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Sozialpädagogische Familienhilfe. Hans-Ulrich Krause
Читать онлайн.Название Sozialpädagogische Familienhilfe
Год выпуска 0
isbn 9783170327375
Автор произведения Hans-Ulrich Krause
Жанр Социология
Издательство Bookwire
Zusammenfassung
Die Sozialpädagogische Familienhilfe hat sich in den letzten Jahren zu einem anspruchsvollen professionellen Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit entwickelt. Dies zeigt sich sowohl in der erhöhten Inanspruchnahme dieser Form der ambulanten Unterstützung durch Familien sowie den Anforderungen bei der Realisierung des Kinderschutzes als auch den Beschäftigtenzahlen der akademisch qualifizierten Fachkräfte in diesem Bereich. Hinzu kommen methodische Weiterentwicklungen. Sie bewegt sich jedoch auch unter strukturellen Widersprüchen und asymmetrischen Machtverhältnissen. Die professionelle Entwicklung der ambulanten Familienhilfe sowie die gestiegenen Anforderungen an die Beschäftigten in der Praxis begründen die Erfordernisse eines einführenden Lehrbuchs in die Sozialpädagogische Familienhilfe.
Aufbau des Buches
Der Grundaufbau des Lehrbuches wird anhand von zehn Themenkomplexen systematisch entwickelt. Diese Themenkomplexe gehen von den Grundkompetenzen aus, die Fachkräfte in diesem Arbeitsbereich benötigen und deren Erwerb durch das (Selbst-)Studium das Ziel des Buches ist. Die einzelnen Kapitel umfassen Grundfragen und fundierte Wissensbestände. Sie sind am tatsächlichen prozesshaften Handlungsgeschehen in der Zusammenarbeit mit Familien (Anfangs-, Gestaltungs- und Schlussphase) unter Berücksichtigung organisationaler Rahmenbedingungen sowie gesellschaftlichen Thematisierungen orientiert und werden didaktisch aufbereitet. In den einzelnen Kapiteln werden an den jeweiligen Stellen durch Pfeile (
Die Themenkomplexe umfassen die Bereiche: gesellschaftliche Erwartungen, professionelle Haltungen, Erstkontakte und Beginn einer Sozialpädagogischen Familienhilfe, Rechte und Beteiligung von Kindern und Eltern, Alltagsbegleitung und Gestaltung des Hilfeprozesses, Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung und Kinderschutz, Grundbedürfnisse und Grundsicherung von Familien, Beendigung von Hilfen und Gestaltung des Abschieds, administrative Anforderungen, rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen, interne Qualitätsentwicklungen, Öffentlichkeitsarbeit und fachpolitische Organisationen.
Zu Beginn eines jeden Kapitels wird eine Lernfrage gestellt, deren Beantwortung mit der Lektüre des Kapiteltextes möglich wird. Ebenso am Beginn des jeweiligen Kapitels wird eine kurze Beschreibung des Inhalts und eine zentralen Kernaussage formuliert. Der Hauptteil eines jeden Kapitels besteht in einem Einstieg ins Thema, einer Auswahl des Wissensbestandes aus historischen, theoretischen sowie praktischen Bezügen, der Benennung von Unsicherheiten, Problemen bzw. Herausforderungen in der Praxis sowie Vorschlägen von Lösungen bspw. durch den Erwerb von Handlungs- und Methodenkompetenzen. Flankiert werden die Kapitel durchgängig mit der Vorstellung von Handlungsmethoden bzw. Verfahren und Techniken (
Am Ende des Buches sind das vollständige Literaturverzeichnis, ein Abkürzungsverzeichnis und ein Verzeichnis der Verfahren und Techniken, die im Buch vorgestellt werden (Methodenkoffer), zu finden.
1 Systematisch wird im Rahmen der Hilfen zur Erziehung zwischen ambulanten, teilstationären und stationären Leistungen unterschieden (vgl. §§ 28–35 SGB VIII i. V. m. § 27 Abs. 1 SGB VIII).
