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zu ziehen, so gilt dies in nicht geringerem Grade von der Beschreibung des Außenbaues, insbesondere in bezug auf die Gesamtwirkung desselben.

      Die Behandlung der Außenseite des Baues ist im allgemeinen sehr einfach. Der Bogenfries ist fast der einzige Schmuck.[5] Er läuft am Mittelschiff unter dem Dach hin, an den Türmen ziert er die einzelnen Stockwerkgesimse und außerdem hat ihn noch der Westchor aufzuweisen. Wahrscheinlich wird er auch Querschiff, Seitenschiffe und die Ostpartie geschmückt haben. An den Türmen tritt anstatt des einfachen ein mit Laubwerk reich ornamentierter Bogenfries auf. Die Wände sind glatt behandelt bis auf eine schlichte Gliederung der polygonen Westchorapsis durch Dienste an den Eckkanten, welche oben in Kapitäle endigen und anfangs wohl fünf Giebel mit runden, viereckig geblendeten Fenstern, wie sie noch die äußeren Seiten aufweisen, getragen haben dürften. Möglicherweise waren Ostchor und Seitenschiffe mit Lisenen belebt. Man scheint eben bei der dekorativen Gliederung mehr Nachdruck auf den Innenbau gelegt zu haben.

      Die Haupteingänge befanden sich, wie mit ziemlicher Gewißheit angenommen werden darf, an den beiden Seitenschiffen, wohl zwischen den Strebebögen. Diese Portale wurden beim Umbau der Seitenschiffe an die Türme transferiert. Ob die Turmhallen von Anfang an mit Eingängen versehen waren, kann nicht zuverlässig behauptet werden.[6] Kleinere Portale führten vermutlich an Stelle des späteren Brautportales und des Dreikönigsportales in das Querhaus.

      Bei der Baumasse, als Ganzes betrachtet, lag der Schwerpunkt auf der Ostpartie. Gleichwohl ist eine starke Hervorhebung der Westpartie mit dem Turmpaar (Abb. 6) nicht zu leugnen, wenn auch auf eine Fassade im richtigen Sinne des Wortes wegen des Chores verzichtet werden mußte. Andererseits darf nicht vergessen werden, daß der Gedanke, die Ostpartie mehr zu betonen, fast auf den Grundplan beschränkt geblieben ist, da am Ostchor wahrscheinlich weder Türme noch Kuppel vorhanden waren, so daß im Hochbau die vertikale Entfaltung eigentlich nur in der Westpartie zum präzisen Ausdruck kommt.

      Kurz geraten in der Anlage ist das Langhaus mit seinen nur fünf schmalen Jochen. Ost- und Westpartie sind einander dadurch ziemlich nahe gerückt, eine enge Gruppierung der Baumassen war die Folge. So bescheiden die Außenarchitektur im einzelnen auch ist, im ganzen muß die geschlossene Komposition eine malerische Wirkung geübt haben.

      Einzelglieder und Dekoration. Das reiche Formenspiel des Innenbaues bietet eine malerische Verteilung und Abwechslung von Licht und Schatten. In der Verwendung von Säulen und Säulchen, Halbsäulen, Bögen und Blendbögen ist nicht gespart; dabei gibt sich das Bestreben kund, die struktiven Glieder den dekorativen zu substituieren. Von statuarischer Plastik der romanischen Kirche haben sich keine Reste erhalten. Die Bogenfelder der nicht mehr existierenden oder der später umgebauten, beziehungsweise versetzten Portale hatten vielleicht Reliefplastik aufzuweisen. Die Dekoration war nur in beschränktem Maße polychrom, wie die Feststellungen bei der letzten Restaurierung bewiesen haben. Möglicherweise war der Ostchor mit größeren Wandmalereien ausgestattet. Im Langhaus genossen in der Hauptsache die Schlußsteine und einige Kapitäle die Vorteile des Farbenkleides. Anspruch auf romanischen Ursprung können aber nur die im Westchor vorgefundenen Farbenreste erheben, wonach eine Anzahl von Halbsäulenvorlagen oder Diensten an ihren Schäften nach rheinischer Art im Schieferton, die Rippen und Gurte mit weißem und grauem Steinmuster und die Gewölbekappen mit kleinem Steinfugenschnitt bemalt waren. Auch einzelne Gesimse zeigten eine dunkelgraue Färbung. Glasmalerei ist wahrscheinlich auch vertreten gewesen.

