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Die Legende vom Hermunduren. G. K. Grasse
Читать онлайн.Название Die Legende vom Hermunduren
Год выпуска 0
isbn 9783347036659
Автор произведения G. K. Grasse
Жанр Контркультура
Серия Die Legende vom Hermunduren
Издательство Readbox publishing GmbH
Ancus nickte und gab zu verstehen, ihre Ansicht zu teilen.
„Was aber sollen die Männer? Mir scheint diese sind reisebereit… Sollen sie uns begleiten?“
„Nimm es als Dank für deine gestrigen Mühen und als Anerkennung. In dir begegnete mir der bisher verständigste Pferdehändler und dieser Mann ist noch ausgerechnet ein Römer…“ Die Frau lachte verlegen.
„Was die Männer betrifft, sollen sie dich, wenn du einwilligst, begleiten. Der Ältere führt dich zu einem Züchter vom Stamm der Ubier, der mir etwas schuldet und holt mir zwei Ardenner Hengste, die ich gegen zwei Berberstuten tausche! Bist du einverstanden?“
Er war es. Ancus Blick schweifte zu den Berberstuten, die am Zügel in den Händen der Männer hingen. Sie verfügten somit über kundige Hilfe und waren Ubier und Trevererin einander zugetan, warum konnte er den Züchter dann nicht in seine Auswahl einfügen? Vielleicht ließ sich ein noch anderer Vorteil erlangen, wenn der Züchter dann auch Vorteile wahrnahm, die er zu bieten vermochte?
Ancus tätigte seine Zahlung und überreichte den Beutel voller Münzen, der die Zufriedenheit von Händler und Züchter bestätigte. Er verbeugte sich vor der Mutter des Tutor, ergriff den Zügel seines Hengstes und schwang sich in dessen Sattel.
„Warte Römer, ich glaube, du hast etwas vergessen…“ hinderte sie ihn am Abritt.
„So, was denn?“ Er war verwundert.
„Dein Hengst deckte drei meiner Stuten… Darüber ließest du nichts verlauten…“
„So… das muss ich dann wohl vergessen haben…“ Ancus kratzte sich am Schädel. „Machen wir es doch so… Ich sah ausnehmend gute Pferde auf deinen Koppeln… Was hältst du davon, wenn ich im Herbst erneut komme und sagen wir, dann so etwa dreißig oder gar fünfzig deiner Tiere kaufe… Bis dahin sind die Stuten ohnehin trächtig und sollte ich im darauffolgenden Frühjahr erneut auftauchen, können wir dann auch über die Fohlen sprechen…“
„Du bist ein verständiger Mann, Römer Ancus! Ich wünsche euch eine gute Reise!“ Die Züchterin war mehr als zufrieden.
Mamercus wählte zwei der neu erstandenen Pferde, ließ diese satteln und ritt zum Vicus, um dort die Weiber abzuholen.
Etwas später, erst nach dem sie die angeleinten Pferde neu aufgeteilt hatten, gab Ancus das Zeichen zum Aufbruch. Weil jeder, der zur Verfügung stehenden Männer, eines der Führseile ergriff, brauchten an einem Strang nur noch jeweils sechs Tiere zu laufen. Dies verbesserte die Bedingungen der Führung und gab Gewähr dafür, einen schnelleren Ritt angehen zu können.
Als sie den Berg hinab ritten, rief ihn der ältere Treverer an.
„Herr, welchen Weg zu nehmen, schwebt dir vor?“
„Die Mosella entlang zum Tal des Rhenus…“ erhielt er zur Antwort.
„Herr, es wird mir schwer fallen, unser Ziel auf diesem Weg zu finden…“ wandte der Treverer ein.
„Was würdest du empfehlen, Treverer?“ Ancus war nicht abgeneigt, auf das Wissen dieses Mannes zurückzugreifen.
„Herr, kennst du die Via Agrippa von Augusta Treverorum über Beda, Icorigium und Tolbiacum zur Colonia?“
„Was erscheint dir an dieser Straße günstiger?“ Ancus war auf die Gründe des Treverer gespannt.
