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schnappen, wirklich, aber die Aussicht, dass du dann kündigst, gefällt mir nicht. Beschissene Situation. Du bist schon seit über zwei Jahren bei uns.“

      „Nicht annähernd so lange wie die anderen Windfeld-Ranger“, merkte ich an und blieb vor dem Eingang des Appartementwohnhauses stehen.

      „Trotzdem.“ Er schnaubte. „Du ... du bist eben eine besondere Kollegin für mich. Und obwohl du wegen deiner Identität gelogen hast, gehörst du zum Team! Es wäre ... anders, wenn du weg wärst.“

      Gerührt sah ich ihn an. „Danke, Jakob. Danke für deine Freundschaft und deine Loyalität. Du bist auch ein besonderer Kollege für mich.“

      Er lächelte schief. „Ähm ... danke.“

      „Und genau darum muss ich irgendwann verschwinden“, griff ich das Thema wieder auf. „Sonst sitzen du, Ulrich, Melodia und Haru echt in der Tinte.“

      „Vielleicht hätten wir besser nie herausgefunden, wer du wirklich bist.“ Er fuhr sich durchs dunkle Haar. „Dann könntest du bleiben.“

      „Aber ich bin irgendwie froh, wenigstens euch vier nichts mehr vormachen zu müssen“, entgegnete ich und zupfte an meiner Uniformjacke. „Bei euch kann ich ich selbst sein. Das bedeutet mir viel.“

      Jakob umarmte mich. „Immerhin ein Vorteil“, lachte er. „So, ich lege mich jetzt hin. Tut bestimmt mal ganz gut, mir nicht die halbe Nacht mit den anderen um die Ohren zu schlagen. Schlaf gut.“

      „Du auch“, antwortete ich.

      Er lächelte mich an, dann verschwand er im Gebäude. Auch ich schmunzelte. Jakob war inzwischen für mich wie der große Bruder, den ich nie hatte. Mal wütend, mal beleidigt, aber stets fürsorglich und liebenswert.

      Kurz blickte ich zum recht dunklen Himmel, der nur noch an wenigen Stellen von orangefarbenen Streifen durchzogen war. Danach eilte ich in mein Zimmer und duschte mich. Das warme Wasser tat richtig gut. Ich wickelte mich in ein Handtuch und föhnte meine schulterlangen Haare. Mein Handy lag währenddessen am Rand des Waschbeckens, damit ich Lloyds Anruf nicht verpasste. Hoffentlich meldete er sich bald. Dann wanderte mein Blick zum Spiegel. Ich verzog das Gesicht, als ich meine wahre Augen- und Haarfarbe sah. Doch gerade als ich mir wieder einmal dachte, wie ätzend mein auffälliges Äußeres war, schickte mir Shadow dank unserer Verbindung eine Mahnung.

      Ich kicherte. „Danke, Shadow. Ich weiß es ja, dass ich so aussehen muss. Und ich akzeptiere es.“ Ich war mir sicher, dass mich das Dämonenoberhaupt hören konnte oder zumindest meine Gefühle verstand.

      Nachdem ich den Föhn zurück ins Regal gelegt hatte, schlüpfte ich in meinen Schlafanzug und schlurfte zum Bett. Auf dem Weg dorthin klingelte mein Handy. Sofort hob ich ab. „Hallo?“

      „Hi“, meldete sich mein Freund. „Du warst ja schnell dran. Hast du schon auf meinen Anruf gewartet?“

      „Ein bisschen“, gab ich ertappt zu.

      Er lachte. „Ungeduldiges Ding. Na, alles klar? Wie war dein Nachmittag?“

      „Ganz gut. Und deiner? Hat mein Vater gemerkt, dass du verschwunden warst?“

      „Nein, alles super“, beruhigte er mich. „Nur der Flug war turbulent.“

      Ich ließ mich aufs Bett fallen und lächelte. „Hauptsache, du bist nicht abgestürzt, du Anfänger“, neckte ich ihn.

      „Ich? Niemals. Mir passiert nichts“, wies er meine spöttische Bemerkung zurück. „Was machst du gerade?“

      Es tat richtig gut, seine Stimme zu hören und entspannt zu plaudern. Bis spät in die Nacht redeten wir. Beinahe wäre ich mit dem Handy am Ohr eingeschlafen, dann erst verabschiedeten wir uns voneinander.

      „Und du musst noch deine E-Gitarre abholen“, murmelte ich.

