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Schweiß von der Stirn, der ihr Gesicht hinunter rann, als sie den Schwertmeister im Raum erblickte. Auch Sadalon schien sie gesucht zu haben und eilte mit schnellen Schritten auf sie zu. Auch er war sichtlich erschöpft und Schweißgebadet, da sich der kleine Raum automatisch durch die vielen Menschen und die Bewegung aufgeheizt hatte. Ein Sorgenvoller Blick, den Lucia nur zu gut kannte, huschte über sein Gesicht und ließ sie nichts Gutes erahnen. >> Lucia, du musst schnell nach draußen, Darian hat Probleme mit seiner Bohne. Er wartet in der Deckung mit Yako. <<

      >> Danke Sadalon! Kümmere du dich um Sabella und die Verletzten! Sie sollen so schnell wie möglich von hier verschwinden, hast du verstanden? Wer weiß ob die Dunklen nicht noch einen Hinterhalt geplant haben. Es gibt immer noch ein paar Ungereimtheiten, über die ich mir nach wie vor den Kopf zerbreche. <<

      >> Verstanden, ich stoße dann an der Mauer zu dir! <<, rief der Schwertmeister ihr noch zu, dann hastete sie schon aus dem Raum, um sich Darian zu widmen.

      Draußen angekommen suchte sie die beiden, konnte sie jedoch nicht finden. Besorgt streckte Lucia ihren Geist in alle Richtungen aus, doch sie stieß nirgendwo auf geistigen Widerstand, der verhinderte, dass sie Kreaturen wie Gegenstände beherrschen konnte. Ratlos rannte sie zurück ins Haus, sie wollte Sadalon über den Verbleib der Beiden fragen, als sie wie Darian zuvor, Kampfgeräusche aus dem oberen Stockwerk vernahm.

      Mit zwei großen Sätzen erklomm sie die eingetretene Treppe und streckte abermals ihren Geist aus und bemerkte zu ihrem Schrecken mehrere Auren. Sie hetzte durch einen kleinen Flur und fand Darian neben Yako, die sich mit letzter Kraft gegen drei Dunkle verteidigten. Yako wankte und Blutete stark aus mehreren Schnittwunden und auch Darian hatte schon den einen oder anderen Kratzer abbekommen, hielt sich aber erstaunlich gut gegen seinen Widersacher. Doch auch ihm sah Lucia an, dass er am Ende seiner Kräfte war. Entschlossen zog sie ihre schmale Klinge und stürzte sich auf die Dunklen. Dankbar wichen Yako und Darian etwas in den Hintergrund. >> Zieht euch zurück, ich werde schon mit ihnen fertig. <<, rief sie den Beiden zu, doch weder Darian noch Yako wich gänzlich von Lucias Seite. Da die Beiden ihre Flanken deckten, brauchte sie sich kaum auf die Defensive beschränken und griff ihren Gegner frontal und mit voller Wucht an. Darian, der verbittert weiter Schlag um Schlag abwehrte, kam ums staunen nicht herum. Er bewunderte Lucias anmutigen und präzisen Kampfstil, mit dem sie bald den ersten Dunklen niederstreckte. Sie bewegte sich leichtfüßig und bot kaum ein Ziel für die beiden verbliebenen Dunklen, die trotzdem nicht vom zurück wichen, als ihr Kamerad fiel. Dann zog sich Lucia etwas zurück und mit entsetzten stellte Darian fest, wie ihre Schläge langsamer wurden und sie sich nur noch auf die Verteidigung beschränkte. Auch die Dunklen bemerkten diesen Wandel und griffen triumphierend wieder an. Was sie jedoch zu spät bemerkten, waren die herunterfallenden Trümmer des Dachstuhls, die auf die Dunklen niedergingen. Einer war sofort Tod, ein anderer versuchte sich schwer verletzt aus den Trümmern zu befreien, doch Lucias Klinge bereitete dem verbliebenen Dunklen ein schnelles Ende. Erleichtert und vollkommen erschöpft ließ Darian sein Schwert sinken. Der Boden knarrte, als er sich an Lucia wendete, >> Danke, ohne dich hätten wir das nicht geschafft. <<

      >> Ich bin froh, euch hier noch rechtzeitig gefunden zu haben. <<, seufzte Lucia. Dann wandte sie sich an Yako, >> Ich bin Euch ebenfalls zu Dank verpflichtet. Ich denke, diese drei Dunklen hätten Hilfe geholt, sobald sie gemerkt hätten, dass wir unten Siegreich gewesen wären. <<

      >> Es war Zufall, dass ich diese Kreaturen hier wahrgenommen habe, dennoch scheinbar ein glücklicher Zufall. << Lucia nickte ihm zu, >> Unten wartet Sadalon, er kümmert sich um die Verletzten. Geht zu ihm und lasst Euch von ihm verarzten. <<

      >> Danke. Ich stehe in Euer beider Schuld. Eines Tages werde ich mich dafür revanchieren. <<, sagte Yako und schenkte Darian einen Blick, den der Junge nicht zu deuten vermochte.

