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Die Retrospektive. Du betrachtest deine Erfahrungen und Erlebnisse, reflektierst und setzt die Teile dann zusammen. Was wiederholt sich, was sticht hervor? Keine Frage, über die man nur eine Nacht „schläft“.

      Warum das Ganze? Damit du das Geheimnis um dein Selbst lüftest und daraus sinnbildlich deinen Klartext ableitest. Unverschlüsselt.

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      Federleicht

      Alles kann, nichts muss.

      Hast du diesen Spruch schon einmal gehört? Ich habe ihn mal vor Jahren in einem digitalen Profil gelesen und fand ihn nichtssagend. Tja, im Gedächtnis ist er mir trotzdem geblieben, also hinterfrage ich natürlich, warum. Dieser Spruch triggerte mich, weil in ihm etwas Wahres liegt. Es ist alles möglich, aber erzwingen lässt sich nichts.

      Kennst du das, wenn dich Zustände wahnsinnig machen? Oder Aussagen etwas in dir auslösen, was dir missfällt? Dann sagt dies auch immer etwas über dich selbst aus. Nimm es leicht, wäre mein kühner Ratschlag und wer mich kennt, würde wahrscheinlich eine Augenbraue hochziehen, denn ich kann Aussagen ins Kleinste zerlegen.

      Nun hab ich aber endlich geschnallt, dass ich nicht im Kopf des anderen sitze und mutmaßen kann, so viel ich möchte. In welchen Situationen bleibst du gelassen? Wenn du verbissen an etwas rangehst, geht es schief … Kennst du doch auch, oder?

      Deshalb pfeife ich auf sinnentleerte Neujahresvorsätze, die ich gar nicht internalisiert habe. Du kannst dich mit etwas nicht identifizieren? Dann wird das, was du dir vornimmst, nicht lange gutgehen. Was dir fremd erscheint, wird stets Zweifel in dir hervorrufen.

      Die Leichtigkeit geht dir verloren, wenn du krampfhaft versuchst, etwas festzuhalten oder jemanden zu lenken, wie es dir passt. Love it or leave it. Wenn du das, was du machst, nicht liebst, wird es nie Früchte tragen und erfolglos bleiben. So kommt es in deinem Leben vor, wie auch in meinem, dass Menschen kommen und gehen. Das ist der Lauf der Dinge und wenn wir Angst haben, etwas zu verlieren, dann passiert das wohl zwangsläufig irgendwann.

      In einem vorigen Beitrag schrieb ich bereits, dass man entweder aus Angst oder Liebe handelt. Hinterfrage deine Entscheidungen; es klingt so einfach und leicht. Federleicht darfst du sein, wenn du eine Entscheidung triffst. Quälst du dich, dann ist dies mit Angst verbunden. Natürlich hast du mal Angst (Selbstschutz), aber dann vergiss das innere Kind in dir nicht, welches neugierig und freudig auf die Welt blickt. Wenn du dir deine kindliche Leichtigkeit bewahrst, merkst du, dass du mutiger wirst. Das alles heißt nicht, dass du dich nicht auch anstrengen musst, falls du deine innere Haltung ändern möchtest. Stell dir folgendes Bild vor:

      Du sitzt stundenlang gekrümmt vor dem Laptop und merkst, dass du nur noch automatisch scrollst oder tippst, whatever; dann richtest du dich auf, ziehst die Schultern nach hinten. Du atmest jetzt besser und tiefer, fühlst dich präsenter. Mag sein, dass dein Rücken schmerzt. Aber tut es nicht immer zuerst weh, wenn man seine starre Haltung ändert?

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      Der einsame Wolf

      Bist du schon ein Rudeltier oder noch ein einsamer Wolf?

      Die bewusst erlebte Einsamkeit ist oft schwer zu ertragen. Kannst du mit dir allein sein, ohne dabei Unruhe zu verspüren? Gerade dann greifst du gerne zum Smartphone, wenn du allein bist: Na klar, du teilst dich gern mit und Aufmerksamkeit ist eine schöne Sache.

      Aber was sind deine Beweggründe, die deine Hand mechanisch zum Handy führen?

      Zugehörigkeit ist hier ein wichtiges Stichwort, das dich bewegt. Die eingangs gestellte Frage impliziert, dass das bewusst gelebte Alleinsein Voraussetzung für die Bildung eines „Rudels“ darstellt. Erst wenn du und ich mit unserem Selbst allein sein können, sind wir wahrhaftig offen für den anderen.

      Kennst du das, wenn du von jemandem etwas Bestimmtes forderst? Gibst du es dir denn selbst? Jetzt magst du einwenden, dass du dir selbst nun mal schlecht Aufmerksamkeit geben kannst. Kannst du.

