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Tinctur von Cohosh Wurzel 12 Drachmen. Tinctur von Belladonna 2 „

      Zuerst löse das Chinin in dem Vitriol-Absud auf und füge die Tincturen von schwarzer Cohosh Wurzel und Belladonna hinzu. Einem Kinde von 6 Jahren gebe 5 und einem Erwachsenen 15 Tropfen in einem Theelöffel voll Wasser, alle Stunden von Mitternacht bis 12 Uhr am andern Tage.

      Zeigen sich Symptome von Fäulniß, gurgle den Hals mit gleichen Theilen von Hefen und Milch, mit Honig versüßt, oder mit Hefen allein.

      Wenn das Gesicht sehr geschwollen und entzündet ist, sind fein gestoßene Preiselsbeeren (granberries) ein schätzbares Mittel. Sie sind mit großem Erfolg angewandt worden.

      Gegen den Ohrenfluß gebrauche man eine Einspritzung von Gelbwurzel (Golden seal), oder wenn der Ausfluß faulig ist, eine Auflösung von Chlor-Soda (Chloride of soda).

      Gegen Wassersucht, die zuweilen einem Anfall von Scharlachfieber folgt, gibt Prof. John King folgendes Mittel:

Salpeter 10 Gran.
Cremor Tartari 20 Gran.
Aufguß von Petersilien-Wurzel (Parsley root) 12 Unzen.

      Mische es. Dosis für ein Kind von 5–8 Jahren jede Stunde einen Eßlöffel voll. Setze es fort, bis das Anschwellen verschwindet und eine ungehinderte Urin-Ausleerung stattfinden kann; in diesem Falle gebe man öfters einen Aufguß von Petersilien-Wurzel oder Haircap Moss. Das folgende stärkende Mittel mag gleichzeitig angewendet werden. Man nehme Entian-Wurzel (Gentian root), Columbo-Wurzel, süße Schwertlilien- (Sweet flag) Wurzel, Gelbwurz- (Golden seal) Wurzel, Cayenne-Pfeffer, jedes grob gepulvert und davon einen gehäuften Theelöffel voll; gieb es zu einem Pint guten Sherry-Weines, und nachdem dies einige Tage lang gestanden hat, nehme von einem Theelöffel bis zu einem Weinglas voll drei- oder viermal des Tages.

      Windpocken, Wasserpocken (Chicken Pox, Varicella).

      Diese Krankheit kennzeichnet sich durch zahlreiche durchsichtige Bläschen, oder kleine Blattern. Zu einer Zeit betrachtete man sie als eine Art von Pocken (Variolæ), allein es ist bereits nachgewiesen, daß sie mit diesen nicht verwandt ist. Sie ist ansteckend.

      Kennzeichen. Dem Ausschlag gehen Frost, fliegende Hitze, Schmerz im Kopf, Durst und Schlaflosigkeit voraus; in der Regel sind nur wenig bezeichnende Symptome vorhanden. Hierauf erscheint der Ausschlag, aber ohne die Regelmäßigkeit, welche die Pocken (Variolæ) bezeichnet, entweder zuerst im Gesicht, oder auf dem Rücken, oder auch auf irgend einem anderen Theile des Körpers; während der Ausschlag der Pocken (Variolæ) immer zuerst auf dem Gesicht erschien. Bei den Pocken (Variolæ) wird stets ein Schwimmen im Kopfe und anhaltendes Kreuzweh empfunden. Die Pustel der Windpocke erscheint sogleich in der Form einer Blatter, während jene der ächten Pocken in der Form einer Spitze gleich dem Kopfe einer Nadel auftritt. Die Pusteln der Windpocken haben nie eine Beule in dem Mittelpunkt, wie jene der ächten Pocken, und die in ihnen enthaltene Flüssigkeit ist hell und wird nicht gelb wie bei den ächten Pocken. Ungefähr am vierten oder fünften Tage trocknen die Blattern der Windpocken ab; es bilden sich Schorfen und fallen ab — selten oder nie lassen sie Narben zurück.

       Behandlung.