      „Bei Gelegenheit“, stimmte er zu. „Außerdem müssen wir mindestens einen halben Tag einplanen, wenn wir zu dir nach Hause gehen. Deine Mutter wird uns nicht weglassen, bevor wir nicht mit ihr gegessen und geredet haben.“

      „Oh ja“, lachte ich. „Bei Gelegenheit dann also ...“

      „Gute Nacht, Mia“, flüsterte er.

      „Ich liebe dich.“

      „Ich dich auch.“

      „Schlaf gut“, wisperte ich noch, bevor ich auflegte.

      Ich räumte nicht mal mehr das Handy weg, sondern rollte mich bloß auf die Seite, zog die Beine an, deckte mich zu und schlief ein.

      „Takuto ist zu spät! Takuto ist zu spät!“, neckte mich Lasse, als ich während des Frühstücks völlig abgehetzt in die Zweigstelle stürmte.

      „Ja, ja“, keuchte ich und setzte mich an den Tisch. „Ich hab meinen Wecker nicht gehört. Aber es ist nur eine Viertelstunde.“

      „Du hast nichts verpasst“, beruhigte mich Melodia und reichte mir einen Teller, auf dem sich Toastbrot stapelte. „Toast?“

      „Zu gerne, danke“, stimmte ich zu. Weil Mark mit am Tisch saß, ergänzte ich: „Du bist einfach ein Schatz.“

      Melodia kicherte. „Für dich doch immer, mein Lieber.“

      „Könnt ihr nicht endlich ein Paar werden und uns das Theater ersparen?“, maulte Riku und raufte sich das braune Haar. „Seit zwei Jahren flirtet ihr ohne Ende, langsam reicht es!“

      Einige andere nickten zustimmend, Ulrich und Jakob verkniffen sich ein wissendes Lächeln, Haru verdrehte die Augen, während Melodia und ich uns verschwörerisch angrinsten. Mark starrte finster auf seinen Teller und aß wortlos weiter, sehr zur Freude meiner Komplizin.

      „Danke“, wisperte sie. Ich zwinkerte ihr nur stumm zu.

      „Gut, wir sind vollzählig. Oder kommen noch Ranger aus dem Hauptquartier?“, fragte Ulrich.

      „Nein, nur ich werde euch unterstützen“, antwortete Mark genervt. „Ich bin der Einzige, der jeden verdammten Tag aus Aritiof herfliegen und vor Ort helfen muss.“

      „Du wolltest doch unbedingt ins Hauptquartier versetzt werden“, merkte ich ohne Mitleid an, woraufhin ich einen finsteren Blick seinerseits erntete.

      „Also gut, nachdem das geklärt ist“, unterbrach Ulrich unser Geplänkel, „habe ich etwas zu verkünden. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, die Sponsoren der Schattenbringer ausfindig zu machen.“

      Augenblicklich hielten die Anwesenden inne und hörten zu essen auf. Jeder starrte den Stationsleiter gespannt an.

      „Wie denn?“ Viktor klang aufgeregt. „Das wäre großartig! Ohne ihre Geldquellen können sie ihre wahnsinnigen Pläne bestimmt nicht durchführen.“

      „Eigentlich ist es ziemlich naheliegend“, erzählte Ulrich. „Die Schattenbringer wollen mithilfe des Mädchens aus der Legende und der Dämonen einen riesigen Schatten über Fioria legen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Das hätte katastrophale Folgen für Menschen und Fiorita. Diversen Konzernen allerdings würde dieser Zustand wirtschaftliche Vorteile verschaffen. Und da setzen wir an.“

      „Natürlich, es gibt bestimmt Firmen, die davon profitieren würden“, murmelte Leo, der nun als Einziger weiteraß. Er war stets derjenige, der mit Abstand am meisten verdrückte.

      „Aha. Und wie habt ihr herausgefunden, dass die Schattenbringer den Himmel verdunkeln wollen?“, fragte Mark skeptisch. „Das höre ich zum ersten Mal.“

      „Lloyd hat es ausgeplaudert“, antwortete ich schnell. „Ich hab ihn gestern zufällig getroffen und in seinem Größenwahn hat er mir von dem Plan erzählt. Ist eigentlich logisch, nicht umsonst nennt sich die Bande selbst die Schattenbringer.“ Ich wollte nicht so abfällig von meinem Freund reden, doch mir blieb keine Wahl, wenn uns die anderen Ranger glauben sollten. Leider.

      „Wo

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