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Der Tänzer. R. S. Volant
Читать онлайн.Название Der Tänzer
Год выпуска 0
isbn 9783742746276
Автор произведения R. S. Volant
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
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wandte sich wieder um. Chris hing zusammengesunken auf dem Toilettensitz und rührte sich nicht. „Schatz?“ Viktor kam zu ihm und beugte sich über ihn. „Hey Babe, was ist?“ „Hm“, machte Chris. „Ok, du lebst noch“, sagte Viktor und hielt ihm das Glas unter die Nase. „Trinken!“, befahl er, doch Chris drehte den Kopf beiseite. „Chris! Du trinkst das jetzt, sofort!“ Chris wimmerte leise, trank dann aber. „So ist`s brav“, lobte ihn Viktor, stellte das Glas ab und hievte ihn hoch. Er zog ihm die Hose hoch, nahm ihn am Arm und bugsierte ihn gleich nach nebenan, in sein Schlafzimmer. Chris taumelte noch einige Schritte zum Bett und ließ sich einfach fallen. Er drehte sich auf die Seite und rührte sich nicht mehr. „War wohl nichts, mit die ganze Nacht durchtanzen“, meinte Viktor noch schmunzelnd, zog sich aus und glitt neben ihn. Er deckte sie beide zu, schmiegte sich an Chris` Rücken und nahm ihn in den Arm. Um elf Uhr vormittags saß er neben ihm auf der Bettkante und betrachtete ihn liebevoll. „Hallo, mein Schatz, guten Morgen“, sagte er und Chris grummelte leise. „Wieder nüchtern?“ „Oh Gott, mein Kopf!“, antwortete Chris und sah blinzelnd zu ihm hoch. „Ich trinke nie wieder Wein“, sagte er wehleidig und Viktor lachte. „Tja, war wohl ein bisschen viel, auf einmal! Bist es eben nicht gewöhnt und wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch ein wenig Kopfschmerzen! Aber dann war ich joggen und duschen und nun geht es mir wieder gut!“, meinte er vergnügt und Chris warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. „Ah, Mann, Alter! Nicht so laut! Lass mich schlafen“, nörgelte er und zog die Decke über seinen Kopf. „Nichts da!“, rief Viktor und zog die Decke mit einem Ruck wieder herunter. „Du stehst jetzt schön brav auf und frühstückst mit mir! Dann kannst du duschen und wirst sehen, schwuppdiwupp, geht`s dir besser! Was du brauchst, ist ein kräftiges Frühstück mit Orangensaft und einem starken Kaffee! Am besten, du nimmst auch noch gleich ein Aspirin“, sagte er dann gutgelaunt und strahlte ihn an. „Ich glaube, in solchen Momenten, könnte ich dich hassen“, murmelte Chris und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. „Unsinn! Ich meine es doch nur gut“, erwiderte Viktor, „zwei Flaschen Wein, waren halt doch ein wenig zu viel! Seltsam nur, dass man es dir zuerst gar nicht so angesehen hat! Erst später, als wir nach oben gegangen sind, hattest du deutlich Schlagseite!“, lachte er, „und dann hast du auch noch im Sitzen gepinkelt, vor mir!“ „Ich hab` was?“, fragte Chris entsetzt und bekam einen hochroten Kopf. „Nein!“ „Doch! Und wenn ich ehrlich bin, fand ich dich zum Fressen süß!“, antwortete Viktor höchst belustigt, „das nächste Mal, mach` ich ein Foto!“ Chris schien mit einem Male schlagartig wach zu sein. „Wehe!“, giftete er ihn an, „wenn du das machst, dann ist es sofort aus! Hörst du!“, schrie er ihn an, sprang aus dem Bett und rannte nach nebenan, ins Badezimmer. Viktor saß da und starrte ihm mit offenem Mund hinterher. Schließlich stand er auf, ging zur Badezimmer Tür und klopfte dagegen. „Ähm, Schatz, Chris! Wenn du dich wieder beruhigt hast, in dem kleinen Spiegelschränkchen, sind Aspirin. Hallo? Ok, dann eben nicht! Ich bin dann mal unten“, sagte er und wandte sich um. Eine viertel Stunde später, kam Chris in die Küche geschlurft. Er trug wieder die Jogginghose und das gleiche T-Shirt vom Vortag und sah Viktor betreten an. „Entschuldige, war mal wieder blöd von mir“, nuschelte er. Viktor hob nur abwinkend beide Hände und blickte kaum auf dabei. „Bist du böse, auf mich?“, fragte Chris schuldbewusst. „Naja, ein bisschen, vielleicht“, antwortete Viktor und sah ihn dann doch an. „Ist sicher der Kater, da hat man halt mal schlechte Laune. Komm, setz dich“, meinte er dann schmunzelnd. „Frühstück?“ „Nee, du, lieber nicht. Ich brauch` jetzt erstmal `ne Cola und `ne Kippe“, erwiderte Chris und ging wieder.
