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war nie die Rede.“

      Die zwei betrieben ein abgekartetes Spiel. Sie ließen mich volle Wucht auflaufen. Das war alles beabsichtigt. Sie wussten, welche Knöpfe sie drücken mussten, damit alles nach ihrem Plan lief.

      Hinter mir erklang auf einmal ein metallisches Geräusch. Ich versuchte wieder meinen Kopf zu drehen, kam dieses Mal aber nicht so weit. Ich sah nur im Augenwinkel, dass Markus an seinem Gürtel herumnestelte. DAS. KANN. NICHT. SEIN.

      „Bitte, bitte nicht. Es tut mir leid. Ich hätte das alles nicht sagen dürfen. Von mir aus, auch nicht denken dürfen. Bitte nicht. Ich werde mich ab jetzt benehmen. Ich verspreche es. Aber bitte nicht mit dem Gürtel. Es wird nie wieder vorkommen. Bitte lasst mich aus. Lasst mich einfach gehen“, ich bettele als würde mein Leben davon abhängen.

      „Das hättest du dir vorher überlegen sollen“, Markus Stimme war gleichgültig, „du bekommst zwei Schläge, einen auf jede Seite. Tritt mich und wir beginnen noch mal von vorne.“

      Ich wollte widersprechen, ich wollte betteln, ich wollte weinen, ich wollte schreien, ich wollte davonlaufen und ich wollte verdammt noch mal nicht geschlagen werden. Aber noch bevor ich irgendetwas tun konnte, zischte der Gürtel durch die Luft und landete mit einem lauten Knall auf meinem Hintern. Und es tat weh, so verdammt weh. Augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen. Der Schmerz biss sich in meine Haut und wollte dort einfach nicht weg. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, hörte ich, wie der Gürtel wieder durch die Luft sauste. Der zweite Schlag war genauso grausam wie der erste. Es brannte wie verrückt und hörte einfach nicht auf. Ich war in meinem Leben schon geschlagen worden. Aber dieser Schmerz war anders. Ich heulte wie ein Schlosshund und vergoss heute zum zweiten Mal dicke Schmerzenstränen.

      Dominik ließ meine Hände los, nur um sie im nächsten Moment gleich wieder zu ergreifen und mich aufzuziehen. Erst jetzt sah ich, dass Markus mich aufgezogen hatte und mich nun in seine Arme zog.

      „Kleines, ich bin stolz auf dich. Du hast es gut verkraftet“, Markus sprach ruhig und sanft mit mir. Dieser Mensch hatte schlimmere Stimmungswechsel als jede schwangere Frau.

      Eigentlich sollte ich ihn von mir stoßen, ich schlagen, beschimpfen, treten oder am besten gleich erwürgen. Aber ich konnte es nicht. Seine Wärme und seine Umarmung fühlten sich so gut an. Sie waren wirklich ein Trost, auch wenn mein Hintern immer noch brannte wie verrückt.

      Erst jetzt fiel mir ein, dass sich meine Hose noch bei meinen Knien befand. Ich bückte mich, um sie wieder anzuziehen und Markus ließ es zu. Er sagte:

      „Dort hinten ist ein kleines Badezimmer. Mach dich frisch, wir gehen Mittagessen.“

      Ohne großartig darüber nachzudenken, taumelte ich zu der Tür, auf die er gezeigt hatte und ging hinein. Klein ist gut. Das Bad war riesig und was für eine Überraschung, schwarz. Diesmal alles und zwar wirklich alles. Zuerst ging ich zum Spiegel und ja, ich sah schrecklich aus. Total verheult und meine Haare standen irgendwie. In den Spiegelkästen befand sich alles was sich frau so wünscht. Ich griff einfach zu und stellte mein Make-Up wieder her. Meine Haare bändigte ich mit meinen Fingern. Zum ersten Mal seit ich hier bin, meldete sich auch meine Blase. Ich setzte mich auf die Toilette. Keine gute Idee. Mein Hintern meldete sich sofort und protestierte. Leider musste ich schon zu dringend und ignorierte den Schmerz.

      Entsetzt sah ich mein Höschen an. Nicht nur, dass ich bis jetzt nicht daran gedacht hatte, welche Unterwäsche ich trug. Die beiden Wahnsinnigen da draußen haben mich also in Reizwäsche gesehen. Nein, etwas viel schlimmeres war noch passiert. Mein Höschen war nicht nur feucht, es war nass, klitschnass.

