Аннотация

Niemand auf dem Zweimaster der Piraten sah, wohin Ferris Tuckers Höllenflasche rollte – nämlich durchs offene Schott des Achterdecks und von dort die Stufen des Niedergangs hinunter. Sie landete im Pulverdepot des Zweimasters. Und dort ging sie hoch. Was sie auslöste, war ein brüllendes, flammendes Inferno, in dessen Mittelpunkt ein glutroter Feuerkern stand. Das Schiff wurde von seinem Heck her aufgerissen wie ein Kinderspielzeug aus dünnem Holz. Die Trümmerteile wirbelten in alle Himmelsrichtungen. Und da wurde es Zeit für die Seewölfe, in Deckung zu gehen…

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Selydim trug ein feuerrotes Seidengewand – so traf er den Seewolf in der hell erleuchteten Prunkhalle seines Palastes in Erzurum, auf den Mann, der im Begriff war, ihn vom Thron seiner Selbstherrlichkeit und seines Machtwahnsinns zu stürzen. Hasard forderte ihn vor die Klinge seines Säbels, und Selydim nahme die Forderung an. Er bediente sich des Beidhandschwertes, mit dem er unbotmäßige Untertanen zu köpfen pflegte. Auch den Seewolf betrachtete er als «unbotmäßig», weil er sich geweigert hatte, ihm einen Schutztribut zu zahlen.Mit einem gellenden Wutschrei setzte Selydim zum Angriff an. Sein Ansturm ließ das rote Seidengewand wie eine riesige, zuckende Flamme aussehen. Und über diese Flamme blitzte das Richtschwert…

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Die alte Tempelanlage mit ihren mächtigen Säulen stand auf einer Anhöhe, von der man das Meer überblicken konnte. Sie war von alten knorrigen Olivenbäumen gesäumt. Unten in einer Bucht lag die venezianische Karacke «Lucia» vor Anker. Aber auf ihr mußte sich ein Drama abgespielt haben – der russische Schnapphahn und Schrecken der Küste – Igor Kabanow – hatte sie mit seinen Kerlen geentert, und mit Kabanow hatten die Seewölfe noch ein Hühnchen zu rupfen. Hasard ließ die Dubas auf Parallelposition der Karacke gehen und eröffnete das Feuer mit den Drehbassen. Der Tanz begann, und die Arwenacks sorgten dafür, daß es ein höllischer Tanz wurde…

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Im Nebel der Irischen See übergaben sie den Toten dem Meer. Schon zwei von der Besatzung des irischen Einmasters «Cruiscin Lán» hatten diese letzte Reise antreten müssen, und wie es aussah, würde bald der Rest folgen – bis auf den Letzten, aber für den würde niemand mehr ein Vaterunser beten. Seamus Behan, der Kapitän, würde der letzte Tote sein. Er war erst achtundzwanzig Jahre alt, aber er sah wie ein Greis aus. Es gab keine Hoffnung mehr für seine Crew – bis der schlanke Dreimaster mit den überlangen Masten aus dem Nebel wie ein Geisterschiff auftauchte…

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Nils Larsen stieß einen Pfiff aus, als er mit der Lampe den Stein beleuchtete. Hasard hielt das fast faustgroße, abgerundete Stück zwischen Daumen und Mittelfinger gegen das Licht, und auch er mußte gestehen, daß er so etwas noch nicht gesehen hatte. Eine Eidechse war in dem schimmernden Bernstein eingeschlossen. War das vor Tausenden von Jahren gewesen? Das Tier hatte eine bräunliche Farbe und war makellos erhalten. Sogar die Schuppen der Haut waren deutlich zu erkennen. Hasard und Nils waren so in den Anblick vertieft, daß sie zu spät reagierten, als sie das Geräusch hinter sich hörten. Der Mann, der an der Kellertür aufgetaucht war, hatte eine Radschloßpistole auf sie gerichtet…

