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Schlafphasen träumen. Zumeist sinken wir nach dem Einschlafen gleich in den Tiefschlaf (Deltazustand) und kommen dann über die Traumphase (Tetazustand) in den Alphazustand hinein. Der Schlaf ist in dieser Phase leicht und manchmal erwachen wir. In der Regel fallen wir über den Tetazustand wieder in den Tiefschlaf und durchwandern in 4 bis 5 Kurven pro Nacht diesen Zustand.

      Deltazustand = Tiefschlaf

      Deltawellen 1 bis 3 Hz. Nach dem Einschlafen fällt das Gehirn gewöhnlich für 30 bis 120 Minuten in den Deltazustand (die Ergebnisse einzelner Untersuchungen variieren). Die Tiefschlafphase verringert sich bis zu wenigen Minuten in der letzten Schlafperiode.2 Das Ich-Bewusstsein, das in der Traumphase noch besteht, ist hier ausgeschlossen. Schlafwandeln ist in der Regel mit diesem Zustand verbunden. Unser Tun ist uns in dieser Phase nicht bewusst.

      Diese einzelnen Stadien gehen kontinuierlich ineinander über.

      Abbildung 2: Was ist der Traum?

      Was ist der Traum?

      "Bin ich ein Mensch, der geträumt hat, ein Schmetterling zu sein

      oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, ein Mensch zu sein?"

      Tschuang-Tse

      Diese Frage wird sich nicht erfüllend beantworten lassen. Wir dürfen lernen, den Tag als eine Wirklichkeit und die Nacht als eine andere Wirklichkeit anzunehmen und zu erkennen. "Je weniger wir die bewusste Welt von der Welt des Traumes trennen, je mehr wir also beide Welten zusammenschauen, desto mehr erschließt sich uns - in den Grenzen unserer Möglichkeiten - die eine ganze Wirklichkeit."3

      Ich möchte Dir eine Geschichte meiner Lehrerin Annemarie Haas erzählen, die in den Siebziger Jahren während einer Einweihung eines Heilzentrums über Träume sprechen sollte. Sie wusste nicht recht, wie sie "Traum" und "träumen" erklären sollte und stellte sich in der Nacht vor dem Vortrag die Frage "Was bist du eigentlich, lieber Traum? Was bist du wirklich?". Sie erwachte mitten in der Nacht mit einem Wort - TÜV - und wusste sofort, dass sie eine Antwort auf ihre Frage erhalten hatte. Was ist der TÜV? Der Technische Überwachungsverein, der dafür sorgt, dass unser Auto in einem guten Zustand bleibt und Mängel rechtzeitig festgestellt werden, um eine Gefährdung des Fahrers und seiner Umwelt zu verhindern. Genau das ist der Traum in Bezug auf den Träumer und seine Umwelt. Könnte es eine knappere und präzisere Antwort geben?

      Der Traum warnt uns, wenn wir zu nachlässig mit uns umgehen und unsere Gesundheit gefährden. Wir können ihn als einen Film betrachten, in dem uns gezeigt wird, wie wir körperlich, seelisch und geistig gesunden und reifen können.

      Im täglichen Leben und im Traum projizieren wir Gedanken und Gefühle auf andere. Alles was uns am anderen stört, ist ein noch nicht bewusster, gelöster Anteil von uns. Was wir an uns nicht sehen (wollen), bemerken wir am anderen. Im Traum symbolisiert jeder Gegenstand, jede Person eine Eigenschaft von uns. Der Traum sagt: "Akzeptiere diese Eigenschaft, sie ist ein Teil von Dir. Nehme sie an und lebe sie." Und er zeigt auch, wie wir damit umzugehen haben.

      Es heißt nicht, dass wir unsere Wut zum Beispiel, die wir unterdrückt haben, jetzt unkontrolliert und rücksichtslos ausleben. Wir haben sie als ersten Schritt anzuerkennen. "Ich gestehe mir dieses Gefühl ein, es ist ein Teil von mir, und es ist weder gut noch schlecht." Dann kann ich weitersehen, wie ich mit dieser Energie, denn jedes Gefühl ist eine Form von Energie, umgehe, wie ich sie konstruktiv nutzen kann. Vielleicht heißt es zu lernen, sich von anderen klarer abzugrenzen, einmal NEIN zu sagen, wo man früher gegen das eigentliche Gefühl JA gesagt hat. Kann sich dieser Teil, diese Energie nicht im Außen ausdrücken, indem wir sie z. B. klar äußern, richtet sie sich nach Innen. Dort mag sie zu Unzufriedenheit bis hin zu körperlicher Krankheit führen.

