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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Читать онлайн.Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Год выпуска 0
isbn 9783845347400
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Bookwire
Sein Strahlen übte eine ungeheure Faszination auf mich aus.
Vor allem aber richtete es mein Denken auf jenen anderen Spezialisten der Zeit, der diesen Kristall und die anderen Kristalle in der Schatzkammer nach Manam-Turu gebracht hatte. Möglicherweise war er das Opfer des Wesens geworden, das die Kunstwelt geschaffen hatte. Vielleicht war er auch hierher »verbannt« worden und hier gestorben.
Es konnte aber auch sein, dass er hier eine Möglichkeit gefunden hatte, die Kunstwelt zu verlassen und in unser Universum zurückzukehren. Falls es sich so verhielt, sollte ich eigentlich die Spuren seines Wirkens entdecken können.
Ich holte tief Luft, dann fasste ich meinen Entschluss. Nachdem ich die drei Module mit einer weiteren Zusatzprogrammierung versehen hatte, ließ ich sie wieder ausschwärmen. Danach aktivierte ich das Flugaggregat und flog in geringer Höhe über die Oberfläche der Kunstwelt. Die Module schwebten langsam hinter mir her und zogen ein unsichtbares Netz aus mannigfaltigen Tastimpulsen unter der Oberfläche des Planeten nach.
Irgendwann sollte sich die gewünschte Information darin fangen – wenn sie existierte ...
*
Nach einer Viertelumkreisung des Planeten wurde ich fündig.
Allerdings entdeckten die Module nicht das, wonach sie gesucht hatten, sondern etwas ganz anderes.
Biologisch aktive, hochmolekulare Substanzen!
Leben!
Diese Entdeckung verblüffte mich so, dass ich mit Maximalwerten abbremste und auf der Stelle landete, unter der die Module fündig geworden waren.
Ich konnte es nicht fassen, obwohl die Module ganz eindeutige Werte übermittelten. Danach befanden sich die biologisch aktiven Substanzen in zirka tausend Metern Tiefe über eine kugelförmige Fläche von etwa siebzig Metern Durchmesser verteilt.
Ich unterdrückte meine Ungeduld, die mich dazu verleiten wollte, mir gewaltsam Zutritt ins Innere des Kunstplaneten zu verschaffen. Niemals durfte ich ohne Zwang Leben gefährden. Diese Sonderform hochorganisierter Materie stellte das größte Wunder dar, das das Universum bisher hervorgebracht hatte. Es war empfindlicher, als sich manche Leute vorzustellen vermochten.
Die drei Module fanden den Zugang wenige Minuten später.
Er bestand aus einer ganz gewöhnlichen Schleuse, deren Schotte von Elektromotoren bewegt wurden.
Ich blieb dennoch auf der Hut und ließ meine drei Module vorausfliegen.
Als ich mich dem Außenschott bis auf zirka zwei Meter – senkrecht von oben – genähert hatte, teilte es sich. Die beiden Hälften glitten lautlos auseinander. In der darunterliegenden, etwa drei Meter breiten und hohen und fünf Meter tiefen Schleusenkammer ging ein stechend helles blaues Licht an. Die Module stellten aber keine schädliche Strahlung fest, als sie hineingeflogen waren. Ich folgte ihnen.
Das Außenschott schloss sich über mir, als ich mich in der Kammer befand. Ich dachte an Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der biologisch aktiven Substanzen, die die Erbauer der Anlage getroffen haben mochten. Rasch ließ ich den im Halskragen meiner Kombination auf Fingerdicke zusammengefalteten Druckhelm sich entfalten und schloss ihn.
Aber die erwartete Desinfektionsbehandlung blieb aus. Statt dessen öffnete sich das Innenschott. Ich verringerte die Antigravleistung meines Flugaggregats, sank langsam aus der Schleusenkammer und wurde von einem sich plötzlich aktivierenden energetischen Transportfeld erfasst und beschleunigt.
Meine Module blieben unter beziehungsweise vor mir und meldeten keine gefährlichen Nebeneffekte. Deshalb versuchte ich nicht, mit hochgeschaltetem Flugaggregat zu entkommen, sondern überließ mich dem Transportfeld.
Schon bald wurde mir klar, wohin es mich zog: zu der Kugelschale von biologisch aktiven Substanzen unter mir. Die Module zeigten sie weiterhin an. Aber Sekunden später meldeten sie mir, dass eine Veränderung mit ihnen vorging. Die Kugelschale schrumpfte rasend schnell zusammen; gleichzeitig wurde der Stoffwechsel beschleunigt.
