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gebraten wird. Als die Soldaten bemerken, dass ich wach bin, steht einer auf, schneidet ein Stück Fleisch ab und bringt es mir, zusammen mit einem Becher voll Wasser.

      Ich murmele „Danke“ und beginne im Sitzen zu essen. Dabei suche ich Moyto und seine Leute. Sie sitzen nicht weit entfernt im Dunkeln, nur ihre Umrisse sind zu erkennen.

      Das gefällt mir nicht.

      Während ich noch am Essen bin, taucht Gaskama wieder auf.

      „Du findest mich wohl hübsch“, stelle ich fest.

      „Wie kommst du darauf?“

      „Du besuchst mich ständig.“

      „Weil der König mir das aufgetragen hat.“

      „Warum kommt er nicht selbst?“

      „Das weiß ich nicht. Brauchst du etwas?“

      „Ich muss pinkeln!“

      Er nickt. „Muss ich dich fesseln?“

      „Nein.“

      Er öffnet die Tür und begleitet mich ein Stück in den Wald. Da er eine Fackel bei sich hat, kann ich etwas sehen. Ich hocke mich hinter einem Baum hin und erledige mein Geschäft, danach gehe ich mit ihm zurück ins Lager und steige in den Wagen.

      „Schlaf gut“, sagt er.

      „Gaskama“, erwidere ich leise.

      „Ja?“

      „Warum schlafen die so nah bei mir?“

      Er wirft einen Blick auf Moyto und seine Leute, dann zuckt er die Achseln. „Keine Ahnung. Sie werden es nicht wagen, dir etwas zu tun.“

      Hoffentlich hat er recht. Er lächelt mir aufmunternd zu, dann entfernt er sich. Allmählich wird es ruhiger im Lager und die Feuer werden nach und nach gelöscht. Nur um dem Zelt des Königs herum bleibt es hell. Einige Soldaten schieben Wache.

      Ich lege mich auch hin und schließe die Augen. Ein seltsames Gefühl bleibt. Gaskama vertraue ich, aber ich glaube, er schätzt Moyto falsch ein. Er hat schon so seltsame Blicke auf mich geworfen, als ich im Netz hing und zumindest meine Beine nicht bedeckt waren. Und ich frage mich, ob es wirklich damit zu tun hat, dass ich hübsch sein soll, oder einfach nur damit, dass ich ein Loch zwischen den Beinen habe und kein Ding. Weiß sowieso nicht, wozu dieser Unterschied gut sein soll. Es tut nur weh, zumindest Frauen, wenn ein Mann sein Ding hineinsteckt. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, muss ein Mann und betrunken gewesen sein.

      Irgendwann schlafe ich wohl und werde nach kurzer Zeit wieder wach. Vielleicht dauert es auch länger, aber mir kommt es kurz vor. Und ich weiß sofort, was mich geweckt hat.

      Moyto und seine Männer stehen neben mir. Als ich mich aufrichten will, werde ich an den Haaren gepackt und zurückgezogen. Jemand drückt eine Klinge gegen meinen Hals.

      „Einen Laut und du bist tot“, sagt Moyto. „Und jetzt steh auf und komm raus.“ Er gibt einem der Männer einen Wink, der den Käfig aufschließt.

      „Ich denke nicht daran.“

      Er schnaubt. „Holt sie raus.“

      Ich starre die drei Männer an, die jetzt in den Wagen kommen, während einer mich immer noch von draußen festhält und das Messer gegen meinen Hals drückt. Als ich mich bewege, schneidet die Klinge leicht in meine Haut. Ich werde blitzschnell geknebelt und an Füßen und Händen gefesselt. Dann tragen sie mich raus und in den Wald hinein.

      „Wer darf zuerst?“, fragt einer der Männer, der eine ähnliche Haarfarbe hat wie ich. Das ist mir im Hellen aufgefallen.

      „Blöde Frage“, knurrt Moyto.

      „Wieso immer du zuerst?“

      „Willst du das mit mir ausdiskutieren, Kaman?“

      „Nein“, erwidert Kaman leise.

      „Dann ist ja gut. Da lang, da ist eine Lichtung, genau richtig für unsere Zwecke.“

      Was das für Zwecke sind, kann ich mir ja denken. Ich muss mich sehr konzentrieren, um nicht zu weinen. Das Gefühl, verloren zu sein, ist stark, die Verzweiflung lässt mich fast erstarren. Und das darf nicht sein. Noch bin ich nicht tot, also habe ich vielleicht eine Möglichkeit, diesen Albtraum zu überleben. Mag sein, dass ich es nicht verhindern kann, von den Männern genommen zu werden, und das wird sehr wehtun. Doch solange ich lebe, werde ich kämpfen.