      Kapitel VIII

      Es kann nicht sein, dass mein Höschen patschnass ist. Nachdem ich auf der Toilette fertig war, griff ich noch zwischen meine Beine. Ich war nicht nur feucht, ich rann förmlich aus. Hoffentlich hatten die beiden Psychopathen das nicht gesehen. Wenn sie das auch noch mitbekommen würden, kann ich mir ein Loch suchen, in das ich hineinspringe und nie wieder herauskomme.

      Ich warf noch einmal einen überprüfenden Blick in den Spiegel. Äußerlich sah man mir nichts mehr an. Mein Hintern brannte wie Feuer, aber das sieht man von außen ja nicht. Ich verließ das Badezimmer und suchte meine beiden Peiniger, fand aber nur Markus.

      „Geht es dir gut?“

      Ich zog beide Augenbrauen hinauf und bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick, hielt mir aber die entsprechende Antwort zurück.

      „Antworte mir.“

      „Wie soll es mir gehen? Mein Hintern brennt wie Feuer.“

      „Du bist selbst daran schuld. Ich hätte gedacht du bist klüger und läufst nicht in eine offene Klinge.“

      „Warum ist Dominik so ein Ar..?“, ich konnte mir den Rest gerade noch verkneifen. Markus Blick wurde wieder strenger.

      „Aufpassen, Kleines“, die Warnung war unüberhörbar, „er ist nur so, solange du dich nicht benimmst. Halte dich an die Regeln und du wirst keine Probleme mit ihm haben. Er ist einer meiner besten Freunde und das nicht ohne Grund.“

      „Ihr habe eindeutig dieselben Interessen“, mein Mund war meistens schneller als mein Hirn.

      Bevor Markus antworten konnte, öffneten sich die riesigen schwarzen Türen und Dominik kam herein. „Bereit fürs Mittagessen?“ Wo war der grausame Psychopath hingekommen, der bis jetzt mein Chef war? Wer war dieser normale Mensch?

      Markus ging zu mir, griff sich wieder meine Taille und führte mich in Richtung der schwarzen Riesentüren.

      „Ich brauche noch meine Handtasche aus dem Büro“, ich wollte schon Richtung der anderen Tür gehen, als sich Markus Griff verfestigte. Er ermahnte mich:

      „Die brauchst du nicht!“

      Hilflos sah ich ihn an, sagte aber nichts. Gut, dann bezahle ich mein Essen eben nicht selbst. Hinter den schwarzen Türen, sie kamen mir vor wie das Tor zur Hölle, befand sich Dominiks Büro. Ich musste herausfinden, woher sein Fetisch für die Farbe schwarz stammt. Dominik drücke auf einen Knopf an der Wand und die Lifttüren öffneten sich. Natürlich er hat seinen eigenen Aufzug, direkt in seinem Büro und den durfte wahrscheinlich auch nur er benutzen. Da hatte er Papas Geld aber gut angelegt.

      „Wohin gehen wir eigentlich essen?“, fragte ich während der Fahrt nach unten.

      „Worauf hast du Lust?“, fragte Dominik ungewohnt freundlich.

      „Ich hatte heute ehrlich gesagt noch nicht die Zeit mir darüber Gedanken zu machen, was ich essen will.“

      Meine beiden Wahnsinnigen lachten und ich sah sie an als wären sie die ersten Menschen, die ich jemals gesehen habe. War das so witzig?

      Markus machte einen Vorschlag: „Wie wäre es mit etwas Italienischem?“

      „Pizza geht immer“, ich mochte seinen Vorschlag.

      Jetzt sahen mich die beiden an, als wäre ich der erste Mensch.

      „Was?!“, fragte ich verwirrt.

      Dominik antwortete mir: „Ich wusste, warum ich dich haben wollte.“

      Wir gingen nur fünf Minuten. Gott sei Dank, sonst hätten meine Schuhe mich wahrscheinlich umgebracht. Leider war vor dem Restaurant eine lange Schlange. Das geht sich nie aus, in der Mittagspause hier zu essen. Ich fluchte innerlich und mir kam ein kleiner Seufzer über die Lippen. Markus schaute mich sofort besorgt an:

      „Was ist los, Kleines?“

      „Meine Schuhe bringen mich jetzt schon um und jetzt sollen wir uns hier anstellen auch noch?“

      Markus und Dominik lachten und ich verstand schon wieder nicht warum. Ich wollte schon am Ende der Schlange stehen bleiben, als Markus mich einfach weiterführte. Die Blicke der Leute, an denen wir vorbei gingen, waren alles andere als freundlich. Dominik begrüßte den Portier, oder wie auch immer man den nennt, und ging in das Restaurant. Wir bekamen sofort einen Tisch am Fenster.

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