„Herr, der Ort, zu dem es uns zieht, liegt unmittelbar an dieser Römerstraße und diese kann ich nicht verfehlen, wenn ich mich der Richtung zum Sonnenuntergang zuwende. Den Weg zum Vicus Icorigium bin ich schon einige Male geritten. Dort treffen wir auf die Römerstraße, die uns dann auf unser Ziel führt. Folgen wir jedoch der Mosella, dann müssen wir zum Sonnenaufgang reiten…
Die Herrin sagte, dass auch dieser Weg möglich sei, nur weiß ich dann nicht, ob ich den richtigen Weg zum Ubier sofort finde…“
„Du meinst, dein Vorschlag wäre günstiger? Ist der Weg dann auch kürzer? Wo können wir übernachten und finden wir dort Bedingungen vor, die wir für die Tiere benötigen? Nicht jede Taverne kann über zwanzig Pferde unterbringen…“
„Herr, wenn du uns vertraust, führen wir dich zu einem noch anderen Züchter, der auf dem fast halben Weg uns Futter und Wasser für die Tiere bieten kann. Wenn du und dein Gefährte zur Not in einem Stall übernachten können, sollte das ausreichen. Mein Sohn und ich würden ohnehin bei den Pferden schlafen…“ Der Treverer brachte Gründe vor, die einer vernünftigen Überlegung entsprachen. Warum sollte er nicht dem Rat des Mannes folgen?
„Ich kenne die Via Agrippa zur Colonia, nur liegt das Jahre zurück und an zu viele Einzelheiten werde ich mich sicher nicht mehr erinnern… Den anderen Weg dagegen kenne ich genau. Warum sollte ich mich nach dir richten und nicht meinem Wissen folgen?“
Ancus Behauptung war eine Lüge, die er bewusst wählte. Sollte der Treverer üble Absichten hegen, würde er zu keinem Zeitpunkt wissen, an was sich Ancus erinnerte. Seine Vorsicht, falls ein Betrug beabsichtigt wäre, könnte sich kaum zum Nachteil auswirken.
„Herr, ich kenne den Weg und auch mein Sohn war schon einmal bis Icorigium gekommen. Von dort aus ist es ein Leichtes das Ziel zu finden. Beide Züchter sind Ubier und glaube mir, in diesem Teil reisen wir aus zwei Gründen sicher. Der Erste sind berittene Trupps der Römer, die diesen Weg ständig im Blick haben…“
„Und Treverer, was ist der andere Grund?“ Ancus war neugierig.
„Sind Ubier nicht treue Freunde der Römer, so wie wir auch… Wir reiten durch Ubierland…, Herr!“
„Gut Treverer… sie waren an der Stelle des Weges angekommen, die zum Vicus abzweigte. „… in welche Richtung wenden wir uns, zum Vicus…“
„Nein Herr, in die andere Richtung. Erlaube mir deinen Freund aus dem Vicus zu holen. Es ist nicht weit und reitet den Weg dort entlang…“ Der Treverer wies die Richtung. „Wir holen euch ziemlich schnell ein…“
„Gut, beeile dich! Du findest Mamercus in der Taverne.“
„Ja Herr!“ Der Treverer warf seinem Sohn das Ende seines Strickes zu und trieb seine Stute zur Eile.
Ancus und der jüngere Treverer ritten langsam weiter.
Es dauerte nicht lange und der gesamte Trupp war vereint. Mamercus ritt zu Ancus auf und zog dadurch auch die beiden Weiber zum Gefährten heran.
„Was machen die Treverer bei uns?“ Mamercus war das Gespräch der Züchterin mit seinem Gefährten wohl entgangen.
„Sie führen uns, wollen selbst zu einem anderen Züchter und bringen dem die Stuten, die sie reiten… Das Weib kommt uns, mit ihrer Absicht, gelegen. Landen wir erfolgreich am Ziel, sind wir kurz vor der Colonia und stoßen auf einen anderen Züchter. Ich kenne da einen, dessen Zucht unmittelbar an der Via Agrippa betrieben wird, weiß aber noch nicht, ob das der Mann ist, zu dem uns der Treverer führt.“
Mamercus ritt dicht an den Gefährten heran und fragte sehr leise: „Traust du den Beiden?“
„Mamercus, hätten sie uns gefährdende Absichten, würde nicht der junge Sohn den Vater begleiten… Wollte die Mutter des Tutor eine üble Absicht hegen, würde sie keinen Knaben zur Ausführung schicken… Ja, ich vertraue den Beiden! Und ja, trotzdem sollten wir wachsam bleiben… Außerdem