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Love still. Katie Weber
Читать онлайн.Название Love still
Год выпуска 0
isbn 9783969699270
Автор произведения Katie Weber
Жанр Языкознание
Серия STILL
Издательство Bookwire
Seufzend starrte ich auf die glühenden Kohlen in Shawns riesigem Barbecue-Grill, als ich bemerkte, wie es langsam zu schneien begann.
Perfektes Timing!
Warum? Weil es mich erneut an Alexis erinnerte. Sie liebte frisch gefallenen Schnee.
»Wer war die Kleine von eben?«, riss Olives Frage mich aus den Gedanken und ich zuckte beinahe zusammen, weil mir bewusst wurde, dass sie mich die ganze Zeit über angesehen haben musste.
Ahnte sie etwas?
Ich versuchte zu lächeln und log. »Nicht wichtig.«
Olive glaubte mir natürlich nicht und musterte mich durchschauend. »Ich meine, wer ist oder war sie für dich, Cage. Früher einmal. Ich habe doch gesehen, wie du auf sie reagiert hast.«
Hatte ich das – auf Alexis reagiert?!
»Ist sie eine Verflossene?«, bohrte Olive weiter, als ich noch immer nichts sagte, und traf damit voll ins Schwarze.
Ich seufzte erneut und ergab mich ihren Fragen. Sie würde es ohnehin irgendwann erfahren.
»Sie ist ... die Verflossene, wenn du die Wahrheit willst«, stieß ich leise aus und hoffte, ich musste nicht mehr dazu erklären. Denn darauf hatte ich gerade nun wirklich keine Lust.
Noch immer war ich verwirrt und wusste nicht, wohin mit meinen vielen, unterschiedlichen Gefühlen. Ich konnte nur hoffen, Olive sprach mich nicht auch noch darauf an.
»Sie ist also die Mutter deiner kleinen Tochter«, flüsterte sie auf einmal leise, als sie begriff, was ich ihr zu sagen versuchte. »Sie ist Alexis, Josies Mom. Oder?« Olives Augen waren geweitet und sie wirkte sichtlich überrascht. Sogar mehr als das.
»Wieso bist du so schockiert?«, fragte ich irritiert. »Du wusstest, dass die Möglichkeit besteht, dass sie heute herkommen könnte.«
Olive stieß sanft die Luft aus ihren Lungen aus und sah mich mit einem nervösen Lächeln an. »Ich hatte wirklich gehofft, sie wäre ... nicht ganz so hübsch.«
Ich schluckte und biss mir stumm auf die Zunge.
Darauf würde ich ganz sicher nichts erwidern. Denn auf solche Aussagen gab es in dem Fall keine richtigen Antworten.
Scheiße nochmal, ja, Alexis war hübsch. Jeder Blinde konnte das sehen. Sie hatte diese gewisse, natürliche Schönheit, die so verflucht selten war. Und eine Ausstrahlung, die absolut jeden in den Bann zog. Selbst Olive war das nicht entgangen.
Natürlich nicht.
Dennoch – oder gerade deswegen – musste ich mit meinen Aussagen jetzt vorsichtig sein und ihr irgendwie klarmachen, dass Alexis für mich nichts weiter war, als Josies Mom. Eine andere Bedeutung hatte sie nicht mehr in meinem Leben. Das hatte sie sich selbst kaputtgemacht.
»Mach dir über Alexis bitte keine Gedanken«, beruhigte ich sie und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Sie bedeutet mir schon lange nichts mehr. Ganz im Gegensatz zu dir.«
Olive lächelte unsicher. »Und weshalb bist du dann so wütend auf sie?«
Ich schnaubte. »Das bin ich nicht.«
»Enttäuscht?« Olive sah mich durchdringend an und mir wurde klar, dass sie mir meine innere Zerrissenheit schon seit dem Moment ansah, als sie Alexis und mich zusammen in der Küche entdeckt hatte.
Und wer weiß, vielleicht hatte sie sogar unser Gespräch mitgehört und wollte mich jetzt nur testen?
