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ob sie wirklich verstehen, was der Traum ihnen sagen möchte oder ob es eigenes Wunschdenken ist. Die in diesem Buch beschriebene Form der Traumentschlüsselung führt uns unmittelbar und direkt an den Inhalt der Träume heran. Der wesentlichste Punkt ist, dass wir in Verbindung mit dem Höheren Selbst unsere Träume entschlüsseln. Annemarie Haas arbeitete bereits viele Jahre mit Träumen, bevor ihr, auch in einem Traum, diese neue Form der Entschlüsselung gegeben wurde.

      Wir leben in einer Zeit, in der jedem von uns die Möglichkeit gegeben ist, einen direkten Zugang zum Höheren Selbst zu bekommen. Für C.G. Jung war das Selbst von zentraler Bedeutung. Er sagte, das Selbst könnte als "der Gott in uns" bezeichnet werden. Er versuchte mit diesem Begriff, die Einheit und Ganzheit eines Menschen zu beschreiben, in dem das Bewusste und Unbewusste mit einbezogen sind. Es ist der Teil in uns, der all-wissend, all-liebend und all-umfassend ist! Dieses innere Wissen, zu dem in vergangenen Zeiten nur wenige Zugriff hatten, wird uns mehr und mehr zugänglich. Wenn Du in diesem Buch vom Höheren Selbst, Gott, der inneren Stimme, dem inneren Führer oder dem inneren Wissen liest, ist damit immer die Quelle, das Allerhöchste gemeint. Bitte die Form Gottes um Hilfe, die Dich am meisten anspricht.

      Nehmen wir Kontakt zu dem Höheren Selbst in uns auf, benötigen wir kein angelesenes Wissen über unsere Träume, um sie zu entschlüsseln und zu verstehen. Du wirst die Erfahrung machen, dass durch die Verbindung mit dem Höheren Selbst die Träume immer deutlicher werden. Du wirst beginnen, alles was in Deinem Leben geschieht, in einem anderen Licht zu sehen.

      Die als Übung gekennzeichneten Abschnitte laden Dich zu einer inneren Erfahrung ein.

      In fast allen vergangenen Kulturen hatten Träume eine große Bedeutung. In der Bibel finden wir viele Verweise, z. B. die Träume des Pharao, die von Josef gedeutet wurden. 1

      Der Pharao träumte, dass er sieben schöne und fette Kühe und anschließend sieben hässliche und magere Kühe aus dem Nil heraussteigen sah. Diese sieben hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben fetten Kühe auf und waren hässlich und dünn wie zuvor. In einem zweitem Traum erschienen ihm sieben volle Ähren, danach folgten sieben dürre Ähren, die die sieben dicken Ähren verschlangen. Josef, der Jude, wurde geholt und deutete den Traum. Er sagte dem Pharao, dass die vollen Kühe und vollen Ähren ein Zeichen sind, dass sieben reiche Jahre kommen und nach ihnen werden sieben Jahre des Hungers kommen. Josef machte den Vorschlag, Getreide aufzuschütten und es zu verwahren und hohe Steuern in den reichen Jahren zu nehmen, um in den sieben mageren Jahren nicht hungern zu müssen. Der Pharao folgte Josefs Rat und es trat ein, was der Traum vorhergesagt hatte.

      Nach dem Gott der Heilkunst wurden die griechischen Äskulap- oder Asklepiustempel benannt. Sie gehörten zu einer Kultur, die von ca. 500 v. Chr. bis ca. 400 n. Chr. dauerte. Pilger und Kranke machten Wallfahrten zu diesen kleinen Tempeln. Sie fasteten und beteten, baten um einen helfenden Traum und verbrachten die Nacht im Tempel. Am nächsten morgen kam der Priester und Heilkundige und nahm den Traum als Grundlage, um diese Menschen zu heilen.

      Viele Künstler und Wissenschaftler sind durch ihre Träume inspiriert worden und haben große Werke geschaffen. Es ist überliefert, dass Händel z. B. einen Teil seines Messias im Traum erhielt. Mozart, Beethoven, Vivaldi und Wagner sollen musikalische Anregungen aus ihren Träumen erhalten haben. Viele Bilder von Dali, Chagall und Hyronimus Bosch haben wir ihren Träumen zu verdanken.

      August Kekule von Stradonitz träumte von der Schlange, die sich in den Schwanz beißt. Er arbeitete am Benzinmolekül und ihm wurde klar, dass es eine runde Struktur haben musste. 1896 in Paris hielt er vor Wissenschaftlern eine Rede. "Glaubt an eure Träume und wir finden vielleicht die Wahrheit". Durch seinen Traum ist das Benzin schneller zur Verwirklichung gekommen.

      Albert Einstein soll durch Traumvisionen Klarheit über seine Grundsätze der Relativitätstheorie erhalten haben. Mahatma Gandhi suchte lange nach einer Lösung eines gewaltlosen Aufbegehrens. Über den Traum wurde ihm die Form des Massenstreiks offenbart.

