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Zensur im Dienst des Priesterbildes. Jessica Scheiper
Читать онлайн.Название Zensur im Dienst des Priesterbildes
Год выпуска 0
isbn 9783429064198
Автор произведения Jessica Scheiper
Жанр Документальная литература
Серия Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft
Издательство Bookwire
2.3.1.1 „Schweizerische Kirchenzeitung“
2.3.1.2 „Herder Korrespondenz“
2.3.1.3 Weitere (unveröffentlichte) Rezensionen
2.3.1.3.1 „Oberrheinisches Pastoralblatt“
2.3.1.3.2 „Mitteilungen für Seelsorge und Laienarbeit im Bistum Limburg“
2.3.1.3.3 „Kölner Pastoralblatt“
2.3.1.3.4 „Archives de sociologie des religions“
3. Kirche und Soziologie in der Nachkriegszeit
3.1 Sittlichkeit als regulierte Sexualität
3.2 Repressiver Kircheneinfluss
3.3 Zur Soziologie in den 1950er Jahren
3.3.1 Die Anfänge kirchlicher Statistik im konfessionellen Konflikt
3.3.2 Katholische Soziographie
3.3.2.1 Katholische Rahmenbedingungen: Wahrheitsmonopol und Zensur
3.3.2.2 Schnittstellen und Grenzen von Soziographie und Demoskopie
Zweiter Teil
4. Der „Fall Crottogini“
4.1 Das erteilte Imprimatur (September 1954)
4.2 Erste Bedenken (Mai 1955)
4.3 Eine Frage der Opportunität (Juni 1955)
4.4 Denunziation beim Hl. Offizium (Mai/Juni 1955)
4.5 Thema der Schweizer Bischofskonferenz (Juli 1955)
4.6 Ein erstes Verbot (Ende Juli 1955)
4.7 Erste Überarbeitungen (August 1955)
4.8 Kein Imprimatur (Oktober 1955)
4.9 Neue Überarbeitungen für das Hl. Offizium (Februar 1956)
4.10 Das Verbot (Juni 1956)
4.11 Verbleibende Möglichkeiten? (Ab Juni 1956)
4.12 Unter der Ladentheke
5. Crottogini, der Priesterberuf und die 1960er Jahre
5.1 Eine Reform des Index?
5.2 Der Index auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil
5.3 Alternative Kontrollmaßnahmen – Ein Monitum für Crottogini?
5.4 Das Ende des Index
6. Zusammenfassung, Würdigung und Ausblick
6.1 Zusammenfassung
6.2 Würdigung und Ausblick
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Quellen
Sekundärliteratur
Register
Stellenregister
Personenregister
Sachregister
0. EINLEITUNG
0.1 Formalia
Die verwendeten ungedruckten Quellen aus Archiven werden in den Fußnoten der jeweiligen Kapitel eingeführt, während im Quellenverzeichnis die Akte angezeigt wird. Einzig die Schriftstücke aus dem Nachlass Jakob Crottoginis aus dem Staatsarchiv Luzern, die sich gebündelt entnehmen ließen bzw. bereits Überschriften aufwiesen, sind im Quellenverzeichnis einzeln aufgeführt. Für diese Quellen, gedruckte Quellen und auch für die Sekundärliteratur werden schon bei der erstmaligen Angabe Kurztitel verwendet. Soweit der Kurztitel nicht aus dem ersten eigenständigen Substantiv besteht, wird er in Klammern im Quellen- bzw. Literaturverzeichnis unter dem dazugehörigen Titel vermerkt.
Bei Zitaten in ungedruckten Quellen werden offensichtliche Tippfehler korrigiert und der heutigen deutschen Orthografie angepasst.1 Die schweizerische Orthografie in den einzelnen Schriftstücken wird nicht an die deutsche angepasst. In den gedruckten Quellen und der Sekundärliteratur werden Fehler in der Orthografie oder Grammatik mit [sic!] gekennzeichnet. Die Anzahl unlesbarer Zeichen in den ungedruckten Quellen wird mit „[:]“ wiedergegeben.2 „Wenn die Anzahl der unlesbaren Buchstaben zwei überschreitet oder nicht eruiert werden kann, steht pauschal eine Auszeichnung mit drei Doppelpunkten [:::].“3
Sofern nicht anders gekennzeichnet, handelt es sich bei Übersetzungen von direkten Zitaten, die jeweils in den Anmerkungen im Original abgedruckt sind, um von der Verfasserin angefertigte Übersetzungen.
0.2 Problemstellung
Angestoßen wurde die vorliegende Arbeit von einer eher beiläufigen Information in der Habilitationsschrift des Historikers Benjamin Ziemann. In seiner Studie zum Verhältnis von katholischer Kirche und Sozialwissenschaften in den Jahren 1945–1975 erwähnte er eine empirische Dissertation von 1955 über zum Priesterberuf führende Lebensumstände.4 In ihr seien auch „Formen der ‚Berufskrisen‘, in denen Priester ihre Entscheidung zumindest zeitweise substanziell in Frage stellten, und deren Zusammenhang mit dem Zölibat“5 zur Sprache gekommen. Diese Arbeit sei nicht nur schon vor ihrer Veröffentlichung auf erhebliche Resonanz gestoßen, sondern „sofort vom Hl. Offizium verboten“6 worden. Einem interessierten Publikum sei sie gleichwohl im Laufe der Zeit über Umwege zugänglich gemacht worden.7 Auf die Hintergründe des Verbots ging Ziemann nicht weiter ein, obwohl gerade diese sehr spannend gewesen wären. Wie und warum war das Hl. Offizium auf diese Arbeit aufmerksam geworden? Hatte man den Titel denunziert? Was an der Arbeit erschien so gefährlich, dass man glaubte, sie sofort verbieten zu müssen? Und wie ging man konkret und ggf. in welchem Verfahren gegen diese Studie vor?
„Werden und Krise des Priesterberufes“8, so der Titel der besagten Arbeit, stammt von dem Schweizer Missionspater Jakob Crottogini. Schon ein erster Blick in die heute gängigen Datenbanken und Kataloge verriet, dass das Buch inzwischen in diversen Bibliotheken Europas und antiquarisch problemlos zu erstehen ist. Auch zitiert wurde Crottoginis Arbeit schon.9 Nur Näheres über das Verbot, seine Hintergründe und das Zensurverfahren war kaum auszumachen.10 Eine umfassende Aufarbeitung dieses Zensurfalls lag noch nicht vor. Dabei ist eine Aufarbeitung des Verbots in mehrfacher Hinsicht aktuell bedeutsam: Aus kirchenrechtshistorischer Sicht interessiert die Rekonstruktion des Zensurverfahrens, d. h., wer wann in welchem zeitgeschichtlichen und kirchenpolitischen Rahmen auf welcher rechtlichen Grundlage wie agierte, zumal Crottogini vermutlich einer der letzten Autoren war, dem das Hl. Offizium noch mit einer Indizierung drohte. Aktuell ist das Motiv für die Zensuraktion von besonderem Interesse, nämlich die öffentliche Befassung mit möglichen Problemen - einschließlich sexueller