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Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
Читать онлайн.Название Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch
Год выпуска 0
isbn 9788075835246
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Meine Zigarre war mir längst ausgegangen. Jetzt hatte ich auch die Erklärung dafür, weshalb Doktor Jörnsen so plötzlich den Tod nicht mehr gescheut hatte: Ich hatte ihm verraten, wer allein die angebliche Frau Helga Jörnsen sein könnte: Gerda! Und da hatte er Gerda, die er als die Urheberin seiner Niederlage betrachtete, zusammen mit den anderen Gefangenen hier auf der Jacht den Hungertod sterben lassen wollen! –
Genug hiervon … Der Käpten hatte recht: Vergessen wir das Grauenvolle! Eine Bestie in Menschengestalt war unschädlich gemacht. Was dunkel gewesen, war nicht mehr unlösbares Rätsel.
Ich bin kein Dichter. Bin nach wie vor ruheloser Wanderer durch Einsamkeit und pfadlose Wildnis … Was ich schreibe, schreibe ich in armseligen Hütten, an Bord stinkender Fischkutter, in Kneipen aller Häfen der Welt …
Am anderen Morgen sprach Holger Jörnsen davon, daß er für mich daheim in Schweden das Wiederaufnahmeverfahren meines Prozesses betreiben würde. Ich winkte dankend ab.
Und mittags kam die Trennung von denen, die ich lieb gewonnen. Neue Kameraden hatte ich gefunden, die drei Patagonier. Bei denen wollte ich bleiben – vorläufig … Dorners Bitten, mein Dasein anders aufzubauen, fanden taube Ohren. Ich wollte dem Alltag aus dem Wege gehen. Ich war Abenteurer geworden, wollte es bleiben.
Es war ein herrlicher, windstiller Tag, als der Torstensen, die Jacht Skansen im Schlepp, die heute so friedliche Magelhaens-Straße erreichte und ostwärts steuerte …
Ich stand im Kahn der Feuerländer, hinter mir saßen die drei braunen Söhne Patagoniens. Ich winkte den Freunden nach, sie winkten – – ein letztes Lebewohl …
Dann setzte ich mich ans Steuer …
»Zurück nach Santa Ines!« befahl ich. Die Ruder tauchten ein. Ich blickte nicht mehr zurück …
Später las ich, daß der Kutter und die Jacht glücklich den Hafen von Punta Garras erreicht hatten.
Nach Santa Ines! Ich hatte meine Gründe dafür … –
Diese letzten Zeilen schreibe ich mit Bleistift in ein Schulheft … Wie dieses Heft hier in Coys Hütte geraten, weiß ich nicht. Auch Coy nicht. Er wird es gestohlen haben. Coy Cala ist der eine meiner braunen Kameraden, ein prächtiger Kerl. Ich werde vielleicht noch später von ihm zu reden haben. – Und jetzt werde ich meine Repetierbüchse säubern und ölen, und dann werde ich mit Coy über die endlose Steppe reiten. Das nenne ich leben … Es ist wahre Freiheit, ist das Losgelöstsein vom Alltag, ist das Vergessen … Hoffentlich ist Gerda Dorner wirklich glücklich geworden … Und Boche Boche ebenso …
Coy kommt und murrt. Es dauert ihm zu lange … Morgen beginne ich vielleicht die zweite Geschichte. Im Schulheft sind noch vier leere Seiten. Die Geschichte von Santa Ines.
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1. Kapitel