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Die Legende der Aspekte. Jonas Schwarz
Читать онлайн.Название Die Legende der Aspekte
Год выпуска 0
isbn 9783742791511
Автор произведения Jonas Schwarz
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Lucia wartete nicht auf das Resultat und vertraute auf Götz, der im nächsten Moment an dem Fenster war und das Signal platzierte. Erleichtert sprang Lucia zu Julius, der mächtig unter Druck gesetzt wurde. Der kleine Vorteilsmagier sah nicht gut aus, auch er hatte zwei Gegner vor sich stehen, die immer wieder auf ihn eindroschen. Eine lange, tiefe Schnittwunde zog sich quer über seine Stirn und schränkte seine Sicht ein, da ihm das Blut in die Augen lief. Kurz entschlossen warf sich Lucia auf den näher stehenden Gegner, den sie ohne Probleme niederstreckte. Sichtlich erleichtert wandte sich Julius an den verbliebenen, der weiter verbissen versuchte, einen Treffer zu landen. Lucia war sich sicher, dass Julius mit nur einem Gegner den Sieg erlangen würde. Also versuchte sie, das Kampfgetümmel zu überblicken und ihren anderen Gefährten zu helfen, um die es kaum besser stand. Doch ihr Blick blieb an einem Dunklen haften, der reglos in einer Ecke stand und sich nicht am Kampfgeschehen beteiligte. Sie vermutete, dass dies der Dunkle war, der diese mächtige Illusion projiziert hatte und sprintete kurz entschlossen auf ihn zu. Egal was er vorhatte, dieser Gegner war nicht zu unterschätzen und im Kampf unheimlich wertvoll für die Dunklen und musste somit aufgehalten werden.
Doch kurz bevor sie ihn erreichen konnte tauchte ein anderer Dunkler auf und baute sich vor dem Illusionisten auf. Aber Lucia ließ sich nicht aufhalten. Jetzt war sie es, die dem Gegner keine Chance zum Angriff gab. Sie nutzte sie eine Unaufmerksamkeit des Dunklen, der kurz darauf zu Boden stürzte und sich nicht mehr rührte. Bedrohlich stand sie nun vor dem Dunklen, der sie immer noch nicht bemerkt hatte. Kurz entschlossen stieß sie ihm ihr Schwert in den Leib und jäh wurde ihr Gegner aus seiner Konzentration gerissen und krümmte sich vor Schmerz. Ein weiterer Schwertstreich beendete sein Leben und als sie sich erneut dem Kampf widmete, stellte sie fest, dass die Anzahl der Dunklen gesunken war. Auch die übrigen Kämpfer stellten dies entweder mit Entsetzen oder Erleichterung fest, doch niemand der beiden Parteien gab sich geschlagen. Gerade wollte Lucia Nahiri zu Hilfe eilen, als sie aus dem Augenwinkel bemerkte, wie ein Dunkler auf Sabella zustürmte. Sie war zu weit entfernt, als dass sie hätte eingreifen können und entsetzt musste sie mit ansehen, wie der Dunkle mit erhobenem Schwert ihr immer näher kam.
Mit einem letzten Verzweiflungsakt streckte sie ihren Geist aus und drückte mit ihrer Magie Sabellas Stuhl zur Seite, sodass der Dunkle sie um Haaresbreite verfehlte. Noch einmal würde der Dunkle sich nicht mehr täuschen lassen, also rannte sie ihm entgegen und riss den Dunklen um, der gerade ein weiteres Mal zum tödlichen Schlag ausgeholt hatte. Beim Aufprall verloren beide ihre Schwerter, die den Boden entlang schlitterten. Dann versetzte der Dunkle ihr einen Tritt, der sie durch die Luft schleudern ließ. Sie landete hart, rappelte sich aber schnell wieder auf, als der Dunkle heran rauschte und einen tiefen Abdruck seiner Faust da hinterließ, wo sie gerade noch gelegen hatte. Wieder holte der Dunkle zum Schlag aus, den Lucia nicht kommen sah. Abermals wurde sie durch die Wucht der Vorteilsmagie nach hinten geschleudert und fasste sich an die Schulter, die ihr Gegner getroffen hatte.
Dann entdeckte sie ihr Schwert, das neben ihr lag, und erhob sich erneut, um sich ihrem Gegner entgegenzustellen, der zu ihrer großen Verblüffung ebenfalls wieder sein Schwert in den Händen hielt. Sie wollte gerade auf ihn losstürmen, als die Tür sich öffnete und Sadalons Gruppe mit Kampfgeschrei in den Raum stürmte. Erleichtert über die Verstärkung, griff sie wieder an.
Yako, der draußen mit Darian verharrte, rümpfte die Nase. >> Hier stimmt etwas nicht. <<, sagte der Waldmensch misstrauisch und trat zögerlich näher an das verfallende Anwesen heran. Darian, der aus Yako immer noch nicht schlau wurde, sah ihn fragend an, wunderte sich aber über nichts mehr. Yako tat einen weiteren Schritt nach vorne, zog die Augenbrauen zusammen und begab sich schließlich gänzlich aus der Deckung. Kurz entschlossen folgte Darian ihm mit einem Achselzucken, immerhin hatte Sadalon ihm befohlen, bei Yako zu bleiben, der auf ihn aufpassen sollte.