      Das, was dir fehlt, löst eine andere Person aus, aber sie ist niemals die Ursache für den Mangel in deinem Leben. Der Anlass, also der äußere Beweggrund, bewegt etwas, was bereits in deinem Inneren vorhanden ist.

      Nun heult der Wolf, um mit anderen Wölfen zu kommunizieren. Die lautliche Wahrnehmung macht die Kommunikation explizit. Und was ist dann mit dem Schweigen? Zuweilen kommt es vor, dass dir ein Freund nicht gleich antwortet oder nichts postet. Die Negation schreibe ich hier bewusst kursiv, denn die Negation ist in der Sprachwissenschaft das Gegenteil von der Affirmation (Behauptung). Du nimmst beides als Ausdruck der Kommunikation wahr, weil du dich beispielsweise fragst: Warum schreibt er/sie nicht? Natürlich fällt es dir auch auf, wenn deine Vorbilder auf den Social-Media-Kanälen länger nichts posten. Ob nun einsames Schweigen oder lautes Rufen, beides ist. Pflege das Sein im Alleinsein, bevor du das Zusammensein im Rudel kultivierst.

      Denn manchmal, so scheint es, hörst du vor lauter Kommunikation (im wahrsten Sinne Wortes laut) dein sehnsüchtiges, auf stumm geschaltetes Wolfsgeheul nicht mehr.

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      Das feurige Einhorn

      Persönlichkeitsentwicklung ohne persönliche Note?

      Geht nicht, gibt’s nicht. Deshalb sage ich dir, was mich umtreibt und schreibe Tacheles. Es sind Beziehungen und die damit verbundene Kommunikation: Das nenne ich Communicationship, um die Thematik jetzt nonchalant auszudrücken und wohl auch, weil „Kommunikation und Beziehungen“ wenig ansprechend klingen.

      Ein Schiff, das die gesamte Last der Kommunikation trägt! Warum Last? Weil in der Kommunikation oft viel Beziehung mitschwingt. Zuweilen ist es leichter, einem völlig Fremden sein Herz auszuschütten, eben weil er fremd ist. Oder es klappt schriftlich besser.

      Nun habe ich als verkopfter Mensch gelernt, auf mein Herz zu hören und mit diesem zu kommunizieren. Dieses hat lange nach mir gerufen und das war sogar physisch spürbar. Wut und Ängste waren zu jener Zeit ständige Begleiter, die mich nachts wachhielten.

      Ich habe das Einhorn in mir entdeckt und wünsche mir, dass andere es auch in sich entdecken! Das Einhorn versinnbildlicht für mich Herzenswünsche beziehungsweise Herzensträume.

      Vor ein paar Monaten malte ich für das Kind einer ehemaligen Kollegin ein Einhorn, das das Kind danach rot ausmalte. Ich weiß noch, dass mich das irritierte und ich etwas sagen wollte. Zum Glück habe ich nichts gesagt, denn jeder malt mit seinen eigenen Farben und genau das lässt Bilder bunter werden.

      Apropos bunte Bilder: Erst heute tauschte ich mich mit einer Freundin aus, die ihrer Leidenschaft beruflich nachgehen möchte, und da fiel mir der Titel des heutigen Beitrags ein, weil ich das Funkeln und Brennen in ihren Augen sah.

      Etwas tun, wofür du brennst … Das ist ein großes Geschenk, das Mut und Ausdauer erfordert. Am Anfang kennt dich keiner und viele Leute aus deinem Umfeld lachen über dich. Den Speakern, denen ich gern zuhöre, ist eins gemein: Sie pushen dich und fordern dich auf, deinen eigenen Weg zu gehen.

      Des Glückes Tod ist immer der Vergleich.

      Du bist du und du hast einen anderen Weg als ich; die Kunst ist, es dies zu respektieren und am Austausch zu wachsen. Das Feuer steckt in jedem von uns und bei mir äußert es sich gern in der Euphoangst; auf diese sprachliche Amalgamierung (ein Kofferwort aus Euphorie und Angst) kam die eben erwähnte Freundin vorhin. Auf eine bestimmte Neuigkeit reagierte ich mit Euphorie und Angst, mit Euphoangst eben.

      Hast du einen Celebrity-Twin? Ein Vorbild, das dich inspiriert, dem du aber nicht nacheiferst, weil du deinen eigenen Weg hast?

      Mein Twin sagt in seinen Vorträgen: „Der Weg der Angst ist immer durch die Angst hindurch“.

      Möge dich dein feuriges Einhorn navigieren.

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      Die Leiden eines jungen Intellekts

      Ich

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