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kommst ohne Sinn nicht aus. Du setzt dir die Wahrnehmungsbrille auf; denke nur an die vielen Redensarten: Die rosarote Brille aufhaben, schwarzsehen, einen Tunnelblick haben, Scheuklappen aufhaben …

      Und so machst du aus der Umgebung deine ganz eigene Welt, du packst deine Umgebung ein und trägst sie in dir.

      Vergiss aber nicht: Eine Umgebung – viele Brillen und noch mehr Welten.

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      Durch Mehrwert mehr wert?

      Alles ändert sich rasant und die Instagrammer hustlen nur so vor sich hin: Wie kannst du über Nacht reichwerden? Mindset ist gefragt. Du sitzt vorm Handy und fragst dich, aus welchem Boden all diese Pilze schießen; erfolgreiche Jungunternehmer, die ihr Geld mit Bitcoins verdienen. Doch die Frage ist: Wem dienst du? Welche Idee steckt dahinter? Du schaust dir das alles an und siehst materiellen Wohlstand.

      Don‘t judge them, fällt mir dazu ein. Verurteilst du andere, verurteilst du auch immer dich selbst. Horch mal rein. Du bist wertvoll und zwar einfach nur, weil du bist. Das Leben ist wertvoll und ein Geschenk, aus dem wir etwas machen können. Klar sitzt du manchmal träge da und lässt dich von Netflix berieseln. Hey, es spricht nichts dagegen, sich „me-time“ zu gönnen. Aber alles in Maßen, wie es so schön heißt. Du kannst dich in jedem Lebensbereich überfressen und dann sitzt du da, antriebslos, und fragst dich: Wozu das alles?

      Wir brauchen ein Warum im Leben. Einen Sinn, den es zu finden gilt („overarching purpose“, sagt Dieter Lange gern). Schaff Mehrwert, indem du Dinge tust, hinter denen du stehst und die dir guttun. Wenn du dies tust, leuchtest du und da, wo Licht brennt, versammeln sich Menschen. Rahm dein Tun ein, als wäre es ein Kunstwerk. Dein Kunstwerk.

      Es beginnt mit kleinen Schritten. Lass dich nicht vom Tempo entmutigen, denn jeder Tag zählt und an jedem Tag wächst du. Wenn dir mal alles zu viel wird, hat das einen Grund. Hinterfrage dann, ob sich das, was du tust, noch richtig anfühlt. Es reicht, aufs Herz zu hören. Das ist gar nicht immer so einfach. Ach ja, und dann gibt es noch die netten Energiesauger, die das Ganze nicht grad leichter machen.

      Vergiss nicht, es wird immer Menschen geben, die das, was du tust, nicht verstehen oder davor warnen oder, oder, oder. In der Dunkelheit haben nur die Angst, die diese für absolut halten.

      Put your light on.

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      Connect It

      Wenn es ein Wort gibt, welches ich aus meinem Studium mitgenommen habe, ist es: Äquivalenzen. In der Literatur suchen wir nach Beziehungen, wertfrei; wir verbinden intertextuelle mit intratextuellen Beziehungen. Wir suchen nach Analogien, Gegensätzen oder Identifikationen, wobei diese Beziehungen gleichwertig sind.

      Sicher kennst du den folgenden Struggle: Wie setze ich jetzt die Theorie in die Praxis um? Einfach machen.

      Nicht nur in einer wissenschaftlichen Arbeit geht es darum, Verbindungen zu schaffen. Dein Real Life ist voll von Beziehungen, bei denen es meist wirklich ums Ziehen (Be-zieh-ung) geht.

      Was ist denn bitte am Ziehen gleichwertig?

      Stell dir zwei Personen vor, die ein Tau ziehen: Das Ziehen erfordert Kraft; der Stärkere gewinnt. Trotzdem haben beide Kraft verloren. Es herrscht eine Dysbalance, die Gleichwertigkeit ausschließt. Kennst du solche Gespräche, bei denen du dich mit jemandem nicht einig wirst?

      Woran liegt das?

      Ihr beide zieht an dem Seil, statt darauf zu balancieren. Ein Seiltänzer würde runterfallen, wenn er das Gleichgewicht nicht hielte. Und so fühlst du dich nach Tauzieh-Gesprächen, als wärst du hingefallen. Wenn du aus deiner Mitte fällst, hast du ein Stück von dir „abgegeben“. Gib nicht ab, sondern teile. Schaffe Verbindungen, sieh das andere als etwas an, was dich bereichert. Eine andere Perspektive eröffnet dir neue Sichtweisen, schenkt dir also etwas. Im Leben gibt es keine Trennung, weil alles miteinander verbunden ist. Du merkst, dass es in Beziehungen um Wert geht; da treffen Menschen aufeinander, die gleichwertig sind. Voraussetzung: Ihr wisst beide um euren Wert.

