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seinem fetten in mein blasses Gesicht und tippte mit seinem Zeigefinger mehrmals in Richtung Asphalt, sodass ich mir fast in die Hosen gemacht hätte.

      Was war geschehen? Hatte ich es doch tatsächlich gewagt, auf dem Weg zu meinem besten Freund, der inzwischen in die Parallelstraße gezogen war, mit dem Fahrrad durch unser sogenanntes Gässl zu fahren. Das Gässl war für Fußgänger gedacht, ein s-förmig verlaufender Weg, ein Gässchen zwischen unseren beiden Straßen. Eben nur für Fußgänger, denn auf jeder Seite stand ein Schild: Gesperrt für Fahrzeuge aller Art. Und mein Kinderfahrrad fiel wohl auch darunter.

      Ich stoppte furchtsam und musste mir von diesem Arsch seine Schimpfkanonaden anhören. Wie sehr hasste ich diesen Menschen!

      Später, etwa mit dreizehn, vierzehn Jahren, wurde ich doch tatsächlich Verkehrshelfer. Bei ihm! Mit weißer Schülerlotsenmütze, schwarz-weiß geringeltem Verkehrsstab, weißen Armstutzen – eben wie so ein kleiner, bescheuerter „Volks“-Polizist – albern, richtig albern. Und auch irgendwie paradox.

      Gut, meine Aufgabe bezog sich auf das gelegentliche, sichere Geleit von Kindern aus dem Kindergarten oder der Schule über die ja so stark befahrenen Straßen unserer Kleinstadt und ähnlich anspruchsvolle Nebentätigkeiten. Man stand da also mehr oder weniger sinnlos rum und wartete geduldig, bis ein Auto kam, um es dann anzuhalten und die Kleinen vor dem Wartenden über die Straße zu jagen. Dadurch machte man sich nicht gerade beliebt bei den Autofahrern.

      Es war alles innerhalb der schulisch geförderten AG (Arbeitsgemeinschaft) „Junge Verkehrshelfer“ organisiert. Unter der Leitung des ABV …

      Allerdings war ich da nicht ganz ohne Hintergedanken Mitglied geworden, denn dort konnte man – ohne Anmeldung – sofort mit fünfzehn Lenzen den Moped-Führerschein machen, nahezu kostenlos.

       DIE SCHULZEIT

      Irgendwann war das mit dem Rumgammeln vorbei, nämlich dann, als ich mit sechs Jahren das erste Mal zur Schule musste.

      Die erste Klasse startete an der POS, einer polytechnischen Oberschule, in unserem Heimatort.

      Das Schulgebäude war ein imposanter Bau. Für zehn Klassenstufen, zum Teil pro Schuljahr mit bis zu drei Klassen ausgelegt, a bis c, je nach Geburtenrate. Im Nachhinein betrachtet zum damaligen Zeitpunkt sehr gut ausgestattet. Separate Bereiche für Chemie, Physik, Astrologie, Geologie, Werken und mit eigenem Garten zum Gemüseanbau.

      Mein Favorit: Das Biologiezimmer mit Nebenräumen, darin und in den Glasschränken auf dem Flur davor sah es aus wie in Frankensteins Laboratorium: Alles Mögliche an Getier in Alkohol oder Chloroform eingelegt, in riesigen Gläsern. Selbst ein menschlicher Fötus war dabei. Oder Bandwürmer … Im Unterricht griff der Lehrer auch schon mal in ein Becken mit halben Fischen, sezierte daran weiter rum. Für uns Jungs war Bio schon was. Die Mädchen hatten sich da etwas ekliger.

      Ich war auch ein guter Schüler mit recht guten Noten, selbst im Betragen. Letzteres hatte vor allem folgenden Beweggrund: Ich konnte auf die Strafen zu Hause gerne verzichten. Denn, selbst wenn auch nur das Geringste in der Schule vorfiel, an dem ich – auch nur zu einem Hauch – beteiligt war, konnte ich mich bereits auf dem Heimweg auf die mir bevorstehende Strafpredigt oder richtige Bestrafung vorbereiten. Meine Mutter war ja Lehrerin an der gleichen Einrichtung. Und die Kollegen und Kolleginnen tauschten sich sehr gerne und ausführlich aus.

      Auch waren die Erziehungsmethoden der Lehrer zu meiner Schulzeit einprägsamer als in den Jahren danach. Denn wenn man an den Koteletten gezogen wird, ist das nicht gerade angenehm. Es war aber bestimmt auch nicht grundlos. Im Gegensatz zu heute hat solch rigoroses Durchgreifen der Lehrerschaft die meisten Eltern überhaupt nicht tangiert, ganz im Gegenteil. Hätten wir uns zu Hause über die Lehrer beklagt und das erzählt, hätte es gleich noch eine Strafe draufgegeben. Heute undenkbar: Die armen, überforderten Kinderchen …

      Und wenn man zu faul oder eben mit gewissen geistigen Defiziten behaftet war, blieb man sitzen. Und Punkt. (Da die Politiker heutzutage darüber nachdenken, dass alle Kinder weiterkommen müssten, sieht man, was sich im Laufe der Zeit alles zum Positiven verändert hat. Die Kinder sind heute alle sooooo schlau, dass sie gar nicht mehr sitzen bleiben müssen. Welch eine gesellschaftliche Evolution!)

      Nun, in den ersten Jahren hatten wir sogar noch Religionsunterricht in dem Schulhaus, bis es dem staatlichen System zuwider wurde und es die Kirche aus der Bildungseinrichtung verbannte. Selbst unser Pfarrer Günther, klein, kräftig von Wuchs, in jeder freien Minute einen Stumpf Zigarre im Mund (so wie Egon aus den dänischen Filmen „Die Olsenbande“), zog uns gern mal an den Koteletten, wenn wir vorlaut wurden oder im Reli-Unterricht quatschten. Und? Hat es uns geschadet?

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