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In Liebe und Hass - Fioria Band 3. Maron Fuchs
Читать онлайн.Название In Liebe und Hass - Fioria Band 3
Год выпуска 0
isbn 9783960740841
Автор произведения Maron Fuchs
Жанр Языкознание
Серия Fioria
Издательство Bookwire
„Hör auf zu zappeln“, ermahnte ihn sein Vater.
„Ja, Papa ...“
„Da war ein aggressives Nekota, das Herrn Hana verletzt hat“, erzählte ich und lächelte den Jungen aufmunternd an. „Ich konnte es beruhigen.“
Quirin grinste. „Ich hätte auch gern ein Nekota. Oder einen Feuerhund.“
„Hier gibt es keine Hausanimalia“, brummte Burkhard.
„Ja, Papa, ich weiß.“
„Kann ich dich nach dem Essen kurz mit Elly und Burkhard allein lassen?“, flüsterte Lloyd mir zu. „Ich würde gerne eine Runde mit Quirin spielen.“
„Mach das“, antwortete ich leise. „Der arme Kerl braucht dringend etwas Spaß ... Dafür halte ich die zwei in Schach.“
Lloyd spielte öfter mal mit Quirin, entweder draußen oder an der Spielkonsole. Der Junge unternahm wahnsinnig gerne etwas mit meinem Freund, was mich nicht wunderte, wenn ich mir anschaute, wie seine Eltern mit ihm umgingen.
„Und wie läuft es bei deinem Job, Lloyd?“, erkundigte sich Elly. „Es muss doch grässlich sein im Krankenhaus! Immer diese Verletzten!“
„Ähm, mir gefällt die Arbeit“, antwortete er. „Nur der Schichtdienst ist manchmal etwas blöd.“
„Falls du mal nicht zu Hause sein kannst, Mia aber Hilfe braucht, dürft ihr euch jederzeit bei mir melden“, bot sie an.
Ich nickte ihr zu. „Lieb von dir.“
„So, wer will Nachtisch? Ich habe Schokoladencreme gemacht.“
„Ich!“, rief Quirin.
„Rede leiser“, verlangte sein Vater.
„Ja, Papa ...“
Es dauerte nicht lange, bis Lloyd und Quirin zum Spielen ins Zimmer des Jungen gingen und ich mit dessen Eltern allein am Tisch zurückblieb.
„Kann ich dir noch eine Portion Schokoladencreme anbieten, Mia, meine Liebe?“
„Ja, gerne“, stimmte ich zu. „Für Süßigkeiten habe ich derzeit eine Schwäche.“
„Waren es letzte Woche nicht noch Chips?“, kicherte sie, als sie meine Schale auffüllte.
„Das ändert sich ständig“, gestand ich.
„So ging es mir auch. Aber das Schlimmste waren meine Launen“, erinnerte sich Elly.
„Das kannst du laut sagen“, meldete sich Burkhard zu Wort.
„Ich habe mich so oft entschuldigt, dass ich dir diesen Föhn an den Kopf geworfen habe, Schatz“, jammerte sie.
Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um bei der Vorstellung nicht lauthals zu lachen. Ich fand, Elly dürfte Burkhard ruhig öfter mal was an den Kopf werfen, und wenn es nur Worte waren. Denn dieser Mann glaubte tatsächlich, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und dürfte sich darum alles erlauben. Neulich hatte er Lloyd sogar unterstellt, dumm zu sein. Ausgerechnet demjenigen, der sein Abitur schon mit 14 gemacht hatte. Mit 14! Lloyd war vieles, aber ganz bestimmt nicht dumm. Und mir hatte dieser Blödmann vorgeworfen, nicht rechnen zu können, weil ich mich im Datum geirrt hatte. Darüber könnte ich mich immer noch aufregen.
Schnell schaufelte ich mir ein paar Löffel der Nachspeise in den Mund, um mich abzulenken. Es war wirklich schwierig, ein guter Nachbar für diese schräge Familie zu sein ...
