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der Gattungen Vipera und Lutra dränge sich doch ungeratenzu auf. Eine bei der Ungelegenheit respektlos neu zu beschreibende (Be)Gattung Viperaverludra, UnSchöne, nov. Gen(ius), nov. (Re)spec(tlosigkeit). Gegen diese giftzähnige blasphemische Kitschzüchtigung sei ein Aal ungeratenzu ein Pelztier, jaunwohl! Von unwegen, alle Begattungen seien schon bekannt! Das Ungerer’sche Kamasutra der Frösche unwürde durch ein Kamasutra der Frösche mit den Fischen um mannigeinfältige PerVersionen ergänzt. Er erinnerte an die sogenannten Kopfreiter, männliche Kröten und Frösche, die Fische umklammern. Was für ein SelbstverSchmäh! Er hat nicht geahnt, der Ketzer UnSchöne, sich damit den eigenen Scheiterhaufen des Ungelingens und Ungenügens, des Unglückens zu errichten, auf dem ihm die Selbstausbrennung droht. Seit wahn hat der Unmensch dem Menschen etwas zu sagen? Wir übelwollen dem letztverendlichen Ausgebranntsein des UnSchöne durch eigene, nicht mit Unschuld zu verwechselnde Unbedarftheit an dieser Entstelle nicht vorvergreifen. Einen Haufen brennbaren Unrates hat er durch sein fortwährendes selbstver- und zerstörerisches Scheitern angehäuft, der VermissErfolgsmensch UnSchöne. Seinen eigenen Scheiterhaufen. Eine Unart Strohwitwer(selbst)verbrennungsverfluch. Zu feige und zu inkonsequent, sich wegzuräumen, versucht er sich immer nur wegzuträumen, der Unfriedemann, immer mit sich unzufrieden.

      Unscheinbar selbstmitleidlos hat der UnSchöne sich weiter ins Verderben geredet. Inso-unfern sich die Bastarde nicht mehr rächnen, die Zebrafinken, diese natürlichen Bastarde der Unnatur, die angepeilte körperertüchtigende Renditte nicht mehr bringen, dann müsse man sie eben zu Zebras und Finken rückzüchtigen, sie verrückkreuz(ig)en. Die Unzucht sei unbekanntlich das älteste und einträglichste Gewerbe der Menschheit. Wo verkämen wir hin, wenn verletztverendlich auch noch die Züchtigung als Undienstleistung in die Billiglohnländer abwandern unwürde? Das kann man(n) nicht billigen! Was haben wir(r) denn außer der Rohheit noch an Rohstoffen? (Mit wir, das er in diesem Unfalle als wirr ausspricht, versucht der UnSchöne seine Gemeinheiten zu verallgemeinern. Getreu dem Grundsatz: Gewinne privatisieren, Gemeinheiten verallgemeinern.) Wegen der fernöstlichen Konkurrenz bleibe dem Züchtiger nur die Flucht in spätrömische Dekadenz. Er müsse der Konkurrenz immer mindestens ein Verfallsstadium voraus sein. Derunart gängelt man sich als Unarten-Designer mit jeder DeGeneration von Kreativ zu Kreatief. Von Kreatur zu Kreatur. Glauben Sie etwa, mir macht das keinen Spaß? Dem wusste Hölzel nichts zu erwider(wärtige)n. Der (unter)leibhaftige Unmensch UnSchöne spricht von der UnTierquälerei so leicht(un)fertig wie von Origami, von einfältigstem Papierkraniche falten, obunwohl es sich doch verzweiflungslos um die Entfaltung von Monstosität, Plattmachung eines Unebenbildes vergeht! Um Selbstverscharrla-Nochunangetanerie, um Desertierung, „unerlaubte Entfernung“ aus der Menschheit!

      Einen nicht unwesentlichen Teil seiner aus der Unzucht erzielten Unlustgewinne spende er erübrigens für den Unnatur- und Unartenschutz und setze sich mit den Spendenquittungen von der Steuer ab. Eine Unart Hobby-Unzucht, sogenannte Liebhaberei, habe ihm das Finanzamt vorgeworfen, als ob er hier defizitär nur für den Eigenbedarf ein Bordell betreibe. Als ob er ein Scheich wäre, der seinen Harem von der Steuer absetzen will, ob(un)wohl hierzulande nur die Monogamie ehegatten-gesplittet steuerlich geltend gemacht werden dürfe. Bestiophilie habe ihm dieses, um es mit einem Unwort von Alfred Jarrys König Ubu auszudrücken Pfuinanzamt damit ganz nebenbei unterstellt. Unzucht mit Untieren. Als ob ihm nicht selbsternannte Tierschützer, die für Untiere unzuständig sind, an Untierquälerei grenzende Lieblosigkeit vorwerfen unwürden!