2 Die steigende Dynamik hat ab 2010 deutlich abgenommen (ebd.).
3 Wolf (2015, S. 141 f.) konstatiert die Entwicklung der Sozialpädagogischen Familienhilfe in drei Phasen: In der ersten Phase seit Anfang der 1970er Jahre zur Vermeidung von Heimerziehung, in der zweiten seit Inkrafttreten des SGB VIII/KJHG 1990/91 in der Gewährleistung als Rechtsanspruch (Pflichtaufgabe) und einer quantitativen Expansion und in der dritten seit Ende der 1990er Jahre in der erheblichen Ausweitung der Fallzahlen bei geringem Anstieg der Zahl der Fachkräfte (Erosion).
4 Der Monitor Hilfen zur Erziehung wird von der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (akjstat) in regelmäßigen Abständen herausgegeben. Grundlage ist hier der Monitor 2018 auf der Zahlenbasis aus dem Jahr 2016 (vgl. Fendrich/Pothmann/Tabel 2018, S. 70 f.). Vergleichszahlen aus dem Monitor 2016 auf der Zahlenbasis aus dem Jahr 2014 werden teilweise hinzugezogen (vgl. ebd.). Aktuelle Zahlen und Entwicklungen können auf der Homepage der akjstat recherchiert und abgerufen werden: http://www.akjstat.tu-dortmund.de. Während der Herstellung dieses Buches wurde der Monitor 2020 auf der Zahlenbasis aus dem Jahr 2018 erstellt (siehe: http://www.hzemonitor.akjstat.tu-dortmund.de/). Hier ist ein weiterer Anstieg der Ausgaben (ca. 974 Mio. Euro) sowie der pro Kopf Ausgabe der unter 18-Jährigen (72 Euro für ein Kind bzw. Jugendlichen) sichtbar (vgl. http://www.hzemonitor.akjstat.tu-dortmund.de/steckbriefe-der-hilfearten/sozialpaedagogische-familienhilfe-31-sgb-viii).
5 Zum Vergleich: Im Jahr 2014 betrugen die Ausgaben rund 814 Mio. Euro (vgl. Fendrich/Pothmann/Tabel 2016, S. 70).
6 Zum Vergleich: 2014 waren es 113.851 (vgl. Fendrich/Pothmann/Tabel 2016, S. 70).
7 Gegenüber dem Jahr 2014 entspricht dies einem Anstieg an den in der Sozialpädagogischen Familienhilfe tätigen Personen (5.623 in 2014) und einem leichten Rückgang der Professionalisierungsquote (73,1 % in 2014) (vgl. Fendrich/Pothmann/Tabel 2016, S. 70 f.).
8 Oder auch umgekehrt der Entschuldigung der individuellen Handlungsunfähigkeit von Familien aufgrund gesellschaftlich erzeugter Problemlagen, die schließlich nicht zu Aktivitäten und Veränderungen führt. Dies ist allerdings eine Haltung, die derzeit weniger verbreitet ist.
9 Hans Thiersch verdeutlichte diesen Ansatz in seinen Vorträgen anhand eines Beispiels: Es steht ein Mensch am Meer und hat Fische gefangen. Es kommt ein armer und hungriger Mensch hinzu und bittet um einen Fisch. Nun geht es als sozialpädagogisches Prinzip darum, nicht nur die Fische zu verschenken, sondern dem armen Menschen das Fischen beizubringen.
10 In der Fachliteratur wird dies auch als ›Doppelmandat‹ oder ›Tripelmandat‹ diskutiert (vgl. Staub-Bernasconi 2018, 2019).
1 Ich als Familienhelfer*in oder: »Wofür wirst du eigentlich bezahlt?« Grundfragen von Haltungen, persönlichen Anliegen, der Motivation von Fachkräften und gesellschaftlichen Erwartungen an die Sozialpädagogische Familienhilfe