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Urplötzlich und ohne erkennbaren Ansatz stieß der feiste Kaufmann Al-Ahram einen abgehackten Schrei aus. Philip Hasard Killigrew wußte nicht sofort, daß es sich um einen Befehl handelte. Krachend flog die Tür auf. Die Fenster wurden nach innen gestoßen. Gestalten quollen herein wie eine Flutwelle. Hasard schnellte von seinem Stuhl hoch und wollte zum Drehling greifen. Das Geschehen rollte blitzartig ab. Seine Reaktion erfolgte zu spät. Die Kerle waren mit Säbeln und Pistolen bewaffnet. Mindestens vier weitere Männer schoben ihre Pistolenläufe durch die offenen Fenster. Mehr als ein halbes Dutzend Laufmündungen waren auf den Seewolf gerichtet…

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Das Schiff wirkte düster und gespenstisch – trotz der ornamentalen Pracht, die es zierte. Es schickte sich an, den Kurs der «Isabella» zu kreuzen. Dabei sahen die Seewölfe nur einen Mann an Deck der Dschunke. Er stand allein und verlassen achtern am Kolderstock. Vor dem Gesicht trug er eine Maske aus Leder mit einer Ausbuchtung für die Nase. Für die Augen waren schmale Schlitze vorgesehen. Der Mann schien starr vorauszublicken. Der Maskenmann war unheimlich genug, aber noch unheimlicher wirkten die leblosen Gestalten, die wie gestapelt an Deck lagen, von Kopf bis Fuß in schwarze Tücher gehüllt…

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Der Schuß in die Ruderanlage war eine von den Seewölfen zur Perfektion entwickelte Methode. Besonders gut funktionierte sie bei Nacht, wenn man sich an einen Gegner heranschleichen konnte – wie es den Mannen der «Le Griffon» soeben gelungen war. Eine Lücke in der Wolkendecke goß Mondlicht über die beiden Schiffe. Besser kann es nicht kommen, dachte Edmond Bayeux grimmig. Deutlich war die Heckgalerie der «Scorpion» zu erkennen. Hinter den Bleiglasfenstern einer der Achterdeckskammern brannte blakendes Licht. Der Drehbassenschütze auf der «Le Griffon» senkte die Lunte. Funken sprühten. Eine Feuerzunge stieß aus dem schlanken Rohr, das Brüllen des Schusses ertönte fast im selben Moment. Krachen und Bersten folgten…

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Die Entfernung zu den drei Langbooten mit den etwa vier Dutzend Kriegern an Bord betrug noch eine knappe Kabellänge, als der Häuptling einen Befehl rief. Da standen alle Krieger in einer einzigen fließenden Bewegung auf und griffen nach ihren Bogen. Einen Lidschlag später flog ein Pfeilhagel heran und spickte die Bordwand der «Santa Barbara», die unbeirrbar auf ihrem Kurs blieb. Als der nächste Pfeilhagel heranraste, gab Philip Hasard Killigrew den Feuerbefehl für die Drehbassen auf der Back der Galeone. Carberry und Al Conroy zündeten, und schon fegte der Blei- und Eisenhagel über das Wasser. Die Wirkung war verheerend…

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Carlos Rivero war überzeugt, daß es ihm gelingen müßte, die Black Queen mit einem plötzlichen Angriff zu überrumpeln, doch diese Überzeugung währte nicht länger als eine Sekunde. Mit spielerischer Leichtigkeit wich die Negerin seinem Ansturm aus. Ihre Seitwärtsbewegung hatte etwas Federndes, Tänzelndes, und sie stieß ein Hohnlachen aus. Rivero wurde vom eigenen Schwung bis zum Steuerbordschanzkleid getrieben. Gerade noch rechtzeitig konnte er herumwirbeln und den Säbel hochreißen. Denn jetzt griff ihn dieses rasende schwarze Weib an, und ihre Stimme hatte für Rivero nichts Menschliches. Einer schwarzen Bestie glich sie. Mit hartem Klirren prallte Klingenstahl auf Klingenstahl…