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Truth & Betrayal. K.C. Wells
Читать онлайн.Название Truth & Betrayal
Год выпуска 0
isbn 9783958238541
Автор произведения K.C. Wells
Жанр Языкознание
Серия Southern Boys
Издательство Bookwire
»Jake?« Pete klang nahezu zaghaft.
»Hey.« Jake hielt ein wachsames Auge auf die Veranda gerichtet, um sich zu vergewissern, dass seine Eltern immer noch im Haus waren.
»Hätte nicht erwartet, von dir zu hören. Dachte irgendwie, dass du dich momentan um jede Menge Scheiß kümmern musst.«
»Tja, also, ich hatte so viel Scheiß um die Ohren, dass es für ein ganzes Leben reicht, und ich werd irre. Haste heute Abend was vor?« Jake drückte sich selbst die Daumen.
Es gab eine Pause. »Na ja…«
»Lieber Himmel, das ist keine Fangfrage. Ich muss hier raus.« Er brauchte mehr als das, aber wie er Pete und seine Freunde kannte, würde für seine anderen Bedürfnisse gesorgt werden.
»Dan und ich gehen später zu Mike. Seine Eltern besuchen seine Oma und kommen erst morgen Nachmittag zurück.« In Petes Stimme schwang jetzt Zuversicht mit. »Mike hat was, das dir gefallen könnte.«
»Es sollte besser Alkohol oder Gras sein.« Momentan wäre beides okay.
»Wie hört sich eine Flasche Wodka für dich an?« Pete lachte. »Ja, ja, blöde Frage.«
»Wann?« Manche Fragen waren es nicht wert, beantwortet zu werden.
»Ich bin in einer Stunde dort, sobald ich meine Aufgaben hier erledigt hab. Dan trifft mich dort.« Nach einer kurzen Pause klang seine Stimme zögerlicher. »Bist du sicher, dass du –«
»Wir sehen uns dann in einer Stunde.« Jake legte auf. Er wollte es sich von Pete nicht ausreden lassen.
»Jacob?« Mama rief von der Veranda aus nach ihm.
Er wusste genau, warum. »Ich komm gleich rein und mach den Abwasch, Mama.« Er wollte ihr keinen Grund geben, später etwas dagegen sagen zu können, wenn er seine Absicht ankündigte, seine Freunde zu besuchen. Er fand, dass er eine Pause verdient hatte, nachdem er drei Wochen zu Hause festgesessen hatte. Darüber hinaus brauchte er ein Betäubungsmittel, um den Schmerz in seinem Inneren zu bekämpfen, und Alkohol war die perfekte Lösung.
***
Jake stellte seinen Pick-up in Mikes Einfahrt ab, direkt hinter Petes Honda, und als er die Hand nach der Türklingel ausstreckte, war Pete bereits da. »Hey. Dan kommt auch gleich.«
Jake schlug in ihrem üblichen Begrüßungsritual mit dem Handrücken gegen Petes, bevor er das Haus betrat. »Okay, wo ist der Alkohol?«, rief er.
Mike tauchte in der Tür zur Küche auf. »Mann, warum sagst nicht gleich der ganzen Nachbarschaft Bescheid, Arschloch? Die alte Hexe nebenan kann eine Maus aus sechs Metern Entfernung furzen hören. Wir wollen nicht, dass sie hier reinmarschiert, vor allem nicht, wenn sie weiß, dass meine Alten nicht da sind.« Er musterte Jake eingehend. »Du siehst scheiße aus.«
Jake verdrehte die Augen. »Tja, fuck, meinem Bruder wurde von einem außer Kontrolle geratenen Reifen der Kopf zerschmettert. Was denkst du, wie du das wegstecken würdest? Vielleicht könntest du nachts schlafen, aber ich? Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, stell ich mir vor, wie schlimm er aussehen muss, dass sie auf einem verfickten geschlossenen Sarg bestehen. Und wenn ihr nur Fragen über Cal stellen wollt, dann kann ich verfickt noch mal auch sofort wieder gehen.«
Mike starrte ihn mit offenem Mund an.
