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      Impressum

      Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre!

      Mit dem Wohnmobil im Ausland unterwegs

      oder:

      Jetzt macht Frieder Bergmann Frankreich unsicher!

      Band 6

      Copyright: © 2014 Ronald Weißig

      Published by: epubli GmbH, Berlin

      www. epubli.de

      ISBN 978-3-8442-9946-5

       Frieder Bergmanns Vereidigung zum Minister

       Drei Monate später

       Familienrat

       Startvorbereitungen

       Es geht los!

       On the road

       Das Technikmuseum in Speyer

       „Muddi“ ruft an

       Zwischenfall im Sanitärbereich

       Muschelabend

       Die Arena von Nîmes

       Die NSA hört und beobachtet mit

       Pont du Gard

       Französischer Abend

       Avignon

       Durchs Land

       Abschiedsabend

       „Muddi“ nimmt Abschied

       Ankündigungen

      Eine gewisse Aufregung konnte Frieder Bergmann nicht ganz leugnen, obwohl er öfter im Mittel- und Blickunkt der Öffentlichkeit stand und eigentlich kein großes Lampenfieber mehr hatte. Dieser Tag jedoch war jedoch anders, wesentlich bedeutsamer für ihn als die anderen davor, zumindest, was seine berufliche Karriere anbetraf. Punkt 11 Uhr sollte er von der Bundeskanzlerin zum Verteidigungsminister ernannt werden.

      „Ich weiß gar nicht, warum du so hibbelig bist“ hatte ihn seine Mutter am Abend zuvor angesprochen „du kennst alle Panzer aus dem 2. Weltkrieg und kannst auch die ganzen Schlachten aus dem Stehgreif herbeten. Du kannst endlos über die Kräftesituation zu bestimmten Zeiten referieren, weißt, welcher General wann was geleistet hat, wie schnell die Flugzeuge waren, wozu also die ganze Aufregung?“

      „Mutter“ hatte Bergmann erwidert „das ist die Historie, ich werde mich um die Gegenwart und die Zukunft kümmern müssen. Und wie du selbst weißt, leben wir in einer unruhigen Zeit. Überall in der Welt brennt es an verschiedenen Stellen, da wird mir mein Wissen über die Vergangenheit nicht viel nützen. Es wird ein Knochenjob werden.“

      „Na und“ hatte Peter Petersen eingeworfen „du hast dich bis jetzt überall durchgebissen und wirst auch diese Aufgabe mit Bravour meistern, da habe ich nicht den geringsten Zweifel daran. Du wirst der beste Verteidigungsminister aller Zeiten werden, darauf kannst du einen lassen, aber einen Gewaltigen!“

      „Peter“ war Petersen sofort von seiner Frau zurechtgewiesen worden „kannst du dir diesen üblen Jargon nicht einmal endgültig abgewöhnen!“

      „Tschuldigung, ist mir bloß so rausgerutscht. Ich freue mich jedenfalls riesig für Frieder. Der Junge wird es allen zeigen!“

      „Frieder wird aber auch mächtig unter Druck geraten“ hatte Nils erklärt „die Politik ist eine Schlangengrube und verzeiht keine Fehler. Erinnert euch daran, wie schnell dieser Kuttenperg weg war.“

      „Der ist doch aber wegen des Plagiats rausgeflogen“ hatte Rüdiger eingeworfen „und nicht wegen Unfähigkeit.“

      „Das bedeutet also, dass sich Frieder auf Grabenkriege und Schlammschlachten einstellen muss“ hatte Nils weiter geredet „und das heißt auch, dass wir seine Vergangenheit auf dunkle Stellen durchforsten müssen. Wenn da etwas hoch kommt ist Feierabend.“

      „Was bitte für dunkle Stellen“ hatte Frieder Bergmann erschrocken gefragt „was meinst du denn damit?“

      „Na gibt es denn gar keine Jugendsünden von dir? Hast du mal was aus dem Konsum geklaut, bist besoffen Moped gefahren oder hast dich mit schleimigen Sprüchen im Studium in Marxismus-Leninismus besonders hervorgetan“ hatte ihm Peter Petersen Bergmann auf die Sprünge helfen wollen.

      „Selbst wenn ich den Herrn Marx oder Genossen Lenin über den grünen Klee gelobt hätte wäre das doch kein Sündenfall“ hatte sich Bergmann erregt „selbst die Bundeskanzlerin durfte dieses Fach genießen und wie man sieht, hat das ihrer Karriere überhaupt keinen Abbruch getan. Außerdem verfüge ich über ein makelloses polizeiliches Führungszeugnis.“

      „Nein, das ist alles nicht damit gemeint“ hatte sich Rüdiger eingeschaltet „gibt es Dinge, Papa, die du auch vor uns geheim gehalten hast?“

      „Ja spinnt ihr denn alle“ war Bergmann aufgefahren „wir sind eine Familie und da gibt es keine Geheimnisse! Jedenfalls habe ich keine! So was, mir zu unterstellen, ich würde irgendetwas vor euch verbergen, das gibt es doch gar nicht!“

      „Überlege noch einmal in Ruhe“ hatte Bergmanns Frau Petra gesagt.

      Frieder Bergmanns Leben war seiner Meinung nach bislang relativ geradlinig verlaufen. Nach dem Studium hatte er in der kommunalen Verwaltung angefangen und war dann Stück für Stück höher gestiegen. Manchmal waren reine Zufälle dafür verantwortlich gewesen, dass er Karriere machte. Eigentlich wäre er aus eigenem Antrieb niemals so weit gekommen, denn im Grunde war er ein anspruchsloser und bodenständiger Mann, für den Statussymbole keine Rolle spielten. Mehr oder weniger war er von seiner Familie immer wieder angetrieben worden, neue Ämter und Aufgaben zu übernehmen. Sicher war auch etwas daran, dass es in der Bundesregierung nicht wie beim Kaffeekränzchen zuging und man ihn genau unter die Lupe nehmen würde. Bergmann zermarterte sich das Gehirn, ob es tatsächlich etwas geben könnte, was er besser geheim hielt. Er ging auf den Balkon, um eine Zigarette zu rauchen. Grübelnd stieß er Rauchkringel aus und versuchte sich an Situationen zu erinnern, die er früher als gefährlich oder peinlich empfunden hatte. Bis auf die für ihn typischen Tritte in diverse Fettnäpfchen fiel ihm momentan nichts ein.

      „Es gibt nichts“ hatte er den anderen dann entschlossen erklärt „ich bin unangreifbar was die Vergangenheit betrifft. Ich habe eine ganz typische Vorwende-Vita und in der Zeit ist wirklich nichts Bedeutsames passiert. Ich bin zur Schule gegangen, habe studiert und dann in der Behörde angefangen. Und

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