      „Erkenne dich selbst“ lautet die Inschrift am Apollotempel in Delphi. Ein zeitloser Allrounder, der Türen öffnet.

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      Aus digital mach analog

      Du blätterst auch gern im digitalen Instagram-Album? Wer mag es dir verdenken, es gibt ja reichlich zu sehen. Zu lesen aber auch. Mir gefällt das Storytelling mit Sinngehalt. Bilder transportieren ohne Worte viel, aber willst du etwas Bestimmtes vermitteln? Dann braucht es ein wenig Text, mit dem du deine Intention rüberbringst. Liegt dir was auf dem Herzen, was du gerne teilen würdest? Dann gibt dir die digitale Plattform durchaus die Möglichkeit dazu.

      Law of attraction; plötzlich trittst du mit Menschen in Kontakt, die Ähnliches mitteilen, du wirst zu einem anziehenden Magnet. Schon Descartes wusste: Ego cogito, ergo sum. Du bist, was du denkst, und ziehst dementsprechend Menschen an. Was heißt das? Du denkst beispielsweise, dass es nur egoistische Arschlöcher gibt. Kann es sein, dass du dann eher auf solche Egoisten triffst?

      Das Ganze lässt sich selbstverständlich auf das Internet übertragen: Schau dir an, wofür du dein digitales Profil nutzt. Es gibt Menschen, die verlieren im Internet ihre Hemmungen, das hast du sicher schon mitbekommen. Der Anstand sinkt und Shitstorms sind die Folge. Satt bloß rumzuhaten (meist aufgrund eigener Mangelzustände im Leben, denen fehlt definitiv irgendetwas. Würde sich etwa ein in sich ruhender Mensch Hasstiraden hingeben?). Und auch das sogenannte Ghosting gehört zu einer digitalen Ausgeburt; Männer und Frauen machen kurzen Prozess, wenn ihnen plötzlich etwas an ihrem Dating-Partner missfällt. Sie ghosten sich, d. h. sie blocken sich im Internet, ohne dies vorher anzukündigen. Der Anstand geht flöten.

      Hinter den vielen bunten Emojis stecken tatsächlich echte Menschen, wobei du dir da bei bestimmten Verhaltensweisen nicht mehr sicher sein kannst.

      Beantworte dir selbst, ob du der digitalen Kommunikation eine Prise Analogie zugeben möchtest. Trotz Ghoster und Hater, deren Antrieb wohl Angst ist. Wenn du deine Geschichte erzählst, dann wählst du den analogen Weg, weil Storys berühren, tragen und bewegen. Und dann wird der Kreis derer, die sich austauschen, größer.

      Lovely posts chase away anxious ghosts.

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      Klartext

      Frisst du Dinge manchmal in dich hinein?

      Das Ungesagte liegt dir dann im wahrsten Sinne des Wortes schwer im Magen. Das Zurückhalten ist wie eine Bremse, die du selbst oft unbewusst ziehst. Du schonst so dein Gegenüber, aber dich selbst nicht.

      Es ist wichtig, dass du anderen deine Grenzen aufzeigst und aussprichst, was dich bewegt, denn nur so zeigst du dem Anderen, wer du bist. Du definierst dich oft nur über deinen Job, deinen Status oder deine irdischen Ziele, aber das bestimmt dein Sein nicht.

      Wer bist du denn, wenn das alles wegbricht?

      Stell dir ein klassisches Vorstellungsgespräch vor, in dem du die Standardfragen beantwortest. Oft ist das eine Wiedergabe dessen, was bereits auf deinem Lebenslauf steht. Langweilig. Oder auch nicht. Aber was sagt es nun über dich als Menschen aus?

      Das Gespräch wird authentischer, wenn du von deinen Erfahrungen berichtest. Du bist, was du erlebst (im Innen und Außen). Eine Berufsbezeichnung ist nur die Beschreibung deiner Funktion im Unternehmen und sagt nichts über deine Persönlichkeit aus. Personare ist lateinisch und heißt so viel wie hindurchtönen. Was tönt bei dir hindurch? Bringst du deine Persönlichkeit mit ein?

      Es gibt Menschen, die sich nie ganz in ihrem Beruf entfalten, weil sie eine Maske tragen. Dies kannst du auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Sie leben dann etwas, was von ihnen erwartet wird. Was ist mit den Erwartungen an dich selbst?

      Du spielst die Hauptrolle deines Lebens. Klartext sprichst du, wenn du weißt, wer du bist und was du willst. Dir bleibt

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