      In den Fünfziger Jahren begannen Wissenschaftler, Träume zu erforschen. In Chicago und später New York wurden Schlaflabors eingerichtet, um Zehntausende freiwillige Studenten während des Schlafens zu beobachten. Dort fand man heraus, dass sich während der "Traumzeit" die Augen unter den geschlossenen Augenliedern bewegen. Man nannte dies die REM-Phase (Rapid-Eye-Movement). Sie stellten fest, dass diese Traumphase ca. 4 - 6 Mal in einer Nacht auftritt und insgesamt ca. 100 Minuten andauert.

      Wurden die Studenten, die an verschiedenen Geräten zur Messung der Gehirnwellen angeschlossen waren, während dieser REM-Phase geweckt, waren sie verärgert, unruhig und aggressiv. Etwa die Hälfte der Versuchspersonen reagierten auf das Traumdefizit mit Angstzuständen bis hin zu Halluzinationen und Desorientiertheit, obwohl die Testpersonen von der Stundenanzahl her ausreichend Schlaf bekommen hatten. Die Versuche mussten nach der 5 - 6 Nacht beendet werden.

      Die Untersuchungen zeigten, dass Träume absolut notwendig sind. Unterbrochene Träume wurden in den nächsten Nächten nachgeholt und die Zahl der REM-Phasen stieg um das 4 - 5fache. Diejenigen, die im Tiefschlaf geweckt wurden, waren zwar ärgerlich, hatten aber keine Entzugserscheinungen. D. h. wir brauchen physisch und psychisch die Träume zum Einordnen der Ereignisse des vergangenen Tages. Unverarbeitete Erfahrungen, ungelöste Konflikte, unbewusst aufgenommene Informationen werden im Schlaf noch einmal aufgearbeitet. Es werden Lösungen erarbeitet und uns über den Traum nahegebracht.

      Bei Gehirnforschungen im Max-Planck Institut hat man folgendes festgestellt: Versuchspersonen wurde Zuckerwasser und Uran injiziert, um erkennen zu können, welche Teile des Gehirns schneller den Zucker verbrauchen. Es zeigte sich, dass in der REM-Phase das gesamte Gehirn um ca. 12 Prozent aktiver ist als im Wachbewusstsein. Der jüngste Teil des Gehirns, der vordere Stirnlappen, mache Dir diese Zahl bewusst, ist in der Traumphase um ca. 30 Prozent aktiver als im Wachbewusstsein. Vermutest Du, für welche Aufgaben dieser Teil unseres Gehirns verantwortlich ist? Für das Denken, das Sprechen, für das Vorausplanen, für das Lösen von Problemen usw. Kannst Du erahnen, was für eine Kraft durch unsere Träume in uns am wirken ist, und welch eine Bedeutung unsere Träume gerade für unsere Zukunftsplanung haben können? Unsere mögliche Zukunft zum Wohle für uns und allen anderen wird uns in unseren Träumen offenbart. Sie zeigen uns auf, was uns noch nicht bewusst ist und helfen uns, in unserer geistigen Entwicklung weiterzukommen.

      Die verschiedenen Bewusstseinszustände

      In vereinfachter Form durchlaufen wir folgende Bewusstseinszustände:

      Betazustand = Wachbewusstsein

      Der Zustand, in dem wir arbeiten, handeln, tätig sind. Bei gesteigerter Wachsamkeit treten Betawellen von 13 bis 40 Hz (Hertz, Schwingungen pro Sekunde). Höhere Frequenzen deuten auf eine gesteigerte Aufmerksamkeit hin, abnehmende Frequenzen auf Entspannung und Ruhe. Je länger wir uns mit einer hohen Frequenz im Betazustand befinden, d. h. in einer sehr angespannten Verfassung, umso anfälliger werden wir für Krankheiten. Phasen der Entspannung sind daher nicht nur für die Traumarbeit von größter Wichtigkeit.

      Alphazustand = noch Wachzustand, Zustand der Entspannung

      Es treten Alphawellen von 8 bis 13 Hz. Wir kommen mit unseren Gedanken und Gefühlen zur Ruhe. Zustand der Achtsamkeit, der Meditation. Wir bekommen Zugriff zu unserer Intuition. Wir mögen an jemanden denken und im nächsten Moment klingelt das Telefon und die Person ist am Apparat. Diese Phase tritt auch kurz vor dem Einschlafen auf. Wir haben das Gefühl, noch wach zu sein und doch tauchen bereits Traumbilder aus unserem Inneren auf. Der Mensch benötigt den Alphazustand, um sich zu erfrischen und seine Zellen zu regenerieren. Wir begeben uns in diesen entspannten Zustand, wenn wir unsere Träume entschlüsseln.

      Tetazustand = Traumphase (REM-Phase)

      Tetawellen von 3 bis 8 Hz.

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