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Diverse apokryphe Schriften, Band 2. Paul Rießler
Читать онлайн.Название Diverse apokryphe Schriften, Band 2
Год выпуска 0
isbn 9783849659608
Автор произведения Paul Rießler
Жанр Документальная литература
Серия Die verlorenen Bücher der Bibel (Digital)
Издательство Bookwire
65
er ist mir Vater, wie auch diesen da.
[Es wird über Sepphoras Heirat redend eingeführt]
Chus:
66
Du mußt mir dies, Sepphora, auch erzählen.
Sepphora:
67
Es gab der Vater diesem Fremdling mich zur Gattin.
[Über den von Moses geschauten Traum redend, werden eingeführt]:
Moses:
68
Auf einer Bergesspitze sah ich einen großen Thron,
69
der bis zum Himmel reichte.
70
Drauf saß ein Mann,
dem edelsten Geschlecht entsprossen.
71
Ein Diadem auf seinem Haupt
und in der Linken ein gewaltig Zepter,
72
so winkt er mir mit seiner Rechten.
73
Ich stellte mich vor seinen Thron.
74
Da reicht er mir das Zepter dar
75
und hieß mich seinen großen Thron besteigen.
76
Auch gab er mir sein königliches Diadem;
er selber stieg herab.
77
Darauf erblickte ich der Erde ganze Rundung,
78
zugleich der Erde Tiefen und des Himmels Höhen.
79
Da fiel der Sterne Schar mir vor die Füße
80
und alle zählt ich sie
81
und mich umgab es, wie von Sterblichen, ein Kriegerlager.
82
Und so erwacht ich aus dem Schlaf,
die Brust von Furcht bewegt.
Raguel
83
Es zeigte Gott dir, Fremdling, Herrliches.
84
Möcht ich noch leben, wenn ein solches Los dich trifft!
85
Denn einen großen Thron wirst du einst stürzen
86
und selber Kampfespreise austeilen
und Volkesführer sein.
87
Du schautest die bewohnte Erde ganz,
88
was unter Gottes Himmel weilt und über ihm
das heißt:
89
Du wirst erschauen,
was ist, was war und werden wird.
Moses:
90
Sieh da!
Was soll das Zeichen aus dem Dornbusch mir?
91
Gar wundersam und Sterblichen unglaublich ist es.
92
Denn plötzlich brennt der Strauch in hohen Flammen auf
93
und doch bleibt jedes Zweigchen unversehrt.
94
Was nun?
Ich gehe hin und schau der Wunder größtes an;
95
es weckt ja keinen Glauben bei den Menschen.
Gott:
96
Halt, Bester!
Komm nicht näher, Moses,
97
bevor der Füße Binden du gelöst!
98
Denn sieh!
Das Land, worauf du stehst, ist heilig
99
und dir erglänzt aus diesem Strauche Gottes Geist.
100
Faß Mut, mein Sohn!
Hör meine Worte!
101
Denn dir, dem Sterblichen ist’s unmöglich,
mein Angesicht zu schauen.
102
Doch meine Worte kannst du wohl verstehen.
103
Deshalb kam ich hieher.
104
Denn ich bin deiner Ahnväter, wie du sie nennest, Gott
105
Des Abraham, des Isaak und des Jakob Gott bin ich.
106
Und jener eingedenk
sowie auch meiner eigenen Verheißungen,
107
bin ich bereit,
mein eigenes Hebräervolk zu retten;
108
ich sehe ja die Mühsal,
das Leiden meiner Diener.
109
Eil fort
und meld mit diesen meinen Worten
110
zuerst dem ganzen Volke der Hebräer,
111
sodann dem König, wie’s von mir befohlen ward:
112
„Du sollst mein Volk aus dem Ägypterlande führen!“
Moses:
113
Ich bin nicht guter Rede fähig;
114
die Zunge stockt mir oft und stammelt,
115
daß ich mit meiner Sprache
in Gegenwart des Königs nicht bestehen kann.
Gott:
116
So sende schleunigst deinen Bruder Aaron
117
und künd ihm alles, was ich dir befahl!
118
Er selbst kann vor dem Könige die