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vor, der mit Mühe seine Balance halten kann. Der Kopf ist so groß, dass er seinen Körper nicht mehr sehen kann, wenn er an sich hinab schaut.

      Ich musste grinsen, weil mir ein sehr weiser Mensch einmal sagte, dass ich nicht so viel denken soll. Damals war ich darüber nahezu beleidigt. Sofort machte ich aus dem descartschen Grundsatz den Umkehrschluss: Ich denke nicht, also bin ich nicht. Viel zu fatalistisch. Ich bin doch mehr?

      Definiert sich das Sein über das Denken? Seit ich denken kann, war das wohl ein Glaubenssatz von mir. Emotionale Momente gab es unzählige in meinem Leben, aber bestimmte Gefühle betrachtete ich als störend, ja, sie störten mich beim Denken! Ich klammerte mich an Gedanken, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsreifen. Die Folge: Verdrängte Gefühle. Und sicher kennst du das, du verdrängst ein Gefühl oder lenkst dich ab und plötzlich schlägt es mit voller Wucht zurück. Du leidest, du leistest Widerstand und wer Widerstand leistet, verliert Kraft und hat weniger Energie.

      Ich schlief gerne sehr lang und sagte mir häufig: Nachts kann ich mich von meinen Gedanken ausruhen. Der Struggle war real. Morgens war mein Geist direkt wieder angeknipst. Es ist schön, wachsam zu sein, aber es ist nicht wohltuend, Dinge zu zerdenken und damit bestimmte Empfindungen heraufzubeschwören.

      Bereits im gestrigen Beitrag erwähnte ich, dass sich mein Herz irgendwann zu Wort meldete. Und nun widme ich mich bewusst der Aufgabe, oder nennen wir es doch lieber Hingabe, dem Herzen Raum zu geben. Mein Herz wollte wohl schon immer schreiben, mein Kopf aber grätschte erfolgreich dazwischen und rief: „Halt! Du besitzt keine meisterhafte Rhetorik, vergisst manchmal Kommata!“ Und du hast sicher schon gemerkt, dass die Autorität der Kopf meiner herzlosen Bande war. Abgehoben. Oder um ein Zitat sprechen zu lassen:

      „Es gibt Menschen, die so intellektuell sind, daß sie vor lauter Intellekt vergessen, daß sie auch ein Herz besitzen.“

      - Werner Braun -

      Heute danke ich dem Leben für die schlaflosen Nächte, die ich damals verfluchte, denn da fand mein Herz seine Stimme wieder. Das Leben ist viel intelligenter als der Mensch und ermöglicht uns den Ausgleich, den wir annehmen oder ablehnen können.

      Mind meets heart: „Hello again“.

      ∞

      Beziehungskoordinaten

      Dass Schnelllebigkeit und digitale Medien unsere Beziehungen verändern, wussten auch schon andere vor mir. Wir sind vernetzt, kein sehnsüchtiges Warten mehr auf die Postkutsche … okay, okay, das war jetzt anachronistisch, wenn man bedenkt, wie alt ich bin. Die Klassiker haben nun mal ihren Charme und verleiten dazu, bestimmte Zeiten oder Trends zu idealisieren.

      Idealisierst du bestimmte Dinge? Es gab Zeiten, mitunter kommt es immer noch zu minütlichen Umnachtungen meines Geistes, in denen ich genau das tat. Dann kamen auch mal gern die Was-wäre-wenn-Fragen ins Spiel. Das Spiel kannst du nicht gewinnen!

      Du mutierst zu einer Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur. Es ist eine sinnlose und nahezu destruktive Frage, mit der du dich selbst blockierst. Verantwortung heißt das Zauberwort; es ist, wie es ist, und nun mach was draus. Ist immerhin eine Chance.

      Die Beziehungen, die ich erlebt habe, lassen stets Rückschlüsse auf meine Koordinaten zu: Wo stehe ich im Leben? Freunde, Partner und Familie zeigen unsere Lage auf, sie bestimmen den Punkt, an dem wir sind, mit. Wenn du dich an diesem Punkt nicht wohl fühlst, hör auf deinen inneren Kompass. Stehenbleiben musst du nie, du entscheidest. Jede menschliche Beziehung hat ihren Wert, weil du immer etwas aus ihr mitnimmst.

      Wenn mich etwas ärgert, dann spreche ich gerne von verschwendeter Zeit und erlebe so einen Mangel. In dem Moment beschneide ich mich selbst und glaube an den Verlust, statt mich über eine neue Erkenntnis zu freuen. Da sind wir wieder bei den Perspektiven, die ich in einem anderen Beitrag beschreibe. Und hey, wenn ich mich dann nicht mehr ärgere, bin ich dankbar für die erkenntnisreichen Koordinaten. Wir erleben, um zu lernen. Wir fühlen, um zu verstehen. Unser Innen verändert das Außen.

      Zu guter Letzt möchte ich ein Zitat meines Celebrity Twins anbringen: Wer seine Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen sie zu wiederholen.

      Gehst du weiter oder wiederholst du noch?

      ∞

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