      Zu Mittagessen gibt es eine Unart acephales Spanferkel. Oder is(s)t es ein sich bodenpurzlig beim gegrillt werden putzig grillig immer noch um sich selbst drehendes Nackthuhn? Wen oder was essen wir hier eigentlich? Von Riesenschlangen unverdaut ausgewürgte Beuteuntiere? Doch nicht etwa seine anlässlich des angekündigten Besuches vom UnSchöne vorsorglich entsorgten überschüssigen Arme! (Unver)schon Jesus (über)forderte seine Jünger zum Kannibalismus auf. Das kannst du ver(g)essen! Versagt man nicht: Verg„Essen hält Leib und Seele zusammen“? Essen is(s)t ungeschlechtliche Fortpflanzung. Unvegetarische vegetative Vermehrung. Speisen auf dem von Haien umkreisten Floß der Medusa. Von Kreisler umkreistes Taub(stumm)envergiften, geistige (Nicht)Atmosphäre-Vergiften im Park. Keinsex, stattdessen essen. Neben den Tellern lügen Pfauenfedern, um sich den Römerbraten spätrömisch dekadent wieder heraus zu kitzeln. Nein, als Esser möchte man besser die Zuuntaten dieser Spei-se unwissen. Während Schöne und Hölzel am Tisch sitzen und der UnSchöne seine perversen Fiesionen unklarlegt, nähert sich eine der fehlgeprägten Qualzuchten unsittlich auf peinlichste Unart Hölzels Bein. Entsetzt schaut Hölzel unter den Tisch, sieht da einen fransigen schwarzen Mop sein Bein unsittlich umklammern und in rhythmische Schwingungen versetzen. Insofern man trotz Nähe vor lauter Fransen überhaupt etwas erkennen kann, ist es eine Chimäre aus Hund und Pavian. Hölzel wehrt es ab, schämt sich aber, etwas zu sagen. Schwule Bestiophilie, genauer bestial(isch)e Anthropophilie, das ist unmut(an)maßlich das Verletzend-ste. Beschämt werden durch ein UnTier, das ist die unwohl kaum steigerbare Form des missbrauchtwerdens?

      Pulchellus, lass den Onkel in Ruhe, sagt UnSchöne endlich, was das Monster aber überhört oder ignoriert. Zu Hölzels Verblüffung zündet der UnSchöne eine Zigarette an und steckt sie der Chimäre in eine Halterung, worauf das Monster ab und zu einen Lungenzug nimmt und Hölzel in Ruhe lässt. Er schnüffelt auch gerne am Tötungsglas und auf Äther ist er ganz scharf, sagt der UnSchöne. Die Inhalation von Lösungsmitteln hält er für Problemlösung. Er mag jegliche Unart von Selbstbetrug, alles was ihn von seinem Unwesen ablenken kann. Die totale bis tödliche Zerstreuung.

      Er habe zu Hause einen tönernen Hund als Rauchverzehrer, entgegnet Hölzel, um sich seine Betroffenheit nicht anmerken zu lassen. Pulchellus ist multipervers prägungsoffen, sagt der UnSchöne entschuldigend. Er kennt ja Seinesungleichen nicht, ob(un)wohl er sich unerklärlicher (un)weise kynophob gebärdet, auch wenn er noch keine Gelegenheit hatte, mit Hunden schlechte Erfahrungen zu machen. Ich habe ihn in der Prägungsphase quasi aseptisch von exogenen Sinneseindrücken sauber gehalten. Kaspar-Hauser’sch in einem engen dunklen, schalldichten Raum ohne Einrichtung. Ich betreibe nämlich eine durchaus wissenschaftliche Fehlverhaltensforschung, so(nicht)zusagen die unschöne, aber ungeratenzu effektivitätstriefende Kehrseite der Verhaltensforschung. Dazu sind diese Fehlprägungsexperimente unentbehrlich. Ich bin überzeugt, man kann die Welt nur verstehen lernen, indem man herausfindet, warum etwas nicht funktioniert. Durch (Un)Verständnis ihrer Störungen und Verstörungen. Wirr müssen vernichten, um zu begreifen, was wir nicht mehr haben. Pulchellus sollte auf das Nichts geprägt werden. Ich dachte, wenn er Nichts begehrt, dann wird er viel(un)leicht sexuell völlig enthaltsam sein. Oder, da in der Prägephase die Nahrung, die er weiterhin erhielt – man ist ja kein Unmensch, die Untierliebe, Sie verstehen – sich als Sexualobjekt hätte einprägen können, dass Pulchellus später seine Sexualobjekte sozuversagen zum Fressen gerne haben (un)würde. Aber Sie brauchen keine Angst zu haben, wenn er Sie ein ganz klein wenig kneift, dann ist das höchstens ein harmloser ritueller Biss. Bei diesem Experiment ist interessanter Weise herausgekommen, dass er nun statt mit nichts mit allem zu kopulieren versucht. Was versagt uns das? Wir können uns das Versagen nicht versagen. Na, Pulchellus, krault der UnSchöne sein Untier. Die Fehlprägung lässt ihn seinen Unarten treu bleiben. Treu bis in den Tod. Wie das in einer Tageszeitung abgedruckte, eine Tageszeitung apportierendes Hundeskelett von Hirst. Treue bis über den Tod hinaus, bis zur Selbstveruntreuung. Der Hund hört his masters voice noch ohne Ohren. Die Tageszeitung unwürde das Skelett dieses schlecht dressierten Monsters seinem Herrn unmutmaßlich nicht bringen können. Eher schon dem Skelett seines Herrn. Einem nichtfernsehenschauenden, laufendem Fernseher laufend nicht zuschauenden (Un)Menschenskelett.

      Hölzel, der von sich glaubte, es könne ihn nicht so leicht etwas aus der Ruhe bringen, war sprachlos. Das ist der Leibhaftige, dachte er. Dieser Mann ist eine viel schlimmere (un)geistige Missgeburt als seine ErSchöpfungen. Ein Unheiler und Untierquäler. Der ist schlimmer als ein Schlächter. Der impft seinen bedauernswerten Kreaturen einen Selbstvernichtungszwang ein. Einen Selbstabschlachtungszwang. Den Selbsthaß. Seine Mondkälber schlachten sich ungeliebter selber. Nein, man darf sich nicht zu viel Fragen entstellen! Man muß sich (unan)ständig Gutes (an)tun, ohne sich peinlich zu fragen, wozu das und wozu man gut ist. Die Voraus(ent)setzung für Liebe ist Eigenliebe! Damit hatte er wieder seine seelige seelische Balance zurückgefunden. Ein handlungsunfähiger Zoohändler, das wäre ja eine Karikatur

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