Der sonst so ruhige Waldmensch wurde mit einem mal ganz nervös und wieder und wieder rümpfte er die Nase, als ob etwas Unangenehmes in der Luft hing. >>Was ist denn los? <<, fragte Darian, der ungeduldig von einem Bein auf das andere trat. >> Ich glaube, in diesem Raum, befinden sich nicht die einzigen Dunklen. Einen Stock über ihnen befinden sich ebenfalls noch Dunkle. <<
>>Noch mehr Dunkle? <<, stieß Darian hervor, dessen Magen sich nun wirklich zusammenzog.
>> Ja, ich werde versuchen, sie aufzuhalten, es sind nicht allzu viele aber genug, um dem Kampf die entscheidende Wendung zu geben. << Yako zückte entschlossen zwei seiner langen Messer, die an seiner Seite baumelten und eilte vorwärts. Darian folgte ihm zögerlich, doch bevor er Yako einholen konnte, drehte sich dieser noch einmal um und rief dem Jungen zu, >> Ich möchte, dass Ihr im Schutz der Büsche auf Lucia wartet! <<
>>Aber ich kann helfen! <<, rief Darian zurück, doch Yako war schon verschwunden. Unschlüssig, was er jetzt tun sollte, setzte er einen Schritt Richtung Haus. Dann gab er sich einen Ruck und lief Yako hinterher. Nun, da er schon hier war konnte er auch zur Befreiung seiner Mutter beitragen, wie er es geplant hatte. Zielstrebig schritt er auf eine Seitentür zu, aus denen unverkennbares Kampfgeräusch drang, doch bevor er die Tür öffnen wollte, zögerte der Junge. Seine Hand verharrte auf dem kalten Türknauf, den er schon umschlossen hatte, aber noch brachte er es nicht über sich, in den Raum zu treten. Plötzlich drang ein Hilferuf an sein Ohr, der aus dem oberen Stockwerk kam. Erschrocken drehte sich der Junge zur vermoderten Treppe, die in der Mitte der Eingangshalle nach oben führte und konnte eine Gestalt erkennen, die es mit drei Dunklen gleichzeitig aufnahm.
Entsetzt beobachtete er, wie Yako an der Seite getroffen wurde, doch der Waldmensch biss die Zähne zusammen und kämpfte tapfer weiter, obwohl man sehen konnte, dass er keine Chance gegen seine Gegner hatte.
Plötzlich keimte eine unvorstellbare Wut in Darian auf und entschlossen griff er zu seinem Schwert, das noch an seiner Seite in der Scheide steckte. Insgeheim hatte er gehofft, dass er nicht davon Gebrauch machen müsste. Er wollte niemanden verletzten, er wollte nicht töten, letztendlich wollte er in Frieden leben, gemeinsam mit den Leuten, die ihm lieb und teuer waren, doch in diesem Moment wurde Darian klar, dass er sich dieses Gut, erst einmal erkämpfen musste.
Er nahm noch einen letzten tiefen Atemzug, dann rannte er mit gezücktem Schwert die Treppe hoch, um Yako zu helfen, der schwer atmend fast am Ende seiner Kräfte war. Jetzt würde sich zeigen, ob Sadalon Recht behalten hatte und was er schon imstande war, zu leisten. Mutig wehrte er den ersten Streich seines Widersachers ab, der sich von Darians auftauchen nicht beirren ließ. Schon setzte der Dunkle zu einer weiteren Attacke in Brusthöhe an, die Darian im letzten Moment parieren konnte. Er war erstaunt über die Härte und Schnelligkeit des Hiebes, ließ sich jedoch nichts anmerken. Er hoffte, dass er und Yako noch ein bisschen durchhalten konnten, bis weitere Hilfe kam. Mit höchster Konzentration gelang es Darian, ein Schlag nach dem anderen zu parieren. Doch seine Arme wurden immer schwerer und jeder abgewehrte Schlag kostete Kraft, die sein Gegenüber anscheinend im Übermaß hatte. Als er einen raschen Seitenblick zu seinem Mitstreiter erhaschen konnte, sah er, dass es um Yako nicht viel besser bestellt war. Er blutete bereits aus vielen Wunden und konnte sich nur mit höchster Not gegen die beiden Dunklen wehren.
Verzweiflung machte sich in Darian breit. Wenn einer von ihnen fiel, hatten sie verloren und lange würden sie nicht mehr durchhalten können. Wieder prallte Metall auf Metall, als er den nächsten tödlichen Hieb abwehren konnte. Zurückschlagen konnte er nicht, er musste all seine Energie darauf verwenden, nicht getroffen zu werden. Die Schläge des Dunklen wurden immer schneller und präziser, so schien es Darian jedenfalls. Ihm musste etwas einfallen, doch seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf seinen Gegner. Er dachte an Sadalons Training. Er durfte sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen nicht verzweifeln und in Panik geraten. Er konnte nur weiter hoffen, dass der Kampf unten bald vorbei war, sie jemand hörte und ihnen zu Hilfe eilte.
Im Erdgeschoss war der Kampf beinahe vorbei, doch Lucia blickte sich mit besorgtem Blick um. Viele Widerständler saßen oder lagen verletzt auf dem Boden