      Jedes nicht wahrgenommene Gefühl, jede unterdrückte Eigenschaft sucht einen Weg, um sich zu befreien und zu erlösen. Drücken wir diese Gefühle nicht aus, nehmen wir sie nicht als einen Teil von uns an, richten sie sich gegen uns selbst. Der Traum bringt uns das, was uns unbewusst ist, was uns Schaden zufügt, was uns nicht glücklich sein lässt, ins Bewusstsein.

      Denke an die 30 Prozent, um die unser Gehirn in der Nacht, wenn wir träumen, aktiver ist. Kannst Du Dir vorstellen, welch ein Potential in unseren Träumen steckt? Beginnst Du, Deine Träume zu erforschen, startest Du eine Reise in Dein Innerstes, zu Dir Selbst. Du wirst Räume in Dir entdecken, Fähigkeiten und Qualitäten, die Du vielleicht nie vorher erahnt hast. Schmerzliche Dinge, noch nicht verheilte Wunden mögen erscheinen, Trauer und Freude, schlummernde Talente, die unterdrückt wurden und gelebt werden möchten. Der Traum hat ein Ziel, dass wir wieder Ganz werden, und er unterstützt uns in jeder erdenklichen Lebenssituation.

      Wie erinnere ich mich meiner Träume?

      Untersuchungen an Testpersonen haben ergeben, dass wir 4 bis 6 mal in der Nacht träumen. Da viele Menschen meinen, sie Träumen nicht oder nur sehr selten, lasst uns zuerst fragen: Was hindert uns, sich an Träume zu erinnern?

      Was hindert mich daran, mich an meine Träume zu erinnern?

       Drei nicht zu unterschätzende Gegner von Träumen sind unsere (unbewussten) Widerstände, unsere Ängste und unsere Zweifel. Unser Ego hat wenig Interesse, dass wir Kontakt zu unseren Träumen und damit zu unserem innersten Wissen aufnehmen. Über die Träume würden wir erkennen, dass wir in unserem Leben etwas zu verändern oder loszulassen haben. Diese Angst vor Veränderungen, sich evtl. von liebgewordenen Gewohnheiten zu verabschieden, hält uns von der Erinnerung an Träume ab. Das Ego hat Angst vor der Wahrheit und widersetzt sich ihr mit allen möglichen Mitteln, die wir oft nicht durchschauen. Dazu gehören die Zweifel. Kennst Du sie? "Es ist doch alles Einbildung", "Ist das wirklich gut für mich?" usw. Nur all zu oft verleiten unsere Zweifel uns dazu, an unseren alten Gewohnheiten festzuhalten.

       Mein Verstand, der mir sagt: "Es war doch nur ein Traum", "Träume sind Schäume" usw.

       Wenn wir zu aktiv sind, zu viel Stress haben oder uns selbst auferlegen. Wenn wir gerade in den Abendstunden noch sehr viel Kopfarbeit leisten, spätes Fernsehen und danach gleich ins Bett gehen. Auch spätes Essen.

       Aufputschmittel wie Alkohol und Babiturate

       Bequemlichkeit

      Was hilft mir, mich an meine Träume zu erinnern?

       Der Wunsch, sich selbst zu erkennen. Bin ich aus meinem tiefsten Herzen heraus bereit, zu erfahren, wer ich bin, welche Lebensaufgaben ich habe, und was ich tun kann, um sie zu erfüllen? Bin ich ehrlich mit mir? Möchte ich wissen, wo ich mir und meiner Umwelt etwas vormache? Bin ich bereit, an mir zu arbeiten und mich zu verändern? Bin ich bereit, bedingungslos nach der Wahrheit in mir zu forschen und das Erkannte umzusetzen und zu leben? Wenn Du diese Fragen für Dich mit ja beantworten kannst und Deine Seele, das Höhere Selbst oder Gott bittest, Dir Träume zu schicken, die Dich führen, wirst Du sie erinnern und immer klarer verstehen können. Eine sehnsuchtsvoll ausgesprochene Bitte um Selbsterkenntnis wird uns immer erfüllt werden und lässt die Seele jubilieren.

       Vertrauen in das innere Wissen, denn von dort kommen die Botschaften, die der Traum uns übermitteln möchte.

       Bitte vor dem Schlafengehen um einen Traum, der Dir weiterhilft und bitte, dass Du Dich morgens nach dem Aufwachen an diesen Traum erinnerst.4

       Mit anderen über Träume sprechen.

       Nach dem Aufwachen drehen wir uns häufig schnell auf die andere Seite. Wir wissen, da war ein Traum, doch er entfernt sich schon und wir können ihn nicht mehr fassen. Drehe Dich in dieser Situation ganz langsam wieder auf die andere Seite, sei offen für den Traum, Bild für Bild mag er sich wieder entblättern.

       Ein

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