      Allöopathisch. Spärliche Kost, kühlende Getränke und ein gelindes Abführmittel wie folgt:

Schwefelsaure Magnesia (Sulphate of magnesia) 1 Unze.
Auflösung von essigsaurem Ammoniak (solution of Acetate of Ammonia) 3 Unzen.
Destillirtes Wasser 3 Unzen.

      Mische es. Dosis: Alle drei Stunden einen Theelöffel voll. Wenn ein beträchtliches Fieber vorhanden ist, gib kleine Dosen von Antimonium-Pulver mit essigsaurem Ammoniak und der Salpeter-Mischung — unter Scharlachfriesel bereits angegeben.

      Eclectische und Kräuterkur. Ungefähr alles was nöthig ist, dem Patienten zu geben, besteht in Flöhkraut- (Pennyroyal), Salbei- (Sage), Saffran- oder Katzenmünze- (Catnip) Thee. Sind die Eingeweide verstopft, so gebe man Seidlitz-Pulver. Wasche die Oberfläche des Körpers mit Saleratus-Wasser und lasse den Kranken nicht aus dem Hause.

      Homöopathisch. Gegen das Fieber und den Kopfschmerz gebe abwechselnd Aconitum und Belladonna.

      Wenn ein Schmerzen der Knochen und gallenkranke Symptome vorhanden sind, gebe man abwechselnd Bryonia und Rhus.

      Gegen Unruhe, nervöse Aufregung, gestörten Schlaf &c. gebe Coffea. Ist eine schmerzhafte Urin-Entleerung vorhanden, gebe Cantharis oder Conium, oder auch beides abwechselnd.

      Wenn der Ausschlag sehr streng auftritt, gebe man Brechweinstein (Tartar emetic).

      Verordnung der Heilmittel. Löse 12 Kügelchen in 12 Theelöffel voll Wasser und gib alle 3 oder 4 Stunden einen Theelöffel voll. Bei Fieber, Kopfschmerz, Unruhe &c. kann alle Stunden eine Dosis gegeben werden.

      Dieser sehr lästigen und ansteckenden Krankheit geht ein dreitägiges Fieber voraus, dem ein Ausschlag folgt, der in ungefähr acht Tagen seine Höhe erreicht. Sie ist sehr ansteckend. Es gibt zwei Arten: die deutliche, wo die Pusteln vollkommen von einander getrennt sind, und die zusammenfließende, wo sie sich vereinigen oder in einander laufen. Die Heftigkeit der Krankheit zeigt sich zum großen Theil in dem Ausschlag, je weniger Pusteln, desto gelinder ist die Krankheit. Die Krankheit wird, wie folgt, in vier Stadien eingetheilt.

      Kennzeichen.Erstes oder Fieber-Stadium. Dieses Stadium beginnt in der Regel vom neunten bis zum vierzehnten Tag nach dem Ausbruch. Der Kranke klagt gewöhnlich über Frost, mehr oder weniger streng, dem ein starkes Fieber folgt, schneller Puls, belegte Zunge, Appetitlosigkeit, Durst, oft Uebelkeit und Erbrechen, starke Schmerzen in dem Kopf und dem Rückkreuz, sowie allgemeine Schmerzen und Uebelbefinden.

      Es gibt nichts, was dieses Stadium von anderen Krankheiten unterscheidet, außer dem heftigen Kreuzweh. Die Kopf-Symptome sind häufig sehr heftig. Es ist große Unruhe und Reizbarkeit vorhanden, das Licht schmerzt die Augen, der Kopf schwimmt, Irrereden; der Kranke wird irre und zuweilen treten Krämpfe ein.

      Zweites oder Ausbruchsstadium. Ungefähr am dritten Tage erscheint der Ausschlag in der Gestalt von kleinen, hellrothen Flecken, ungefähr in der Größe eines Nadelkopfes und zu derselben Zeit verschwindet das Fieber. Der Ausschlag erscheint zuerst auf dem Gesichte, dann am Nacken, Brust und Körper, und zuletzt auf Armen und Beinen. Dieses Stadium dauert ungefähr drei Tage, und während dieser Zeit gehen die Spitzen in Bläschen oder kleine Blattern über, welche mit einer wasserartigen Flüssigkeit gefüllt sind. Gleichzeitig mit dem Erscheinen des Ausschlags auf

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