„Hast du heute in den Nachrichten gesehen, was im Bezirk der Ranger los ist?“, wechselte Elly das Thema. „Wirklich erschreckend, nicht wahr?“
Unwillkürlich schluckte ich schwer. „Ähm, nein, das habe ich nicht verfolgt ... Ich will auch ehrlich gesagt nicht wissen, was da passiert.“
„Kein Wunder, nachdem du und Lloyd vor diesem Krieg geflohen seid. Eine gute Entscheidung“, lobte sie mich. „Im Bezirk der Ranger kann man doch keine Familie mehr gründen.“
„Die wirtschaftlichen Entwicklungen sind bedenklich“, äußerte sich Burkhard. „Es ist nicht mal absehbar, ob sich der Krieg vielleicht noch auf die äußeren Provinzen ausweitet. Wie konnte sich überhaupt diese Verbrecherorganisation unter dem Schutz der ach so tollen Ranger gründen?“
„Ja, wirklich!“, stimmte Elly ihm zu. „Ein Glück, dass es in Renia noch sicher ist. Sollen die Ranger doch machen, was sie wollen.“
Betrübt blickte ich auf den Esstisch. Ich wünschte, die Geschehnisse in meiner Heimat wären mir wirklich so egal, wie ich immer behauptete.
„Aber sag mal, hast du morgen nicht einen Arzttermin?“, fragte Elly.
Erstaunt über den abrupten Themenwechsel nickte ich. „Ja, Ultraschall und alles. Ich hab mir extra den Tag freigenommen und Lloyd hat seine Schicht getauscht, damit er dabei sein kann. Dafür muss er dann die Nachtschicht machen.“
„Ihr seid so ein schönes Paar“, seufzte die pummelige Frau. „Bestimmt werdet ihr gute Eltern. Und ihr könnt immer auf uns zählen.“
Ich lächelte gerührt. „Lieb von dir, Elly. Das wissen wir doch.“ Auch wenn wir unsere Nachbarn bezüglich unserer Identitäten belügen mussten, war es schön, ein paar Kontakte hier zu haben. Das schätzte ich wirklich.
„Mia, spielst du mit uns?“, rief plötzlich eine helle Stimme und Quirin rannte herbei. „Ich brauch deine Hilfe, um Lloyd zu besiegen!“
Ich schmunzelte und stand auf. „Na klar, zusammen machen wir ihn fertig!“
„Hör auf, zu rennen und zu schreien, Quirin“, ermahnte ihn Burkhard.
„Ja, Papa ...“
Als ich dem Ehepaar den Rücken kehrte, verdrehte ich die Augen. Der Junge tat mir wirklich leid. Gemeinsam mit Quirin ging ich in sein Zimmer, wo Lloyd an der Spielkonsole saß.
„Nicht mal mit Unterstützung kannst du gewinnen“, lachte mein Freund.
Quirin grinste breit. „Abwarten!“
„Genau, Lloyd, pass lieber auf“, warnte ich ihn.
Der Junge holte ein weiteres Kissen, damit ich mich ebenfalls direkt vor den Bildschirm setzen konnte. Lloyd stand sogar auf, um mir beim Hinsetzen zu helfen. Beherzt griff ich nach einem Gamepad. „Los geht’s!“
Erst nach über einer weiteren Stunde verabschiedeten wir uns von unseren Nachbarn. Elly hatte mir ein paar Essensreste mitgegeben, damit wir morgen nicht kochen mussten. Burkhard reichte uns mit ausdruckslosem Gesicht die Hand. Quirin sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen, weil wir gingen.
„Bitte versprich mir, dass wir niemals solche Eltern werden!“, schnaubte ich später im Bett und drehte mich zu Lloyd um.
„Also, sollte ich mit unserem Kind so schrecklich umgehen, wie Burkhard es mit Quirin macht, verpass mir bitte eine Ohrfeige“, brummte er und legte einen Arm um mich.
„Solange ich das nicht ignoriere, wie es Elly tut, wirst du eine Ohrfeige von mir bekommen“, versprach ich lachend und schmiegte mich an ihn.
Er strich mir durchs Haar. „Wir werden schon nicht so“, beruhigte er mich und griff an mir vorbei, um das Nachttischlicht auszumachen. „Erst recht nicht, nachdem wir unsere Nachbarn live erlebt haben.“
„Das hoffe ich doch“, seufzte ich und schloss die Augen. „Sag mal, kann ich dich was fragen?“
„Klar, was denn?“
„Ich wollte dich mit dem Thema eigentlich in Ruhe lassen, aber es geht mir nicht aus dem Kopf“, gestand ich.
„Muss ich mir Sorgen machen?“, entgegnete er.
„Nein, nein“,