drauf. Ich würde ja selbst den Kürzeren dabei ziehen und meinem Eigentum schaden. Ich trete hiermit offiziell mein Recht als Verwandter an dich ab. Ich will das nicht machen.“ 7 Damals war es üblich, wenn man so eine Sache vereinbarte, am Ende zur Bestätigung dem anderen seinen Schuh zu geben. Damit war das wie ein Vertrag, der unterschrieben worden ist. 8

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