      Ich werde ins Gras gelegt, die Männer stehen um mich herum und betrachten mich. Moyto holt sein Ding aus der Hose und streichelt es, dabei sieht er mich grinsend an.

      „Nimmt ihr die Fußfesseln ab und schiebt ihr das Kleid hoch!“, befiehlt er dann.

      Einer legt seinen Fuß auf meinen Bauch, ein anderer schneidet das Seil durch und schiebt den Rock nach oben. Ich sehe die Gier in den Augen, als sie mich zwischen den Beinen anstarren.

      Dann beobachte ich Moyto, der dabei ist, sich zwischen meine Beine zu knien. Als er gerade einen Fuß gehoben hat, lasse ich meinen hochschnellen, genau gegen sein Ding. Er quietscht auf und kippt nach hinten weg.

      Als Nächstes lasse ich beide Beine so nach oben fliegen, dass die Füße denjenigen, der mich am Bauch nach unten drückt, zwischen seinen Beinen treffen. Er taumelt davon.

      Die anderen sind starr vor Schreck. Damit haben sie ganz sicher nicht gerechnet. Ich rolle mich auf die Seite, komme hoch und laufe in die Dunkelheit hinein. Hinter mir lösen sie sich aus ihrer Erstarrung und beginnen zu schreien.

      Die völlige Dunkelheit um mich herum ist schlecht und gut. Ich bewege mich mit den Füßen tastend vorwärts und hoffe, dass alle Bären sich irgendwo aufhalten, nur nicht hier. Schließlich finde ich eine gute Stelle neben einem Baum, der von Gestrüpp zu umgeben scheint, was mir einige Kratzer einbringt, doch darauf kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen.

      Ich lasse mich auf den Boden sinken und ziehe meine Hände nach vorne. Es ist nicht einfach, aber es geht. Dabei schießt mir plötzlich die Erinnerung durch den Kopf, dass ich das schon mal getan habe. Doch sie ist genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen ist.

      Ich befreie mich von dem Knebel und nutze dann meine Zähne, um die Handfesseln zu lösen. Mein Keuchen dabei ist sehr laut in meinen Ohren, ich hoffe, die anderen hören es nicht so deutlich.

      Dabei denke ich darüber nach, was ich jetzt tun soll. Irgendwie muss ich zurück ins Lager und zu Gaskama. Oder noch besser, zum König. Im Dunkeln ist das allerdings ziemlich schwierig, zumal ich keine Ahnung habe, in welche Richtung ich eigentlich gehen sollte. Es ist vielleicht sinnvoll, in der Nähe der Männer zu bleiben, sie führen mich zurück.

      Doch dann wird mir klar, dass sie mich suchen. Ich sehe ihre Lichter. Sie haben sich aufgeteilt. Das ist vielleicht gut für mich. Ich taste meine Umgebung ab, bis ich einen Ast finde, der schwer und dick genug sein könnte, dann erhebe ich mich und schleiche mich an einen von denen heran.

      Es ist Kaman. Er ist ziemlich groß und kräftig, aber sein Kopf bricht trotzdem unter dem Schlag mit dem Ast. Er röchelt, während ich ihn abtaste und sein Messer finde. Mit weit aufgerissenen Augen starrt er mich an, als ich die Klinge durch seinen Hals ziehe und darauf achte, dass sein Blut spritzt, sonst stirbt er nicht.

      Hinter mir höre ich ein Geräusch. Ich fahre herum, packe dabei die Fackel von Kaman. Ein anderer, den seine Kameraden Makam nannten, steht vor mir und holt mit dem Messer aus. Ich drücke die brennende Fackel in seinen Mund. Mit einem erstickten Schrei torkelt er zurück. Ich springe auf und drücke die Fackel jetzt gegen seine Augen. Er lässt das Messer fallen und stolpert blindlings durch die Gegend. Ich stoße die Klinge von unten in seinen Hals. Das lässt ihn zusammenbrechen. Er zuckt herum, aber ich denke, er ist nur noch mit sich und seinem Sterben beschäftigt.

      Ich sehe mich um. Mit der Fackel in der Hand und dem Messer als Waffe könnte ich es schaffen. Zumal ich jetzt wenigstens eine Ahnung habe, in welche Richtung ich laufen muss.

      Bald höre ich die anderen Männer von hinten.

      Bis

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