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Krallenspur. Lara Seelhof
Читать онлайн.Название Krallenspur
Год выпуска 0
isbn 9783981851915
Автор произведения Lara Seelhof
Издательство Автор
»Und halbtot vor Angst«, murrte ich.
Er ignorierte meine sarkastische Bemerkung und half mir auf die Füße. Es war ziemlich eng hier oben. Mit dem Rücken berührte ich die Felswand und von vorn spürte ich seinen Körper. Sein Gesicht war meinem ganz nahe und einen Augenblick lang glaubte ich, jetzt endlich würde er mich küssen. Doch er schob mich nur ein Stück an der Felswand entlang zur Seite, sodass ich nicht mehr direkt vor ihm stand, und forderte mich auf, mich umzudrehen.
Als ich es tat, bemerkte ich, dass sich direkt vor mir ein kleiner, schmaler Eingang befand. Dankbar, endlich von dem Abgrund wegzukommen, kletterte ich durch den Spalt ins Innere der Höhle. Ein Licht flammte auf und ich sah, dass vor mir ein enger Gang war. Ich wandte mich um und wurde von einem hellen Licht kurz geblendet, bevor Cassian mir die Taschenlampe in die Hand drückte.
»Ich dachte, du würdest zur Abwechslung gerne mal sehen, wohin du läufst.«
»Danke«, antwortete ich und obwohl ich den Boden unter mir jetzt erkennen konnte, war es schön, dass er dennoch meine Hand nahm.
Anfangs versuchte ich mir noch zu merken, ob wir nach links oder rechts abbogen, aber irgendwann gab ich es auf. Außerdem hatte er es eilig und ich musste mich beeilen, um überhaupt mit ihm Schritt zu halten.
Als es vor uns heller wurde, nahm ich an, wir hätten einen anderen Ausgang gefunden. Doch als wir am Ende des Gangs ankamen, erkannte ich, dass sich dahinter eine Höhle befand.
Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Wir standen in einer gigantischen Felsenhalle und obwohl sie ganz natürlich gewachsen sein musste, funkelte es überall, als hätte jemand Millionen kleiner Diamanten in die Wände gesteckt - einer leuchtender und schöner als der andere. Aber am meisten beeindruckte mich der kleine See in der Mitte der Höhle. Seine klaren, intensiven Farben waren noch tausendmal schöner als das satte Grün des kleinen Waldsees. Es fiel mir zunächst schwer, seine Farbe überhaupt zu benennen. Hellgrün, hellblau oder doch eher ein leuchtendes Türkis? Bis mir auffiel, dass er seine Farbe ständig wechselte.
Cassian beobachtete mich lächelnd. »Das kommt von der untergehenden Sonne.«
Ich folgte seinem Blick. Direkt über dem See war die Felswand wie eine Kuppel geformt, die in der Mitte offen zu sein schien. Als ich jedoch genauer hinsah, bemerkte ich, dass über der Rundung eine Art milchige Schicht lag. Sie ließ das Licht von draußen wie durch einen Filter herein.
»Was ist das?«, fragte ich hingerissen von dem geheimnisvollen Zauber der Höhle.
»Ich weiß es nicht. Vielleicht ein Bergkristall?«
»Es ist unglaublich schön. Auch die Wände«, flüsterte ich, während ich zusah, wie das Glitzern um mich herum immer mehr verblasste. Schließlich war es nur noch ein dämmeriges Graubraun und der Zauberbann schien gebrochen.
Begeistert wandte ich mich zu Cassian um. »Danke, dass du mich hergebracht hast.« Meine Stimme klang seltsam belegt. »Woher wusstest du, was hier unten ist?«
»Ich bin zufällig drauf gestoßen. Erst habe ich den Eingang entdeckt und die Gänge und dann das hier. Ich bin ziemlich sicher, dass kaum einer in der Stadt diese Höhle kennt.«
»Hoffentlich.« Bei dem Gedanken, dass Touristen durch die Höhle trampelten und die hübschen Steinchen aus den Wänden herausbrachen, schauderte ich. Ich würde bestimmt niemandem etwas von Cassians Kristallhöhle erzählen.
»Ich hatte gehofft, dass es dir gefällt. Aber jetzt gehen wir besser. Es wird schon dunkel.«
Bei dem Gedanken, ohne Tageslicht die Felsen hinunterklettern zu müssen, wurde mir mulmig.
Wieder führte er mich durch die Gänge, doch diesmal kam mir der Weg endlos vor. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass wir mehr nach unten liefen, und ich fürchtete schon, wir hätten uns verirrt. Aber dann streifte plötzlich ein kalter Windhauch mein Gesicht. Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe an Cassian vorbei und entschied, dass dies keinesfalls der Eingang sein konnte, durch den wir hereingekommen waren. Dieser Spalt war eindeutig schmaler.
Cassian schlüpfte elegant durch die Öffnung. Ich folgte ihm etwas mühsamer und landete prompt in einem Busch, der direkt davor wuchs.
»Wieso sind wir diesen tollen einfachen Weg nicht vorhin schon gegangen?«, maulte ich, während ich mir kleine Zweige aus dem Haar pflückte.
Er grinste und angelte nach einem Blatt, das ich übersehen hatte. »Och, das hatte zwei Gründe.«
»Aha, und welche sind das bitte?«
»Ich finde den anderen Weg spannender.«
»Oh ja, allerdings. Spannend ist genau der richtige Ausdruck«, entgegnete ich ironisch. »Und was war der andere?«
»Nun … ich wollte sehen, ob du mir vertraust.« Seine Stimme klang sanft und als ich ihn ansah, stellte ich fest, dass seine grauen Augen im Mondlicht silbern schimmerten.
»Und? Habe ich die Prüfung bestanden?« Meine Stimme klang ein wenig atemlos.
»Beim Klettern auf jeden Fall«, murmelte er rätselhaft und küsste mich.
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