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Midgardwaffen“, warnte der Krieger sie zeitgleich mit dem Knallen der Schüsse.

      „Ich bin schnell“, erwiderte Jarick trocken.

      „Wie viele sind es?“, fragte Tristan eilig.

      „Zehn“, antwortete Jarick, während sein Blick jeden in dem Raum streifte. Verteidigungsbereit stand der rotblonde Kämpfer mit seinem Schwert in der Hand vor der Tür. Direkt neben ihm verharrte die Kriegerelfe mit gespanntem Bogen. Angespannt mit einem starren Blick zur Tür, stand der Walkür neben Jarick, und die Walküre hielt krampfhaft den Riemen ihrer Wildledertasche fest, der quer über ihrer Schulter lag.

      „Wir können nicht auf die Alvaren warten“, forderte der kampfbereite Krieger, der erwartungsvoll sein Schwert gekonnt in dem kleinen Raum schwang.

      „Ihr könnt uns Deckung geben“, befahl Jarick der Elfe.

      Im nächsten Moment riss der Krieger die Tür auf, während die Bogenschützin lautlos tödliche Pfeile auf die Angreifer sausen ließ. Leise stürmten Jarick und der Krieger auf zwei Männer, als diese sich schutzsuchend vor den Geschossen in die Türrahmen stellten. Blitzschnell schwang Jarick sein Schwert und tötete einen Mann, während der Krieger ebenfalls einen Angreifer ausschaltete. Mit einem Pfeil in der Brust lag ein Eindringling mitten auf dem Korridor, ein weiterer kauerte sterbend an der Wand.

      Wachsam schaute Jarick sich um und horchte nach verräterischen Geräuschen, die den Feind ankündigten. Prügelwütige Gäste lieferten sich einen Kampf mit den noch in der Gaststube Verbliebenen. Das ermöglichte eine unbemerkte rasche Flucht, die im Augenblick die beste Überlebensstrategie darstellte, denn es war schwer einzuschätzen, wann noch weitere auftauchten.

      „Birger“, stieß der Krieger verachtend aus, als er das Symbol des Ordens erkannte. Ein Kreis mit grünen und blauen Flächen, das Midgard darstellte.

      Hurtig schlichen sie den Flur entlang und die Treppe hinunter. Ungesehen schafften sie es zu dem Hinterausgang, durch den sie leise hindurchschlüpften, als die Stimmen der Birger auf der Treppe lauter wurden. Im Schutz der dunklen Gasse verharrte die kleine Gruppe, um die Lage um sich herum zu prüfen. Von weitem hörte Jarick Hufschläge auf dem Pflaster dröhnen. Schnell führte er seine Begleiter aus dem Schutz der dunklen Gasse auf einen parallelen Weg zu der Zunftstraße. Laufend begaben sie sich zur Schmiede, damit sie die Kleinstadt schleunigst verlassen konnten.

      Vorsichtig näherten sie sich der Scheune. Zu Jaricks Erstaunen hielt sich dort kein Birger auf. Entweder war der Anführer nicht sonderlich intelligent oder er war so von sich überzeugt, dass er die Eventualität ausschloss, dass seine beiden Zielpersonen ihm entkommen konnten. Trotzdem blieb Jarick wachsam.

      Eilig sattelten sie die Pferde. Schweigend brachte die kleine Gruppe möglichst ruhig die Pferde aus der Stallung, um dann zügig aufzusitzen. Die Elfe besaß eine Grauschimmelstute, die sie nun mit ihren Hacken antrieb. Schnell folgte der Krieger auf seinem braunen Kaltblut der Bogenschützin.

      Jarick drehte sich noch einmal mit Samru, um einen Blick auf den hinteren Teil der Straße zu werfen. Bewaffnete Birger tauchten auf. Samru bäumte sich auf, bevor Jarick ihn herumriss und antrieb. Galoppierend folgte er den anderen zum Stadttor. Schüsse fielen. Die Birger machten ihren Ärger Luft, als sie bemerkten, dass Nela und Tristan ihnen erneut entkamen.

      Erst als Jarick sicher war, dass niemand sie verfolgte, gab er ein Handzeichen, daraufhin drosselten die Reiter das Tempo. Abseits des Weges an einem kleinen Bach machten sie Rast.

      „Ich bin Bado Behrens von den Berserkern“, stellte sich der Krieger zuerst vor.

      „Runa Elfert“, nannte die Bogenschützin ihren Namen, anschließend führte sie ihre Stute an den Bach heran.

      „Das ist Nela und ich bin Tristan.“

      „Ich bin Jarick aus Vegard. Das war nicht der erste Angriff der Birger, oder?“

      Mit Tränen in den Augen und einer bebenden Stimme antwortete Nela ihm: „Nein.“

      „Die Birger sind ein lästiger Orden“, stieß Bado mit Verachtung aus.