Pete schnaubte hinter Jake. »Beeindruckend. Drei Wochen nur in Gegenwart deiner Leute. Du musst alle Flüche direkt auf einmal loswerden, oder? Es dir von der Seele reden?«
Es dauerte einen Moment, den Humor in Petes Worten zu erkennen. Jake stieß den Atem aus. »Ich denke, sie sollten mir eine verdammte Medaille an die Brust heften, das denke ich. Drei Wochen, und mir ist nicht ein einziges Mal ein fuck über die Lippen gekommen.« Er seufzte und warf Mike einen entschuldigenden Blick zu. »Sorry, ich wollt es nicht an euch auslassen. Ich bin ein bisschen… empfindlich, wegen morgen, und überhaupt.«
Mike nickte, seine Miene war etwas weicher geworden. Er hielt ihm eine fast volle Flasche entgegen. »Dann brauchst du wahrscheinlich einen Schluck.«
Jake beruhigte sich ein wenig. »Du glaubst nicht, wie sehr.« Die Taubheit, die ihn seit jenem schrecklichen Tag eingehüllt hatte, ließ nach, und an ihre Stelle war ein Schmerz getreten, der seine scharfen Klauen in sein Fleisch krallte, sich durch sein Brustbein direkt in sein Herz bohrte. Er starrte Mike durchdringend an. »Haben wir nur die eine?« Denn so, wie er sich fühlte, würde eine Flasche nicht reichen.
Bei Weitem nicht.
Mike reichte ihm die Flasche und Jake öffnete sie, setzte sie an und trank zwei große Schlucke, bevor er heftig hustete und sie Mike zurückgab. »Wo hast du das Zeug her?«
»Aus dem Pick-up meines Dads geklaut, als er vom Schnapsladen zurückkam.« Mikes Augen funkelten. »Dachte mir, er hat so viel Alkohol gekauft, da würde ihm nicht auffallen, wenn eine Flasche fehlt. Hab sie unter meinem Bett versteckt. Nicht mal meine Mama ist mutig genug, da drunterzugucken.« Er gluckste. »Sie würde wahrscheinlich von tollwütigen Wollmäusen angegriffen werden.«
»Und was deine Frage angeht?« Pete hielt einen Joint hoch. »Wo der Wodka nicht ausreicht, hilft der hier.«
Jake hätte ihn küssen können. »Worauf warten wir dann noch? Lasst die Party beginnen.« Es war doch egal, wenn er hinterher stockbesoffen und total high war.
Alles war besser, als zu fühlen.
»Wenn ihr raucht, macht es draußen. Flaschen kann ich beseitigen. Aber den Geruch von Gras? Scheiße, nein. Meine Mama hat eine Nase wie ein Bluthund.« Mike schob sich an Pete vorbei, machte sich auf den Weg zur hinteren Veranda und reichte ihm die Flasche, als er an ihm vorbeiging. »Ich bring das Lagerfeuer in Gang, wir können uns davorsetzen.«
Pete grinste. »Und außerdem, wenn wir das erst mal intus haben? Wer wird da schon merken, wenn es kalt wird?«
Jake nickte. Das hat was. Und mit etwas Glück würde er einen so gewaltigen Kater haben, dass er sich später an kein einziges Detail des nächsten Tages erinnern würde.
Was exakt das war, was er erreichen wollte.
Kapitel 3
»Wie spät isses?«, fragte Dan und sah in den Nachthimmel hinauf.
Jake kümmerte das längst nicht mehr. Sie hatten den Wodka ausgetrunken, dann noch zwei Sixpacks, die Dan mitgebracht hatte, und den Rest von Petes Gras geraucht. Er befand sich in dem Stadium, in dem sich die Welt etwa zwei Meter bewegte, wenn er den Kopf zwei Zentimeter drehte. Es war ein sonderbares Gefühl, aber Jake war es lieber als das, was er bei seiner Ankunft gefühlt hatte.
Pete kicherte. »Weißt du, wofür ich jetzt einen Mord begehen würde? Für Mamas buttertriefendes Maisbrot.«
Jake lachte schrill. »Himmel, das sagst du jedes Mal, wenn du high bist.« Er stupste Mikes Arm an. »Hast du Chips? Du weißt, wie er ist, wenn er Kohldampf kriegt.«
Mike schnaubte. »Er hat vor einer halben Stunde die letzte Tüte gefuttert.«
»Jake?« Dan starrte ihn über die ersterbenden Flammen des Lagerfeuers hinweg an. »Versprichst du, mir nicht den Kopf abzureißen, wenn ich dich was frage?«
Jake zuckte die Schultern. »Kommt drauf an. Probier's aus.«
»Gab es einen Grund, warum Cal nicht so oft nach Hause kommen wollte? Ich meine, sobald er aufs College ging, war er kaum mehr hier.« Dans Brauen zogen sich zusammen. »Ich frag, weil du nie über ihn sprichst. Fuck, ihr beide wart wie… wie…« Sein Stirnrunzeln wurde noch ausgeprägter.
»Wie Brüder, du besoffener Arsch?«, schlug Pete vor. »Und was fängst du jetzt von Caleb an? Bist du bescheuert? Sie begraben ihn morgen, um Himmels willen. Da hat Jake sicher keinen Bock, über ihn zu reden, gottverdammt.«
»Er hat sich verändert, okay?«, platzte Jake