      >> Jetzt zu dir. <<, sagte Lucia und trat einen Schritt näher an Darian heran. Der Boden ächzte unter ihren Füßen und Darian sah verlegen zur Seite. >> Sadalon, sagte mir, dass du… <<, weiter kam sie nicht, plötzlich gaben die Dielen unter ihren Füßen nach und mit einem lauten Knall stürzten Darian und Lucia in die Tiefe. Nach einem kurzen Fall prallte Darian hart auf einen weiteren Dielenboden, stellte aber verblüfft fest, dass die Trümmer aus dem Dachstuhl, die ihn vermutlich erschlagen hätten, in der Luft schwebten und wie von Geisterhand in eine Ecke geworfen wurden. Mit schmerzenden Rippen erhob er sich mühsam und dankte Lucia im Stillen, dass sie so schnell reagiert und sie alle damit gerettet hatte. Als Darian sich im Zimmer umblickte, erkannte er, dass Lucia nicht nur sein Leben gerettet hatte, sondern auch das von unzähligen weiteren Widerständlern, die überall verteilt im Raum standen. Alle starrten Lucia, die neben Darian gelandet war, mit großen Augen an, welche sich ebenfalls mühselig erhob und den Staub von ihren Sachen abklopfte.

      Auch Sadalon entdeckte er im Raum, der bereits weiter fleißig Anweisungen für den Rückzug verteilte.

      Dann endlich sah er seine Mutter, die bereits von ihren Fesseln befreit worden war und stürmte erleichtert auf sie zu. Er ignorierte dabei jegliche Schmerzen und er konnte sein Glück kaum fassen, als sie sich überschwänglich umarmten. Kurz verweilten sie in dieser Haltung, lösten sich auf Lucias drängen aber wieder, als sie zum Rückzug aufbrechen mussten. >> Ich bin so froh, dich wiederzuhaben! <<, flüsterte Sabella ihrem Sohn ins Ohr, der kein Wort über seine Lippen brachte und einfach dieses kostbare Gefühl des Glückes auskostete. >> Xian sagte mir, du seist bei einem Überfall von Banditen ums Leben gekommen. Ich hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben, dich noch einmal zu sehen. <<

      Tränen schossen ihr in die Augen, als sie ihren Sohn ein weiteres Mal an sich zog. >> Ich habe alles in meiner Macht stehende getan, um dich wiederzukriegen. << stammelte Darian, der nun auch endlich seine Sprache wiedergefunden hatte. Dann lösten sie sich voneinander und überglücklich starrte Darian in das Gesicht seiner Mutter, die sich eine weitere Träne aus dem Augenwinkel wischte und Darian anlächelte.

      >> Jetzt lass uns hier mit den anderen verschwinden. <<, sagte Darian und nahm seine Mutter an die Hand. >> Im Hauptquartier werde ich dir alles erzählen, dort können wir ungestört und in Ruhe über alles weitere Reden. <<

      Gemeinsam verließen sie das kleine Zimmer in dem alten Gebäude und machten sich mit den restlichen Mitgliedern der Widerständler auf den Weg nach Hause.

      Sein Hochgefühl und seine gute Laune wurde nur etwas gedämpft, als er den blassen Yako bemerkte, der wegen ihm erst in diesen Kampf gezogen war. Er musste sich für sein schamloses Verhalten beizeiten bei dem Waldmenschen entschuldigen, das nahm er sich fest vor. Auch Finn bereitete ihn noch Sorgen, da er nach wie vor nichts von ihm gehört hatte. Als sie im Garten an die Mauer gelangten, kam Lucia nochmals zu Darian und Unbehagen breitete sich plötzlich wieder in dem Jungen aus.

      >> Das tut mir Leid Lucia, ehrlich…<<, stammelte er, >> aber, die Bohne hat sich noch nicht bemerkbar gemacht. Vorzutäuschen, ich hätte Probleme damit, war meine einzige Chance, euch zu helfen. << Missmutig verschränkte die Anführerin der Widerständler ihre Arme vor der Brust, >> Darüber müssen wir noch im Quartier sprechen. Morgen nach dem Frühstück suchst du bitte meine privaten Räume auf. >> Das heißt, ich kann morgen nicht bei Meister Sadalon trainieren? << Ein weitere Blick von Lucia genügte, um Darian zum Schweigen zu bringen. Voller Schuldgefühle senkte er den Kopf, >> Ich werde da sein. << Doch zu diesem Gespräch würde es am nächsten Tag nicht kommen.

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