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deine Emotionen vor dem Lernen verändern, sonst speichert dein Gehirn wichtige Informationen nicht ab.

      Ein schneller Beweis dafür: Wo warst du am 11. September 2001? Und wo am 11. September 1995? Weil die Information „9/11“ mit einer extrem starken Emotion verbunden ist, wissen wir eigentlich alle, wo wir an diesem Tag waren und erinnern meist auch viele Details des Tages.

      Warum? Weil starke Emotionen neues Wissen verankern. Das Abspeichern in Verbindung mit negativen Emotionen funktioniert zwar (wie in diesem Fall) zwar auch, hat aber beim späteren Abrufen des Wissens einen Nachteil. Die negativen Emotionen werden mit aktiviert und darum ist es kaum möglich, mit den Inhalten später kreativ weiterzuarbeiten. Deshalb ist es besser, starke positive Emotionen mit Inhalten zu verknüpfen.

      Und ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Du würdest zehnmal besser lernen, wenn du vor dem Lernen deine Emotionen positiv veränderst, das bedeutet, dich entspannst, in eine positive Grundstimmung kommst und einen Sinn herstellst. Wie das geht, zeige ich dir im C7-System, wenn es mal schnell gehen soll oder dem C9-System, wenn du es fundierter angehen möchtest. Beide Systeme setzen Lernen in wenigen Lern-Schritten als einen Prozess um, der Spaß macht und über den du die Kontrolle hast. Du lernst, deine Emotionen bewusst zu steuern, so machst du zum Beispiel aus Widerstand Begeisterung.

      Das ist das Geheimnis von erfolgreichem Lernen, in einem Tempo, das du dir bislang wahrscheinlich nicht vorstellen konntest.

      Mit beiden Lernsystemen lernst du, Informationen aktiv zu verarbeiten, damit aus ihnen eigenes Wissen wird. Klingt nach Arbeit? Keine Sorge, das macht so viel mehr Spaß als die gängigen Lernmethoden! Sobald du mit dem C9-Prozess anfängst, wird die Zeit wie im Flug vergehen, weil du, wenn du es richtig angehst, mit meinen Lernsystemen in den sogenannten Flow kommst.

      Bei der Entwicklung der Lernmethoden und -systeme lag mein Fokus immer darauf, welche Lernmethoden für die meisten Menschen mit dem geringsten Einsatz den größten Lernerfolg bringen. Was nicht diesem Kriterium entsprach, habe ich aussortiert und durch neue Ansätze ersetzt.

      So sind mit der Hilfe von über 2.500 Workshopteilnehmer:innen die optimalen Lernsysteme entstanden, die ich heute C7 und C9 nenne.

      Los geht’s!

      Lernerfolg für Eilige mit dem C7-System

      Jetzt bekommst du sieben handfeste, konkrete Tipps, mit denen du sofort bessere Lernergebnisse erzielst – das heißt, mit denen du sehr schnell, mit mehr Begeisterung, mehr Spaß und ohne stupides Auswendiglernen, Informationen aufnimmst und dir merkst. Sie also zu eigenem Wissen machst. Bei dieser Schnell-Intervention konzentrieren wir uns ganz auf die Stärken des Internets: Wir nutzen es einfach als Recherchetool. Hier geht es darum, wie du im Internet recherchierte Informationen zu eigenem Wissen machst, das du bei Bedarf abrufen und anwenden kannst.

      Die Methoden und Techniken, die ich dir hier vorstelle, habe ich in über 30 Jahren als Lern-Experte und Workshop-Leiter entwickelt … mit Tausenden von Seminarteilnehmer:innen getestet und immer wieder optimiert – bis die sieben besten, erfolgversprechenden Lerntechniken übrig geblieben sind. So habe ich die Methoden gefunden, die

       für die meisten Menschen unter geringstem Aufwand den größtmöglichen Erfolg bringen.

      Ich empfehle dir, die einzelnen Techniken über einen Zeitraum von sieben Tagen zu lernen und gleich aktiv mitzumachen. Wenn du momentan mehr Zeit hast, kannst du dir dafür natürlich auch einen kürzeren Zeitraum einplanen.

