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sollten sie auch, denn die Ahnen der Ur-Hoofer Bauernfamilie Koch, die das Haus über viele Generationen bewohnten, lassen sich anhand von Sippschaftstafeln „nur“ bis Anfang des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen; um 1820 zählte Hoof etwa 350 Einwohner.

      Aus chronikalischen Aufzeichnungen aber ist zu erkunden, dass dieses ehemalige Bauernhaus – heute das Prot. Gemeindehaus: 2017 – wohl nach der völligen Zerstörung des Ortes im 30-jährigen Krieg mit einigen wenigen anderen Gebäuden im Bereich der heutigen Dorfmitte und der vorderen Vorstadt als erstes Haus wieder aufgebaut wurde. Die Grundmauern und Kellergewölbe von „Alt- Perersch- Haus“ – das haben die Renovierungsarbeiten in den Jahren 1978/79 und die Aussagen des Staatlichen Konservatoramtes in Saarbrücken ergeben – haben ein Alter von über 330 Jahren. Der Platz um die heutige evangelische Kirche, die 1852/53 erbaut wurde, ist „geschichtsträchtiges“ Hoofer Land. Denn immerhin stand hier schon vor der Reformation ein „gottesdienstlicher Versammlungsraum“, eine Kapelle, die im 30-jährigen Krieg zerstört und nach 1717 wieder aufgebaut wurde. Damals hat „Alt-Perersch-Haus“ schon gestanden und die Chronik weiß später zu berichten, dass auch die Landwirtsfamilie Koch „durch freiwillige Gespannstellung und durch Übernahme der Beifuhren nach besten Kräften beim Bau der Kirche mitarbeitete“. Hoof zählte vor den Wirren des 30-jährigen Krieges 91 Personen (1609); so berichtet die Chronik aus dem Jahre 1648 von „einem Überlebenden“: „In Hoof war damals nur ein Mann, welcher Jahr und Tag im Keller sich aufgehalten und mit Kräutern, Holzäpfeln und Fröschen sich ernährte“. Nach David Königs Beschreibung des Herzogtums Zweibrücken aus dem Jahre 1677 befanden sich in Hoof wieder fünf Familien. Unter ihnen ist auch von einem „Ackerer Koch“ die Rede. Ob jener „Ackerer Koch“ um 1677 der Erbauer von „Alt-Perersch-Haus“ ist, dessen Grundmauern und Kellergewölbe heute noch stehen, und die im Zuge der großzügigen Restaurierung des Bauernhauses 1978/79 mit saniert wurden, ist im Dunkel der Geschichte verborgen. (Jener Koch müsste demnach wohl auch „Pate“ gestanden haben für die anderen Hoofer „Kochs“).

      Irgendwann um die Jahrhundertwende 1900 oder auch etwas früher muss das Haus abgebrannt sein: Der etwas über 100-jährige Anbau, Scheune und Stallungen, bewies das. Diese baufälligen Teile wurden nach dem Kauf des Hauses durch die Kreissparkasse (1978) abgerissen. Reste der Außenwände, die nach dem Brand neu aufgebaut wurden, zeigten noch Brandspuren. Das Bauernhaus selbst, „ein schutzwürdiges historisches Bauensemble“, wurde von der Kreissparkasse nach den Plänen des Landeskonservators in seinen Kellergewölben und in seiner Außenansicht restauriert und ist in seinem ursprünglichen altbäuerlichen Charakter erhalten geblieben. Jahre vor der Restaurierung hatte man in Hoof über die „Ruine“ als Dorfverschandler geschimpft – und nach der Restaurierung sah jeder, dass durch diese Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Ortskernsanierung geleistet wurde.

      Der letzte Träger des Namens Koch aus dieser Ur-Heemer Bauerndynastie war Rudolf Koch I., geb. am 21. 11. 1900 in eben diesem Haus, verheiratet am 22. 12. 1921 mit Martha Koch, geb. am 10. 4. 1900, die im März 1980 auf dem Erlenhof verstarb. Das Ehepaar Rudolf und Martha Koch hatte drei Kinder: Erna verheiratete Kuntschke, Hilde verheiratete Hinkelmann und Kurt. Der einzige Sohn Kurt, am 3. 10. 1923 geboren, verstarb als Schüler am 2. September 1937 in Saarbrücken, wo er bei seinem Onkel Karl, der dort als Obereichmeister am Landeseichamt tätig war, die Sommerferien verbrachte. (Badeunfall im Schwimmbad).

      Karl Koch, der Bruder von Rudolf, 1899 geboren, kam bei einem Verkehrsunfall 1968 in Kusel ums Leben. Da Karl Koch kinderlos blieb und mit Kurt Koch der einzige männliche Erbe in jungen Jahren verstarb, starb mit dem Tode des in Hoof noch unvergesslichen Rudolf Koch der Familienname Koch aus der direkten Linie von „Alt – Perersch“ aus.

