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      Fioria

      Band 2 Mit Lüge und Wahrheit

      Maron Fuchs

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      Impressum

      Personen und Handlungen sind frei erfunden.

      Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind

      zufällig und nicht beabsichtigt.

      Besuchen Sie uns im Internet: papierfresserchen.de

      © 2020 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

      Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

      Alle Rechte vorbehalten.

      Erstauflage 2016 - Taschenbuch

      Lektorat: Melanie Wittmann

      Herstellung: CAT creativ - www.cat-creativ.at

      Titelbild: © germancreative

      ISBN: 978-3-96074-533-4 – Taschenbuch

      ISBN: 978-3-96074-083-4 – E-Book

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      Widmung

      Für alle Füchse, Lienerts und Türks, meine lieben Rhöner Verwandten, vor allem die Großonkel und Großtanten: Trude und Gerd, Hubert und Hilde, Wim und Gabi. Ihr seid schon ein einzigartiger, liebenswerter Haufen!

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Inhalt

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      Prolog

      Egal, wie viel Mühe man sich gibt, irgendwann findet jedes Versteckspiel ein Ende. Die Wahrheit lässt sich nicht ewig vertuschen, aber je länger sie von Lügen unterdrückt wurde, umso lauter wird sie schreien.

      *

      Vergebliche Mühe

      „Mia! Du bist wieder da! Ich hatte solche Angst um dich“, schluchzte meine Grundschulfreundin, während sie mich in ihrer festen Umarmung beinahe zerquetschte.

      „Es ist alles gut, Melodia“, presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor und strich durch ihre langen blonden Locken. „Es ist viel passiert, aber mir geht’s super.“

      Endlich ließ sie mich los, musterte mich aber immer noch besorgt. „Du siehst fertig aus. Und schmutzig ...“

      „Ich weiß“, seufzte ich. „Ich bin durch den Wald hergekommen. Eigentlich wollte ich mich umziehen, bevor ich mit euch rede, aber ihr wart schnell hier.“

      „Natürlich!“, rief die dunkelhaarige Haru und trat einen Schritt näher an Melodia und mich heran, um mich ebenfalls an sich zu drücken. „Als ich ein Signal von deinem Peilsender gekriegt habe, mussten wir dich sofort sehen.“

      Ich erwiderte ihre Umarmung. „Das ist lieb von euch. Aber ihr müsstet doch jetzt eigentlich in der Zweigstelle sein.“

      „Wir machen vorzeitige Mittagspause“, winkte Haru ab und ließ mich los.

      Die Technikerinnen waren meine liebsten Freundinnen. Sie arbeiteten seit gut zwei Jahren mit mir in der Zweigstelle der Ranger in Windfeld, wir hatten gemeinsam hier angefangen und waren sogar gleich alt.

      Als ausgebildete Ordnungshüter kümmerten sich Ranger um unsere Welt, Fioria. Unsere Organisation, die über 150 Zweigstellen und ein Hauptquartier verfügte, lehnte Gewalt strikt ab, weshalb Feuerwaffen beispielsweise vor Jahren verbannt worden waren. Selbst die Ranger trugen keine Waffen bei sich, höchstens einen Elektroschocker, um dafür zu sorgen, dass den Menschen und den Fiorita kein Schaden zugefügt wurde. Um das Gleichgewicht unseres Zusammenlebens mit diesen wundervollen Wesen zu erhalten.

      „Warum konnten wir dich erst vorhin orten?“, erkundigte sich Melodia. Ihre grünen Augen ruhten besorgt auf mir. „Warum hast du deinen Peilsender nicht früher eingeschaltet? Dann hätten wir dich gefunden.“

      „Weil ich vorher keine Gelegenheit dazu hatte“, erklärte ich und hielt mein silbernes Handy hoch, an dem der Sender befestigt war. Das Mobiltelefon hatte ich für die Arbeit bekommen, ansonsten hätte ich mir keins leisten können. In Fioria kosteten Handys mehr als zwei durchschnittliche Monatsgehälter.