      Tag 1: Lernplanung ist cool

      Wer sich an den Schreibtisch setzt, um mit dem Lernen zu beginnen, sitzt oft erst einmal vor einem riesigen Berg an Lernstoff – und diese Menge kann ganz schön abschreckend und demotivierend sein. Im ersten Schritt verkleinerst du deshalb diesen Berg und machst daraus viele kleine Lern-Häppchen. Die kannst du dann gut auf bestimmte Tage verteilen und einen groben Lernplan erstellen. So stellst du auch schnell fest, ob du realistisch planst: Ist der anvisierte Lernstoff machbar in der Zeit? Hast du dir pro Tag zu viel/zu wenig vorgenommen?

      Ein realistisch aufgestellter Lernplan motiviert ungemein: Der Lernstoff wird nicht nur übersichtlicher, du siehst außerdem deine Lernfortschritte. Erstelle ihn dir selbst oder verwende unseren digitalen Lernplaner, den du kostenlos hier herunterladen kannst:

      So gehst du vor:

      Schritt 1: Finde heraus, wie umfangreich dein Lernstoff ist.

      Schritt 2: Notiere dir, wie viel Lernzeit dir zur Verfügung steht.

      Beispiel:

      670 Buchseiten Lernstoff, 12 Wochen Lernzeit.

      In der „Lernplaner“-Software trägst du diese Daten in die entsprechenden Felder ein, und das System spuckt dir automatisch aus, wie viele Seiten du pro Woche und Tag bearbeiten musst, um dein Ziel ohne Lernstress zu erreichen.

      Alternativ rechnest du dir das Ganze so aus:

      56 Seiten pro Woche.

      9,3 Seiten pro Tag, wenn du 6 Tage pro Woche lernst.

      Wenn du mal an einem Tag mehr oder weniger Seiten schaffst, trägst du das in den Lernplaner ein und der Lernumfang für die noch folgenden Tage verändert sich entsprechend. Halte den Lernplan täglich aktuell, um sofort zu sehen, wenn du zu sehr hinterherhängst – und das stressfreie Lernen damit gefährdet ist.

      Eine häufige Ursache von Prüfungsangst ist, dass die Betroffenen den Lernumfang nicht richtig abschätzen können. Wenn wir also etwas nicht vollständig überblicken, dann neigt das Gehirn dazu, diese Leere des Nichtwissens mit unseren Ängsten zu füllen. Der Lernplaner gibt dir die Sicherheit, dass du immer genau weißt, wo du stehst – das entspannt ungemein!

      Nichts mehr vergessen

      Notiere dir deine Lernzeiten unbedingt im Kalender, am besten mit Erinnerungsfunktion. So vergisst du sie garantiert nicht.

      Unterstützung holen

      Gemeinsam mit einem Lernbuddy lernt es sich motivierter! Suche dir jemanden, der ebenfalls an einem Lernprojekt sitzt – macht regelmäßige, gemeinsame Treffen aus, in denen ihr euch von euren Lernerfolgen, Misserfolgen und Vorhaben berichtet.

      Man nennt das „social commitment“ oder „soziale Verbindlichkeit“ und die kannst du nutzen, um zu verhindern, dass du hinterherhängst oder vielleicht sogar ganz aufgibst …

      Also, los geht’s! Schnapp dir dein Lernvorhaben, teile den Lernstoff auf die Lernzeit auf (denke an eine Woche Puffer/Wiederholungszeit) und überlege dir, wer dein Lernbuddy sein könnte. Was du noch alles machen kannst, um mit Freude und Motivation zu lernen, das verrate ich dir im nächsten Kapitel.

      Tag 2: Lernmotivation ist alles

      „Also, heute um 16 Uhr setze ich mich hoch motiviert an den Schreibtisch und lerne …“, und dann ist es 16 Uhr, aber von deiner Motivation keine Spur. Kennst du das? Falls ja, kannst du beruhigt sein: Zum einen bist du nicht allein – vielen Menschen geht das so –, zum anderen lernst du ja jetzt und hier die Tricks für mehr Lernmotivation.

      Motivation ist so gut wie die halbe Miete für den Lernerfolg, das bestätigt auch die Gehirnforschung. Egal, um welches Lernthema es geht: Voraussetzung für erfolgreiche Lernprozesse sind Entspannung, Aufmerksamkeit und Vorfreude – je entspannter du dabei bist, desto besser. Und wer widerwillig lernt, lernt schlecht bis gar nicht. Für Lernen mit Widerstand brauchst du sehr viel Selbstdisziplin

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