Doch das blieb nicht alles.
Meine Module zeigten an, dass sich die Aktivitäten der positronischen Elemente des Kunstplaneten veränderten. Sie erfüllten teilweise plötzlich ganz andere Funktionen als zuvor. Es erinnerte mich an die schalttechnische Veränderung der Kulissenprojektionen eines Theaters. Meine drei Module vermittelten mir den Eindruck, als wüchse rings um mich die Oberfläche einer Kristallwelt, während die frühere Oberfläche der Kunstwelt sich verflüchtigte und dadurch der Ausblick in einen Weltraum ermöglicht wurde, der fast normal wirkte.
Fast normal deshalb, weil es keinen blutrot wabernden Himmel mehr gab, sondern nächtliche Schwärze mit den glitzernden Punkten von fernen Sonnen und vor allem zahlreichen bläulich und rötlich schimmernden Nebelstrukturen.
Es war alles so ungeheuer verwirrend, dass ich gar nicht dazu kam, auf irgend etwas zu reagieren, vor allem auch, weil die Module noch immer keine Gefahr für mich signalisierten.
Und es ging alles sehr schnell.
Bevor ich mich recht besann, stand ich auf der schwarz und gläsern wirkenden Oberfläche der Kristallwelt, umgeben von riesigen Kristallen aller möglichen Formen und Farben, die anscheinend aus der Oberfläche herausgewachsen waren. Sie reflektierten vielfältig das Licht der Sterne und das Leuchten der kosmischen Staubnebel.
Meine drei Module aber zeigten eine kompakte Masse von biologisch aktiven Substanzen wenige Meter vor mir an.
Im nächsten Augenblick trat er hinter einem zirka zehn Meter hohen, bläulich schimmernden Kristall hervor!
Die Einstufung er geschah allerdings nur aus einem emotionalen Impuls heraus. In Wirklichkeit konnte ich nicht erkennen, ob es sich um ein weibliches oder ein männliches oder um ein zweigeschlechtliches oder ein geschlechtsloses Lebewesen handelte.
Es war ungefähr drei Meter groß, hominid geformt und in eine dunkelrote Raumkombination gekleidet. Einen Helm sah ich nicht. Er mochte aber zusammengefaltet im Halskragen verborgen sein.
Unwillkürlich klappte ich meinen Kugelhelm zurück.
Das Gesicht des Wesens war undefinierbar. Es befand sich vorn auf einem mit dunkelbrauner Haut überzogenen und oben mit einem braunen Federschopf bedeckten Schädel, hatte aber weder Mund noch Nase noch Augen, sondern war eine gelbgrüne, dicht mit fingerkuppentiefen Gruben besetzte Fläche, über die ständig schauerartige Bewegungen liefen.
Nachdem das Wesen hinter dem Kristall hervorgetreten war und die Arme über der Brust verschränkt hatte, rührte es sich nicht mehr. Es schien mich einer intensiven Musterung zu unterziehen, obwohl ich das natürlich nur annahm.
Allmählich wurde es mir unheimlich.
»Ich bin Goman-Largo«, stellte ich mich in der Verkehrssprache von Manam-Turu vor – im Grunde nur, weil ich die Stille durchbrechen wollte und nicht, weil ich damit rechnete, das Wesen könnte mich verstehen, geschweige denn mir antworten. »Wo bin ich hier – und wer bist du?«
Als die Antwort in meinem Bewusstsein erklang, zuckte ich überrascht zusammen.
Das ist Llokyr!, lautete sie. Das verborgene Zentrum des Raumsektors Askyschon-Nurgh.
Askyschon-Nurgh!, wiederholte ich in Gedanken.
Aber der Name sagte mir nichts. Ich war sicher, dass ich ihn eben zum ersten Mal gehört hatte, genau wie den Namen Llokyr.
»Und was soll ich hier?«, fragte ich.
Es ist schon vorbei!, lautete die merkwürdige Antwort. Das nächste Mal wird es keine Simulation, sondern Realität sein. Du bist auserwählt, Großes zu vollbringen, Goman-Largo.
Das warf nur neue Fragen auf, ohne die alten zu beantworten. Immerhin aber ließen der Begriff »Simulation« und die Verheißung, für Großes