      „Du musst uns unbedingt alles erzählen“, verlangte die 17-jährige Technikerin, mit der ich schon in die Grundschule gegangen war.

      „Mach ich sofort“, versprach ich. „Lass mich nur erst ins Bad huschen, mein Gesicht waschen und mich umziehen. Ich fühle mich echt schmuddelig. Ihr könnt in der Zwischenzeit Ulrich und Jakob holen. Wir müssen dringend was besprechen, und zwar so schnell wie möglich.“

      „Klar, mach dich frisch und wir holen die anderen“, stimmte Haru zu.

      Melodia wirkte unzufrieden, weil ich ihre Neugierde nicht sofort stillte, nickte aber und holte ihr Handy aus der Rocktasche. „Ich rufe in der Zweigstelle an, Ulrich und Jakob sind dort.“

      Ich lächelte die Blondine an. „Danke.“

      Wir standen in meinem Zimmer im Appartementwohnhaus der Ranger. Ich hatte mich unauffällig hineingeschlichen, damit mich niemand sah. Denn die meisten meiner Kollegen wussten nicht, wer ich wirklich war.

      Den Beruf des Rangers durften nur Männer ausüben, Frauen war es bloß erlaubt, als Technikerinnen in der Organisation zu arbeiten. Das hatte mich unendlich geärgert, weil ich Ranger werden wollte, seit ich denken konnte. Weil ich die Fiorita beschützen wollte. Also hatte ich mich kurzerhand unter dem falschen Namen Takuto Matsui als Mann ausgegeben und meine Ausbildung zum Ranger gemacht. Sogar meine Grundschulfreundin, die ich einige Jahre nicht mehr gesehen hatte, hatte ich lange täuschen können.

      Dummerweise hatten Melodia, Haru, Ulrich und Jakob vor zwei Wochen die Wahrheit herausgefunden.

      Allerdings hatten meine Kollegen beschlossen, mich nicht dem Vorsitzenden zu melden und einen letzten Fall weiterbearbeiten zu lassen, bevor ich freiwillig kündigte. Den Fall der Schattenbringer.

      Haru strich mir über den Arm. „Bis gleich.“

      Ich nickte den beiden Frauen zu. „Ich beeile mich“, versprach ich und nahm frische Klamotten aus dem Schrank. Damit ging ich ins Bad. Leise seufzte ich. Ich konnte nicht fassen, was in letzter Zeit alles passiert war. Es war einfach zu viel.

      Ich griff nach einem meiner Kontaktlinsendöschen im Regal und nahm meine farbigen Linsen aus den Augen. Ich blinzelte ein paarmal, dann riskierte ich einen Blick in den Spiegel. Nun sahen meine Iris nicht mehr dunkelbraun aus, sondern offenbarten ihre wahre Farbe. Unten braun, nach oben hin orange werdend. Genauso ungewöhnlich wie meine schulterlangen haselnussbraunen Haare, die von Natur aus von knalligen orangen Strähnen und Spitzen durchzogen wurden.

      Ich hatte schon oft versucht, die merkwürdigen Stellen aus meiner Mähne herauszuschneiden, schon allein wegen der Hänseleien während der Schulzeit. Aber dieses Orange war hartnäckig. Kaum schnitt ich eine Strähne ab, färbte sich eine andere orange. Früher hatte ich nicht begriffen, was das bedeutete. Warum ich so komisch aussah. Heute wusste ich es.

      Ich war das Mädchen aus der zweiten Legende um meine Heimat Fioria. Jene Auserwählte, die mit den Fiorita verbunden war. Die mit ihnen kommunizieren konnte und ihre Gefühle wahrnahm.

      Die meisten Menschen kannten nur eine Gruppe der Fiorita, die Animalia, die überall auf dieser Welt lebten und teilweise sogar als Hausanimalia gehalten wurden. Es gab zahllose verschiedene Arten. Als Mädchen aus der Legende hatte ich allerdings auch schon Geister und Dämonen

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