ТОП просматриваемых книг сайта:
Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Читать онлайн.Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Год выпуска 0
isbn 9783845347400
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Bookwire
Schließlich ließen wir POSIMOL einen beliebigen Landeplatz aussuchen und das Schiff zu Boden bringen. Es landete im Mittelpunkt einer Serie von wellenförmig aufgefalteten Bodenformationen, die so aussahen, als hätte sie vor langer Zeit jemand aus feuchtem Lehm gestaltet, der dann ausgetrocknet, rissig geworden und teilweise zerbröckelt war.
»Steigen wir alle gleichzeitig aus?«, fragte Goman-Largo.
»Warum nicht?«, meinte Anima. »Es scheint völlig ungefährlich zu sein, abgesehen davon natürlich, dass wir uns nur mit geschlossenen Raumanzügen im Freien aufhalten können, weil die Atmosphäre zu sauerstoffarm und zu heiß ist.«
»Wir haben noch die siebzehn Roboter, die früher den Hyptons gehörten«, sagte POSIMOL. »Sie sind zwar desaktiviert, können aber jederzeit eingesetzt werden.«
Ich erinnerte mich daran. Die Bordpositronik hatte die Roboter so umprogrammiert, dass sie nicht mehr im Sinn der Hyptons handeln konnten, sondern nur ihr gehorchten – und damit auch uns, da POSIMOL uns zu Gehorsam verpflichtet war.
Aber gleichzeitig erinnerte ich mich auch daran, dass fünfzehn der insgesamt siebzehn Roboter auf Polterzeit den Hyptons aus dem Schiff heraus gestohlen worden waren – und dass sie kurz vor unserem Start plötzlich wieder dagewesen waren, ohne dass POSIMOL oder wir etwas davon bemerkt hatten, dass sie zurückgebracht worden waren.
Ich richtete die Sensorstäbchen auf meinen Modulmann und erkannte, dass er mich vielsagend ansah und dann erschauderte.
Nicht grundlos, denn das heimlich-unheimliche Wiederauftauchen der fünfzehn Roboter konnte nur bedeuten, dass sie von den Meisterdieben zurückgebracht worden waren, die zuerst in MANAM-PZAN, danach auf der STERNENSEGLER und zuletzt auf Polterzeit ihr Unwesen getrieben hatten.
Und die vielleicht die ganze Zeit über heimlich an Bord waren und nur darauf warteten, zu einem anderen Planeten gebracht zu werden, auf dem sie wahre Klauorgien feiern konnten!
Es sei denn, sie wären inzwischen auf Barquass von Bord gegangen – oder sie gingen auf Katloch von Bord.
Aber Katloch war bestimmt uninteressant für sie. Was hätten sie auf dieser Ödwelt schon stehlen können!
»Du kannst drei Roboter aktivieren, damit sie uns begleiten, POSIMOL!«, sagte Goman-Largo.
Innerhalb weniger Sekunden waren die Stahlmänner zur Stelle. Wir nannten sie nach den Anfangsbuchstaben unserer eigenen Namen, An, Go und Nei und verpflichteten sie dazu, jeweils ganz für einen von uns zur Verfügung zu stehen.
Danach verschlossen wir unsere Raumanzüge und verließen das Schiff.
Die Außenmikrophone meiner Schutzhülle übermittelten mir das Winseln des Windes und das Rascheln wandernden Sandes. Es war natürlich unbefriedigend, alles nur indirekt wahrzunehmen, anstatt in hautnahen Kontakt mit einer Welt zu treten, aber das ließ sich nicht ändern.
»Halte dich hinter mir!«, befahl ich Nei, der schräg vor mir herstapfte und dabei Sand auf mich schleuderte.
Er gehorchte.
Ich schaltete mein Gravojet-Aggregat an, startete und flog dicht über die Oberfläche. Als ich die erste Auffaltung erreichte, landete ich, um den Boden zu untersuchen beziehungsweise eine Probe zu nehmen. Die Schutzhülle erwies sich als hinderlich dabei, deshalb gab ich meinem Roboter den kleinen Probenbehälter und befahl ihm, ihn mit Bodensubstanz zu füllen und zu verschließen.
Ich stocherte unterdessen mit meinen »verkleideten« Vordergliedmaßen im Boden herum und fuhr die Sensorstäbchen unter der Schutzhülle weit aus, um die Bodenstruktur schon einmal grob zu untersuchen.
Sie wirkte anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Es schien sich weder um Lehm noch um Sand zu handeln – jedenfalls nicht in den mir bekannten Zustandsformen. Ich bemerkte, dass sie das Licht der roten Sonne, die allein dieses Gebiet beschien, stark streute. Außerdem war es schwierig, den Boden aufzuscharren. Es schien, als wären seine kleinsten Teilchen magnetisch miteinander verbunden oder hafteten infolge einer gewissen Klebrigkeit aneinander. Jedenfalls schlossen sich Löcher sehr schnell wieder, und an meinen Vordergliedmaßen hingen manchmal richtige Fladen, bevor sie dem Zug der Schwerkraft gehorchten und auf den Boden zurückfielen.