Angespannt sog ich die Luft ein und stieß sie wütend wieder hinaus. »Was willst du jetzt von mir hören, Olive? Du kennst die Geschichte zwischen Alexis und mir schließlich. Oder? Du weißt, was sie mir angetan hat und wie lange sie meine Tochter vor mir verschwiegen hatte. Was glaubst du, wieso ich also nicht gerade gut auf sie zu sprechen bin, hm?«
Olive nickte verstehend und strich mir liebevoll über die Wange. »Ist das auch wirklich der einzige Grund, Cage? Geht es dabei nur um Josie oder ist da mehr? Ich frage das auch nur einmal, versprochen.«
Ich wusste, sie spürte es, genauso wie ich es spürte – die erniedrigenden Zweifel. Und doch wollte ich nicht daran glauben und endlich nach vorne sehen.
Ich wollte Alexis aus meinem Herzen verbannen – ein für alle Mal. Deswegen fiel es mir zu meiner Überraschung auch nicht sonderlich schwer, die folgenden Worte laut auszusprechen: »Alexis bedeutet mir nichts. Sie ist nur Josies Mutter. Und meine Tochter ... sie ist alles, was zählt.«
Nach diesem Gespräch mit Olive war es mehr als unangenehm mit Alexis den ganzen Abend an einem Tisch oder auf demselben Sofa sitzen zu müssen.
Nur zwei Dinge machten die Situation jedoch noch schlimmer, als sie für mich ohnehin schon war: Zum einem war ich nicht allein hier – Olive saß die ganze Zeit neben mir und ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Genauso wie Tray, der natürlich auch heute hier war, neben Alexis saß und den wiederum ich kaum eine Sekunde aus den Augen lassen konnte, auch wenn ich wusste, dass es nicht nur völlig bescheuert war, sondern noch dazu aussah, als wäre ich eifersüchtig.
War ich aber nicht. Wieso auch?
Er und Alexis waren zwar vor einiger Zeit mal ein Paar, doch das war schon lange her und scheinbar war es auch nicht sonderlich ernst, sonst hätte ihre Beziehung sicher länger gedauert als nur ein paar Monate.
Trotzdem ließ der Gedanke daran mich jedes Mal erneut die Hände zu Fäusten ballen und meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen.
Tray und Alexis hatten etwas miteinander geteilt, von dem ich lieber niemals erfahren hätte, dass sie es sich geteilt hatten.
Ich wollte all diese Bilder nicht in meinem Kopf, wollte nicht daran denken, wie sie ...
Scheiße, ich musste dringend damit aufhören, mir die beiden zusammen vorzustellen! Doch jetzt, in diesem Augenblick, war das nur ziemlich schwer zu kontrollieren und Tray machte es mir zudem auch wirklich nicht leicht, mich zu beherrschen.
Wieso starrte er sie den ganzen Abend schon so komisch an? Lief da vielleicht doch noch etwas zwischen ihnen? Hatten sie mich belogen?
Wäre ja nicht das erste Mal.
»Babe, möchtest du noch einen Drink?«, riss mich die süß säuselnde Stimme meiner Freundin aus den Gedanken, als ich gerade dabei war, mich in etwas hineinzusteigern, das mich mit Sicherheit in Schwierigkeiten gebracht hätte.
Mit zusammengepressten Lippen und hartem Blick sah ich sie an und schüttelte den Kopf.
Ich hätte sie nicht hierher mitnehmen dürfen. Schließlich hatte ich bereits die Ahnung, dass Alexis ebenfalls hier sein würde. Und Tray sowieso. Er war, genau wie ich, einer von Shawns besten Freunden. Und ebenso auch meiner – ganz egal, was zwischen ihm und Alexis war.
Ich konnte es ihm nicht verübeln, dass er sich in sie verknallt hatte. Wie könnte ich auch? Immerhin ging es mir einmal ganz ähnlich mit ihr ...
Hätte sie mich niemals angelogen und mir vier Jahre lang meine Tochter verheimlicht, wer weiß, was dann aus uns beiden geworden wäre?
Doch hätte, wenn und aber ... das alles zählte nicht, denn die Wahrheit tat verdammt nochmal weh. Der Schmerz saß zu tief und das Vertrauen war gebrochen – so sehr ich mir wünschte, es wäre nicht so.
Ganz egal, welche alten Gefühle Alexis in mir weckte, die ich mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte, die Wut und die Enttäuschungen der letzten Jahre überwogen und machten es mir unmöglich, ihr näher zu kommen.
Bei Olive war das anders. Bei ihr musste ich nicht ständig Angst haben, die nächste Lüge aufgedeckt zu bekommen oder erneut enttäuscht zu werden. Olive war anders. Sie verstand mich und kam aus derselben Branche