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      Antonia Rados

      Die Bauchtänzerin und die Salafistin

       Antonia Rados

      Die Bauchtänzerin

      und die Salafistin

       Eine wahre Geschichte aus Kairo

      Besuchen Sie uns im Internet unter: www.amalthea.at

      © 2014 by Amalthea Signum Verlag, Wien

      Alle Rechte vorbehalten

      Umschlaggestaltung: Elisabeth Pirker, OFFBEAT

      Umschlagfotos: Suzy Stöckl (Porträt Antonia Rados, vorne);

      iStock.com (Motive vorne und hinten); Antonia Rados (Foto Klappe innen) Herstellung, Satz, Karten: Gabi Adébisi-Schuster, Wien Gesetzt aus der Elena 10,6/14 pt Printed in the EU ISBN 978-3-85002-876-9 eISBN 978-3-902862-95-2

      INHALT

       Vorwort

       ZWEI VON UNS / 1

       1 Die Unnahbare

       2 Eine ägyptische Kindheit

       3 Die Queen von Kairo

       4 Ritas letztes Lied

       5 Allah kehrt zurück

       6 Februar-Hoffnung

       7 Planet der Salafisten

       8 Dinas A-Klasse

       9 Der Skandal

       10 Tahani & Co.

       11 Unter Freundinnen

       ZWEI VON UNS / 2

       12 Die Stadt der Schwestern

       13 Villa mit Hunden

       14 Nimm sie dir!

       15 Meine Schwester, meine Feindin

       16 Rita und die vier Katzen

       17 Unter Radikalen

       18 Das Ende

       ZWEI VON UNS / 3

       19 Made in Cairo

       20 Das Geständnis

       Epilog. Mutterliebe

       Dank

       Zeittafel

      VORWORT

      Recherchen in Ägypten haben es in sich. Sie sind eine Herausforderung für eine Frau. Proteste, Blut und Tod auf den Straßen – neben den inzwischen wohlbekannten Schwierigkeiten wie sexuellen Belästigungen – sind die nicht wegzudenkenden Zutaten vieler Reportagen in diesem Land. Ich habe einige solcher Berichte hinter mir in den vergangenen drei Jahren.

      2011 fand die Revolution statt. Seither war ich zunächst Stammgast in verschiedenen zentralen Kairoer Hotels. Weil die regelmäßig von Demonstranten gestürmt wurden und Tränengaswolken über den Lobbys hingen, zog ich in eine Mietwohnung um. Dort schlafe ich besser. Ich wohne da, wann immer mich die Nachrichtenlage nach Kairo bringt.

      Während eines meiner zahlreichen Besuche fand die erste Verabredung mit der Bauchtänzerin Dina Talaat statt, um eine kleine Reportage über eine Künstlerin im islamisierten Kairo zu drehen. Wie kommt so eine Frau zurecht in diesem aufgeheizten politischen Klima? Das war im unruhigen Winter 2012. Täglich gab es Proteste auf den Straßen.

      Das Treffen war im Vergleich zu vielem in Kairo ein kinderleichter Termin. Dina ist ein professioneller Star. Das hat den Vorteil, dass sie es, im Unterschied zu anderen Ägyptern, nicht für eine Tugend hält, um Stunden zu spät zu kommen.

      Sie ist es gewohnt, mit uns Journalisten umzugehen. Sie spricht gut Englisch. Sie hat keine Scheu vor dem Kameramann, mit dem ich eines Abends in der Eingangshalle einer Nobelherberge auf sie wartete. Ich wollte ein Interview und danach einige Szenen ihres Tanzes bei einer privaten Hochzeit filmen. Mehr war nicht vorgesehen. Dina war von einem amerikanischen Wochenmagazin Ägyptens letzte Bauchtänzerin genannt worden. Damit ist gemeint, dass keine ihr das Wasser reichen kann. Sie ist einzigartig. Ich war gespannt, sie zu sehen, aber mehr nicht.

      Sie lief mir mit wehenden Haaren, in einem kurzen Wollkleid und einer standesgemäßen Pelzjacke darüber, entgegen, obwohl Kairo weit weg von Sibirien liegt.

      In unserem ersten Gespräch schien sie mir beinahe zu unexotisch. Ihre Antworten waren vorhersehbar. Dina hatte keinerlei Starallüren. Geduld paarte sich mit Pünktlichkeit. Sie schien eine Diva, wie es viele andere auch in der muslimischen Welt gibt. Eine hart arbeitende Künstlerin. Keine durchschnittliche Ägypterin jedoch, wie man sie sich bei uns vorstellt. Sie hätte sich dagegen gewehrt, wenn sie jemand als solche bezeichnet hätte.

      Dina ist extrem westlich. Sie hat mit ihrer Familie einen Teil ihrer Kindheit, wie ich später herausfand, in Italien verbracht. Sie liebt Europa. Mehr noch liebt sie die Modeschöpfer Europas.

      Sie passt nicht in das Land am Nil, wie ich es von den meisten meiner Dreharbeiten in Armenvierteln kenne. Menschen wie mein kinderreicher, mittelloser Fahrer und mein hart arbeitender Übersetzer stehen sehr viel mehr für die Verhältnisse in Ägypten.

      Über

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