      „Warum jagen sie Euch?“, erkundigte Runa sich.

      „Eigentlich jagen sie uns immer“, wich Tristan der Elfe aus, danach führte er die zwei Fuchsstuten zum Bach.

      Konzentriert richtete Jarick seine Sinne auf die Umgebung. Bisher verfolgte sie niemand, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Birger in den Radius kamen, den er mit seinen Fähigkeiten erkunden konnte. „Ganz in der Nähe ist meine Bleibe. Dort können wir uns ausruhen“, schlug Jarick vor.

      Achtsam begaben sie sich wieder auf die Straße, augenblicklich trieben sie die Pferde an. Nach einer Weile verließen sie den Hauptweg, um querfeldein auf das kleine Dorf Vegard zuzureiten, das mitten in einer großen Waldlichtung lag und von einem hohen, massiven Wall umgeben war. Vor dem mächtigen Eingangstor gab Jarick dem Wachhabenden in dieser Nacht ein Zeichen, jener ließ die Ankömmlinge hinein. Die kleine Gruppe folgte dem Weg zwischen den Weiden und Feldern zu Jaricks Bleibe.

      Vor einem Blockhaus mit einem angrenzenden Stallgebäude und einer Koppel endete ihre Reise vorerst. Nachdem sie die Pferde untergebracht hatten, führte Jarick seine Besucher in sein Haus, sogleich entzündete er Öllampen. Misstrauisch blieb Bado am Eingang stehen und schielte immer wieder durchs Fenster nach draußen.

      „Der Wachhabende wird sich melden, sobald Feinde sich nähern“, beruhigte Jarick den Berserker, der ihm zwar zunickte, aber trotzdem am Fenster verweilte.

      „Es kommt jemand“, informierte Bado sich kampfbereit machend, flugs eilte Jarick zum Fenster. Der Wachhabende hatte keinen Alarm gegeben, also konnte es nur ein Einheimischer sein. Sofort erkannte Jarick seinen Freund, der sein Pferd gnadenlos antrieb, bis er es kurz vor dem Haus zum Stillstand brachte. Beruhigend legte er Bado eine Hand auf die Schulter, bevor er die Tür öffnete. „Till ist ein Freund und ein ehrenwerter Huscarl. Er lebt in Vegard.“

      Der Ankömmling stürmte an ihm vorbei ins Haus. „Zum Glück bist du hier, Jarick. Wir müssen etwas unternehmen. Die Birger töten…“ Till hielt in seiner Bewegung und in seinem Redefluss inne, als er Tristan bemerkte, der sich schützend vor Nela stellte. „Till?“

      „Tristan?“, erwiderte sein Freund genauso verblüfft.

      „Ihr kennt Euch?“, hakte Bado nach, während er zwischen Till und Tristan hin- und herschaute.

      „Ja“, antwortete Till knapp, dann wandte er sich wieder dem Walkür zu. Beschwichtigend hob er seine Hände. „Tristan, alles ist in Ordnung. Ich werde ihr nichts tun.“ Der Walkür atmete ein paar Mal tief durch. Danach ließ er Nela hinter seinem Rücken hervorkommen.

      „Die Birger töten… Du bist mit deinem Satz nicht zu Ende gekommen“, erinnerte Jarick seinen Freund.

      Entsetzt fuhr er fort: „Sie töten ganze Familie des Ordens Elhaz.“

      „Ich fass` es nicht“, entfuhr es dem Berserker wütend. „Die Birger schüren einen neuen Krieg.“

      „Es sieht danach aus. Zumindest in Midgard.“

      „Ich bezweifle, dass der Orden Elhaz hier in Asgard davon weiß“, fügte Jarick nachdenklich hinzu. „Es gab keine warnenden Bekanntmachungen.“

      „Wir sollten zurück nach Midgard“, entschied der Walkür aufgewühlt. „Wir können Euch nicht damit hineinziehen.“ Er griff nach seiner Tasche, damit signalisierte er Nela, wieder aufzubrechen.

      „Das nächste Schicksalstor ist im Eichenhain, aber das Ordenshaus in Midgard ist von Birgern besetzt. Ich hatte Glück, dass ich ungesehen durch das Schicksalstor hindurch kam“, warnte Till.

      Jarick stellte sich Tristan in den Weg. „Ich werde Euch nach Folkwang bringen. Dort seid Ihr in Sicherheit, und es gibt auch ein Schicksalstor nach Midgard.“

      „Ihr habt schon mehr als genug für uns getan. Das ist unser Problem“, lehnte Tristan sein Angebot ab.

      „Die Birger

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