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handelt es sich um eine schlichte Beobachtungssonde zum Sammeln von Daten, hat aus einem schwelenden Krieg, um ein Haar einen großen Knall gemacht. Und die Gefahr, dass das zu einem Flächenbrand wird besteht immer noch. Ich weiß nicht, wie gut Sie über die derzeitige Lage informiert sind, Captain?" Captain Jack A. Messer zuckte die Achseln. "Man hält uns nicht gerade auf dem Laufenden aus Sicherheitsgründen, wie Sie sich denken können."

      Darran nickte.

      "Im Grenzbereich des PAZIV Meeresareal tobt bereits ein Seekrieg. Noch sieht es nach kleineren Scharmützeln aus und wenn Ihre politische Führung klug ist, dann wird sie ihre Einheiten wieder aus dem PAZIV Gebiet zurückziehen, aber das liegt nicht in unserer Hand."

      Messer schien an Darrans Ausführungen nicht besonders interessiert zu sein.

      "Sehen wir zu, dass wir hier wegkommen. Was sollen wir tun?"

      "Öffnen Sie die Außenschotts Ihres Laderaums. Lassen Sie dann die Sonde heraus. Wir werden sie dort in Empfang nehmen und per Traktorstrahl in unser Raumschiff bringen."

      "Und was wird aus uns? Sie hatten versprochen..."

      "Das Versprechen halte ich auch", unterbrach ihn Darran. "Haben Sie eine Rettungskapsel oder so etwas in der Art?"

      "Haben wir."

      "Gehen Sie damit von Bord. Ich weiß nicht, wie viele Ihrer Besatzungsmitglieder in die Kapsel passen. Nötigenfalls werden wir mehrere Transporte durchführen müssen, aber leider ist Ihr U-Boot zu groß als das wir es als Ganzes an Bord der EXPLORER II nehmen könnten."

      "Gut", nickte Captain Jack A. Messer. "Ich akzeptiere Ihre Bedingungen."

      42

      Es geschah wie John Darran angeordnet hatte. Zunächst wurde die außerirdische Sonde mit Hilfe des Traktorstrahls des Magnetwerfers an Bord des EXPLORER II gebracht.

      Captain Bert Vandoren war ganz stolz auf sein Meisterstück. Im Anschluss daran folgte der Transport der Besatzung der PRESIDENT SHARP. Nach und nach in drei Schüben wurde sie mit Hilfe der Rettungskapsel in das Raumschiff transferiert. Dort wurden sie natürlich wie Gefangene behandelt. Das heißt, sie standen unter ständiger Bewachung von Darrans Leuten. Commander Darran hieß Captain Messer auf der Brücke der EXPLORER II willkommen. Es gelang dem U-Boot Kommandanten kaum sein Erstaunen über die allgegenwärtigen technischen Errungenschaften zu verbergen.

      "Ich werde jedem Ihrer Männer anbieten, sich uns anzuschließen", erklärte John Darran.

      "Bei mir werden Sie da auf Granit beißen", meinte Messer. "Für mich sind Sie immer noch nichts weiter als ein Verräter, der seine Befehle missachtet hat."

      "Ich habe über die Folgen nachgedacht, die die Ausführung meiner Befehle damals gehabt hätte", sagte Darran. "Die Westunion würde jetzt über diese Technologie verfügen."

      "Richtig", nickte Messer.

      "Aber das hätte das gesamte Gleichgewicht durcheinander gebracht. Es wäre zum Krieg gekommen."

      "Den Krieg haben wir auch jetzt so."

      "Ja, aber auf kleiner Flamme", korrigierte Darran. "Und jetzt, da diese außerirdische Sonde nicht mehr auf dem Grund des Pazifiks liegt und ihre Signale nicht mehr die Hirne der Politiker verwirren kann, wird sich die Aufregung wieder auf ein normales Maß reduzieren", war der Commander der EXPLORER II überzeugt.

      "Da mögen Sie wohl Recht haben", nickte Messer. "Trotzdem, ich glaube, für U-Boot Kommandanten gibt es auf dem Mars nicht genügend Verwendung."

      Darran lächelte. Und selbst Rovan musste jetzt etwas schmunzeln.

      43

      "Alle Systeme arbeiten wieder normal", meldete Ortungsoffizier Wu.