      Der Pfeiler (Abb. 7) funktioniert im Innern der Kirche als freistehende Stütze der Hochwand und steht mit dieser in naher struktiver wie formaler Beziehung. Er ist quadratisch im Grundriß und hat im Seitenschiff eine Pfeilervorlage, an jeder Seite eine Halbsäulenvorlage. Die Ecken sind mit Rundstäben versehen. Der Sockel fehlt. Im Mittelschiff ruhen die Halbsäulenvorlagen auf Konsolen oder setzen auch trichterförmig am Pfeiler an. Durch die Halbsäulenvorlagen an den Schiffsseiten ist eine enge organische Verbindung zwischen Pfeiler und Gewölbeträger hergestellt. Das Gesims wird an den vier Seiten ringsum geführt, sogar um die Vorlagen, dort die Deckplatten der Halbsäulenkapitäle bildend.

      Abb. 6. Westansicht vor der Restaurierung.

      Die Säule ist meist als Halbsäule mit dem Pfeiler oder der Pfeilervorlage verbunden und trägt als solche Gurte und Rippen. Sie stützt auch leichtere Lasten, und hier mehr in dekorativer als in konstruktiver Verbindung, so an den Kleeblattblendbögen, an den Schildbögen, an den Arkadenvorlagen. Freistehend findet sie sich nur in der Triforien- oder Zwerggalerie und im Engelschor vor. Als reines Zierglied steht sie an den Wandungen der Westportale. Die Behandlung des Schaftes ist glatt, die Form zylindrisch, ohne Schwellung und ohne Verjüngung, an der Triforiengalerie auch achteckig. Im Westchor, wo die Säule, als Dreiviertelsäule an die Wand angelehnt, die Gewölberippen trägt, ist ihr Schaft mit einem scharf profilierten Ring in der Mitte umgürtet. Ebenso an den beiden noch vorhandenen westlichen Vierungspfeilern.

      Die Kapitäle (Abb. 8, 9, 10, 11, 12) gruppieren sich in Knospenkapitäle und solche mit Blattornament, beziehungsweise in Kelch- und Würfelkapitäle. Der Kern des Knospenkapitäls ist die Kelchform, die Behandlung des Reliefs zum großen Teil eine mehr zeichnende, abgesehen natürlich von den Knospen, welche zuweilen über den Rand der Deckplatte vortreten. Bei den Blattornamentkapitälen geht die Kelchform in die des Würfels über infolge plastischer Behandlung der Blätter; dabei zeigt sich eine Vorliebe für das bandförmige Blattornament, indem Stengel und Ranken wie gestickte Bänder gearbeitet, die Blätter gleichsam mit Schnüren von Perlen oder Edelsteinen besetzt sind. Eine freiere zum Teil phantastische Behandlung weisen nur die Kapitäle in der Triforiengalerie auf, wo auch die Würfelform mehr Anwendung gefunden hat. Häufig vertreten hier Fratzen die Stelle von Kapitälen.

      

      Die Basen, von der bei romanischen Bauten üblichen attischen Art, sind nicht mehr starr und hoch, sondern biegsam und zeigen bereits die flache, gedrückte Gestalt, welche dem Druck elastisch nachgegeben hat und mit dem unteren Wulst über den Rand des Sockels hinausgedrängt worden ist. Manche Basen weisen Eckknollen auf.

      Unter den Konsolen (Abb. 13, 14) sind die am häufigsten vorkommenden die Hornkonsolen, in welche die für die Diagonalrippen bestimmten seitlichen Halbsäulenvorlagen oder Dienste unmittelbar über dem Gesims der Arkadenpfeiler endigen. Sie sind meist glatt behandelt, die Spitze nach außen gebogen. Einige tragen auch schlichtes Blattornament. Die Gurtdienste im Mittelschiff werden zuweilen von hockenden bärtigen Gestalten gestützt. Die übrigen Konsolen haben einfache Form, in einen schaftartigen Rundbogenfries gehüllt.

      Von den Türen kommen nur die jetzigen beiden West- oder Turmportale (Abb. 15, 16, 17, 18) in Betracht. Dieselben treten mit ihrem verschrägten Gewände und ihrem bogenförmigen Abschluß als Umrahmung vor die Fläche der Turmmauer vor. Gewände und Bogenleibung sind durch drei rechtwinkelige Einsprünge aufgelöst. In den Winkeln stehen zu beiden Seiten je drei Säulen, welche mehrfach profilierte Bögen tragen. Plastischer Schmuck ist nur an den Kapitälen vorhanden, und zwar sind dieselben an der einen Seite als Knospenkapitäle, auf der anderen Seite als Blattornamentkapitäle unterschieden. Die Bogenfelder ruhen auf Pfeilern auf, welche aber mit den flankierenden Säulen nur das bekrönende Gesims gemein haben. Durch die beiden Turmportale hat die Westseite nachträglich die Bedeutung einer Fassade gewonnnen.

      Bisheriges Ergebnis.

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