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„Ja, genau das Richtige jetzt“, murmelte Viktor kopfschüttelnd und nippte an seinem Kaffee. Er nahm sich seufzend ein frisches Brötchen und begann zu frühstücken. Chris kam wieder herein und setzte sich. „Bin eben nicht so der Frühstückstyp“, sagte er achselzuckend. „Oh bitte! Es ist gleich Mittag!“, antwortete Viktor leicht genervt. „Und du solltest wirklich lieber etwas essen, anstatt diesen Müll in dich reinzukippen! Trink wenigstens ein Glas Orangensaft, der enthält zumindest ein paar Vitamine!“ Chris verzog leicht angewidert seinen Mund und trank von seiner Cola light. Dann spielte er eine Weile mit der Dose und drehte sie zwischen seinen Händen. „Was hast `n heute noch vor?“, fragte er schließlich. „Weiß nicht? Kommt ganz darauf an, wie der Herr Engel drauf ist!“, antwortete Viktor zynisch und Chris verzog erneut seinen Mund, allerdings eher verlegen. „Hab` mich doch entschuldigt“, meinte er kleinlaut. „Ich hab` halt keinen Hunger, Mann, zu Hause frühstücke ich auch nie.“ „Oh, Mann! Dabei wäre das gerade wichtig! Besonders in deinem Alter! Du bist bestimmt noch im Wachstum, da braucht man bestimmte Nährstoffe, wie Eiweiß und Vitamine und Mineralstoffe! Kalzium und Magnesium, zum Beispiel! Trinkst du wenigstens Milch? Du solltest jeden Morgen, ein großes Glas Milch trinken und nicht dieses Zeug! Und gerade, wenn man auch noch dazu Raucher ist!“, belehrte ihn Viktor energisch. „Du hörst dich an, wie meine Mutter!“, antwortete Chris genervt, „die meckert auch immer so `rum! Also, echt, Alter!“ Viktor schlug heftig mit der flachen Hand auf die Tischplatte, so dass alles klirrte und schepperte und Chris zuckte erschrocken zusammen. „Hast du sie noch alle?!“, blaffte er ihn an. „Jetzt hör mir mal gut zu!“, raunte Viktor zurück, „diesen Tonfall, verbitte ich mir, ein für alle Mal! Nenn` mich nicht immer Alter! Das ist total respektlos, einem Erwachsenen gegenüber! So kannst du mit deinen Mitschülern reden, aber nicht mit mir! Ist das klar!“ „Sag mal, spinnst du jetzt total? Einem Erwachsenen gegenüber, was denkst du denn, was ich bin?!“, schnauzte Chris kopfschüttelnd zurück. „Ein Kleinkind?“ „Zumindest führst du dich manchmal so auf! Oder wie so ein spätpubertierender Rotzlöffel! Aber wahrscheinlich bist du das ja auch!“, fuhr Viktor ihn an. „Ja, und du bist so ein verdammtes, riesiges Arschloch!“, schrie Chris zurück, sprang auf und rannte hinaus. „Wo willst du hin? Du haust jetzt nicht ab! Wir sind noch nicht fertig!“, brüllte Viktor ihm nach, „heulst du dich jetzt wieder `ne Stunde aus, oder was?!“ Er schnaufte tief durch. „Aber dieses Mal, renn´ ich dir nicht nach“, murmelte er vor sich hin und massierte sich die Schläfen. „Ich rauche!“, kam es trotzig zurück, „du Arsch!“ „Dann geh doch!“, brüllte Viktor wieder. „Mach` ich auch!“, schrie Chris von der Terrasse aus, doch seine Stimme klang brüchig und überschlug sich fast. Viktor stöhnte genervt und stand auf. „So viel, zu einem schönen, Sonntagmorgen!“, grummelte er vor sich hin und begann den Tisch abzuräumen. Kurze Zeit später, kam Chris wieder zurück und blieb unschlüssig am Türstock stehen. „Ich habe nichts anzuziehen, hab` meine Sachen in der Wohnung vergessen“, murmelte er, „kannst du mir das hier leihen? Ich bringe es dir irgendwann zurück, gewaschen, natürlich“, meinte er und kratzte verlegen mit seinem Zeigefinger am Holz herum. „Kannst du behalten“, gab Viktor knapp zurück und räumte weiter ab. „Quatsch! Will ich nicht“, sagte Chris und drehte sich unwohl hin und her. „Dann geh` ich jetzt halt,
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Ciao, dann“, meinte er betreten und atmete hörbar aus. Viktor hielt endlich inne und sah ihn an. „Chris, es tut mir leid, dass das so gelaufen ist, gerade eben. Vielleicht ist der Altersunterschied zwischen uns doch zu groß! Ich bin es eben nicht gewöhnt, mit jemandem in deinem Alter