      Ein Wort noch zu Rudolf Koch, dem bekanntesten Koch’schen Namensträger im 20. Jahrhundert. „Perersch“ Rudolf war neben seinem Beruf als Landwirt in vielfältiger Weise im Gemeinde – und im Vereinsleben engagiert. So war er insgesamt 12 Jahre lang Mitglied des Gemeinderates von Hoof, war viele Jahre Vorstandsmitglied der Molkereigenossenschaft Saar, Mitglied im Aufsichtsrat der St. Wendeler Volksbank, Gründungsmitglied des „Spar- und Darlehenskassenvereins Hoof bei Kusel“ 1922, dem Vorläufer der Raiffeisengenossenschaft Hoof, die Rudolf Koch I. als erster Rendant jahrzehntelang in diesem Hause betreute. Rudolf Koch betrieb in seinem Hause sowohl das Waren- wie auch das Geldgeschäft.

      Woher kommt nun der Hausname „Perersch“? Natürlich von Peter. Weitere zwei Generationen zurückgehend, stoßen wir auf einen Peter Koch. Die Eltern von Rudolf waren der Landwirt Jakob Koch, geb. am 31.10.1855, verstorben am 15.2.1926 und Karoline Ulrich aus Niederkirchen, geb. am 15.9.1876. Und als Großvater von Rudolf taucht in der Sippschaftstafel 1820 ein Peter Koch auf, der beim Bau der evangelischen Kirche gegenüber seinem Hause Gespanndienste verrichtete.

       Aus der Geschichte von „Alt-Perersch-Haus“

      Am 14. Juni 1980 wurde die neue Zweigstelle der Kreissparkasse in Hoof in der Dorfmitte eingeweiht. Heute aber ziert dort das Protestantische Gemeindehaus den Ortskern. Es war die Zeit, in der Hoof als „Perle des Ostertales“ bezeichnet wurde, war doch das Dorf in den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“ ganz vorne. Große Anerkennung fanden in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts die Bemühungen der Gemeinde Hoof auf dem Gebiet der Dorfverschönerung. Siebenmal wurde Hoof in dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Kreissieger, auf Landesebene errang das Dorf eine Gold- und eine Silbermedaille, auf Bundesebene eine Silber – und eine Bronzemedaille.

      Und so hieß es in einem wunderschönen Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 16. Juni 1980, der vom SZ-Mitarbeiter Dieter Kremp geschrieben wurde. Darin heißt es:

      „Die neue Zweigstelle der Kreissparkasse in Hoof gilt als ein Lehrbeispiel dafür, wie gut ein landwirtschaftliches Anwesen renoviert werden kann, wenn Hausbesitzer und Konservatoramt eng zusammenarbeiten. Vor Jahren hat man in Hoof über die „Hausruine“ als Dorfverschändler geschimpft, heute sieht jeder, dass durch diese Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Ortskernsanierung geleistet wurde.

      Aus uralten Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass dieses ehemalige alte Bauernhaus gegenüber der Kirche wohl nach der völligen Zerstörung des Ortes im 30jährigen Krieg mit einigen wenigen anderen Gebäuden im Bereich der heutigen Dorfmitte als erstes Haus wieder aufgebaut wurde. Die Grundmauern und Kellergewölbe von „Alt-Perersch-Haus“ – das haben die Renovierungsarbeiten in den letzten beiden Jahren und die Aussagen des staatlichen Konservatoramtes ergeben – haben ein Alter von etwa 350 Jahren.

      Der Platz um die heutige evangelische Kirche, die 1852/53 erbaut wurde, ist „geschichtsträchtiges“ Hoofer Land. Denn immerhin stand hier schon vor der Reformation eine Kapelle, die im 30jährigen Krieg zerstört und nach 1717 wieder aufgebaut wurde. Damals hat „Alt-Perersch-Haus“ schon gestanden und die Chronik weiß weiter zu berichten, dass auch die Bauernfamilie Koch „durch freiwillige Gespannstellung und durch Übernahme der Beifuhren nach besten Kräften beim Bau der Kirche mitarbeitete“.

      Nach David Königs Beschreibung des Herzogtums Zweibrücken aus dem Jahre 1677 befanden sich in Hoof wieder fünf Familien. Unter ihnen ist auch von einem „Ackerer Koch“ die Rede. Ob jener „Ackerer Koch“ der Erbauer von „Alt-Perersch-Haus“ ist, dessen Grundmauern und Kellergewölbe heute noch stehen, und im Zuge der großzügigen Restaurierung mitsaniert wurden, ist im Dunkel der Geschichte verborgen.

      Irgendwann um die Jahrhundertwende 1898/1900 oder auch etwas früher muss das Haus abgebrannt sein: Der etwa 140jährige Anbau, Scheune und Stallungen, bewiesen das: Diese baufälligen Teile wurden nach dem Kauf des Hauses durch die Kreissparkasse abgerissen. Reste der Außenwände, die nach dem Brand neu aufgebaut wurden, zeigten noch Brandspuren. Das Bauernhaus selbst, ein schutzwürdiges historisches Bauernensemble, wurde von der Kreissparkasse nach den Plänen des Landeskonservators restauriert und ist in seinem ursprünglichen altbäuerlichen Charakter erhalten geblieben.

      Mit der Einweihung der KSK-Filiale in „Alt-Perersch-Haus“ am 14. Juni 1980 begann für dieses Gebäude ein neuer Abschnitt in seiner Jahrhunderte langen Geschichte.“

      Wenige Tage nach der Einweihung der KSK-Filiale pflanzten Karl

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