      Captain Al Tarik, der Kommandant der HOFFNUNG DER MEERE, betrachtete angespannt die Anzeigen.

      Tatsächlich, die Schwierigkeiten, die in letzter Zeit mit der EDV bestanden hatten, schienen nicht mehr vorhanden zu sein.

      "Alle Systeme einwandfrei", meldete nun auch Feuerleitoffizier Nurredine.

      "Verdammt, dann feuern Sie doch", meinte Al Tarik. Er blickte zu Bildschirm. Dort sah er wie das feindliche Spionageschiff zum Meeresboden trudelte, führerlos wirkte es. "Was ist da los?", fragte er.

      "Keine Ahnung, Sir. Die Energiesignaturen sind eigenartig", meldete Ortungsoffizier Wu.

      "Was heißt hier eigenartig? Würden Sie bitte etwas präziser!"

      "Man könnte den Eindruck gewinnen, es wäre überhaupt keine Besatzung an Bord. Das Feindschiff scheint manövrierunfähig zu sein."

      "Ja", murmelte Captain Al Tarik.

      "Die Masse-Abtaster zeigen eigenartige Werte an, Captain", sagte Ortungsoffizier Wu. "Da ist etwas, was durch die optischen Sensoren nicht bestätigt wird."

      Eigenartig, sehr eigenartig, dachte Captain Al Tarik. Eine Frage bildete sich in seinem Bewusstsein. Was ist hier passiert?, dachte er. Er wandte sich an den Funker Farrar.

      "Haben Sie inzwischen mit irgendjemanden in X-Point Kontakt bekommen?", fragte er.

      "Nein Sir, und ich fürchte nach dieser schrecklichen Explosion hat dort auch niemand überlebt."

      "Sehen wir zu, was wir tun können", sagte Captain Al Tarik. "Kurs in Richtung X-Point", befahl er dann an den Steuermann gewandt. Steuermann Wong nickte. "Aye, aye, Sir."

      "Senden Sie einen Notruf, einen Notruf an alle Einheiten der PAZIV, die sich in der Nähe befinden."

      "In Ordnung, Kommandant!"

      Aber ihnen allen war bewusst, dass sie vermutlich nichts mehr retten konnten.

      44

      Captain Jack A. Messer und seine Mannschaft wurden von der EXPLORER II in einer einsamen Gegend auf dem amerikanischen Kontinent abgesetzt, versehen mit einem Peilsender, mit dessen Hilfe sie jederzeit mit ihrem Oberkommando in Verbindung treten konnten. Nur wenige von Messers Leuten waren bereit zu John Darran überzulaufen, darunter Edgar Monroe, der Erste Offizier der PRESIDENT SHARP.

      Die Rückreise zum Mars brachte die EXPLORER II schnell hinter sich. Noch bevor sie den Orbit des roten Planeten erreichten, traf eine Meldung ein, die Commander John Darran in gewissem Maße erleichterte. Jeff Larson, der mit einem Slider am Olympus Mons verunglückt war, war inzwischen gerettet worden, allerdings war für Paul Erixon jede Hilfe zu spät gekommen.

      "Wir werden jetzt alle Kraft daran setzen müssen, die Pluto-Mission weiter vorzubereiten", sagte Darran an Net Rovan gewandt. "Wenn wir die dortigen Produktionsanlagen unter Kontrolle haben, ist ein wichtiger Schritte auf dem Weg der Menschheit in den Kosmos getan."

      "Ich frage mich, wie viele Opfer dieser Weg wohl noch kosten wird", erwiderte Major Net Rovan. Der alte Haudegen wirkte in diesem Moment fast melancholisch. Er sah Darran offen an. "Paul Erixon wird nicht der Letzte gewesen sein."

      "Nein, das ist richtig", sagte John Darran.

      "Er war ein armer Hund, John. Missbraucht durch den Geheimdienst der PAZIV, die aus ihm zunächst eine willenlose Marionette gemacht hat. Er war ein psychisches Wrack, John."

      "Ja, ich weiß."

      "Commander."

      John Darran horchte auf, als sein Freund Net Rovan plötzlich einen förmlicheren Ton anschlug.

      "Bislang haben wir noch keinen Friedhof in Port Mars."

      "Ich denke, das werden wir nachholen müssen."

      45

      Wenige Tage später fand eine kleine Zeremonie außerhalb der Energiekuppel von Port Mars statt.

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