»Ziemlich hohe Viskosität«, hörte ich über Helmfunk meinen Modulmann kommentieren. »Fast wie bei einem Gel.«
»Kolloidales Verhalten«, pflichtete ich ihm bei. »Aber keine ausgeprägte kolloidale Struktur. Es ist etwas, das wir nie zuvor kennen gelernt haben und für das uns die Begriffe fehlen, um es zutreffend zu definieren.«
Ich wandte mich zu Anima um.
»Was meinst du dazu?«
Ich sprach die Frage eigentlich nur deshalb noch aus, weil ich sie vorher in meinem Bewusstsein formuliert hatte, nicht, weil sie sinnvoll gewesen wäre, denn Animas Gesicht verriet, dass sie geistig weggetreten war. Sie kniete, und ihr Oberkörper sank langsam vornüber. Ihre Hände, auf die sie sich stützte, waren von der klebrigen Bodenmasse bedeckt. Sie waren jedoch nicht eingesunken, sondern der Boden war an ihnen hochgekrochen.
Es sah lustig aus.
Aber ich achtete nicht lange darauf, denn mir war ein Gedanke gekommen. Eigentlich war es eine ganze Gedankenkette, und jeder Gedanke war von lebhaften Vorstellungen begleitet, die angenehme Gefühle weckten.
»Gefahr!«, schnarrte Nei wie aus weiter Ferne. »Der Boden verschlingt dich, Neithadl-Off!«
»Störe mich nicht!«, wies ich den Roboter zurecht. »Die Gedankenkette darf nicht zerreißen.«
Verzückt fügte ich die neuen und immer neuen Gedanken hinzu, die mir einfielen wie noch nie in meinem Leben. Katloch musste einen ungeheuer positiven Einfluss auf mich ausüben. So frei wie jetzt hatte sich mein Geist noch nie gefühlt.
Vor meinen Sensorstäbchen kroch eine kolloidale Masse an meiner Schutzhülle empor. Sie schirmte mich gegen die störenden optischen Eindrücke ab und erlaubte mir, mich ganz auf die weitere Knüpfung meiner Gedankenkette zu konzentrieren.
Ich hatte gerade einen völlig neuen Kosmos konstruiert und mich ganz dem überwältigenden Glücksgefühl darüber hingegeben, als der brutale Angriff erfolgte.
Etwas riss mich aus den beschützenden Armen Katlochs und schleppte mich fort. Bald darauf wurde es noch schlimmer. Etwas sprühte und spülte die abschirmende Schicht von meiner Schutzhülle. Licht stach grell und schmerzhaft auf meine Sensorstäbchen ein.
Gegen meinen Willen nahm ich das Innere einer Schleusenkammer wahr, in der drei Stahlmänner aus Druckschläuchen eine dünnflüssige, wasserklare Substanz auf die Raumanzüge meiner Gefährten und auf meinen Raumanzug spritzten.
»Sofort aufhören!«, befahl ich. »Ihr zerstört ja jegliche geistige Konzentration.«
»Diese Maßnahme ist eine Notmaßnahme!«, hallte die Stimme POSIMOLS durch die Schleusenkammer. »Eure Reaktionen bewiesen, dass ihr geistig völlig verwirrt wart und die Gefahr nicht erkennen konntet, die euch drohte. Deshalb war ich befugt, mich über eure Befehlsgewalt hinwegzusetzen und die dringenden erforderlichen Rettungsmaßnahmen gegen euren Willen auszuführen.«
»Rettungsmaßnahmen!«, erregte ich mich. »Wir waren nie besser aufgehoben als eben noch. Diese so genannten Rettungsmaßnahmen haben nur verhindert, dass wir mit nie zuvor dagewesener geistiger Konzentration das Modell eines neuen Kosmos schufen, der von vollendeter Harmonie beherrscht worden wäre. POSIMOL, du hast das schlimmste Verbrechen begangen, das eine Positronik begehen kann. Du hast dich gegen die Schöpferkraft deiner Herren gestellt.«
»Schalte mal herunter, Prinzessin!«, sagte Goman-Largos Stimme über Helmfunk. »Ich fürchte, POSIMOL ist im Recht. Wir waren wirklich nahe daran, der wahrscheinlich einzigen und beherrschenden Lebensform von Katloch zum Opfer zu fallen. Oh ja, ich habe zuerst auch über die Positronik geschimpft, weil ich mich auf einem göttergleichen geistigen Höhenflug wähnte, aber dann erkannte ich mit Hilfe eines Moduls die Wahrheit.«
»Es