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daß Sie den haben, bewiesen Sie in der Betrugssache Zöller. Ihre Vermutung erwies sich damals als vollkommen richtig.“

      „Na ja, damals habe ich recht behalten, aber ...“

      „Kein Aber. Damals sagten Sie mir privatim und ungefragt Ihre Meinung. Heute brauchen wir Sie. Wie der Fall jetzt liegt, kann ein erfahrener Kenner Afrikas uns von großem Wert bei unserer Arbeit sein. Also seien Sie ein gutes Kind und schlagen Sie ein!“

      Christoph Kind zögerte noch. Aber Ursula Helbis’ Augen, die bittend und vertrauensvoll an seinem Gesicht hingen, gaben den Ausschlag.

      „Gut“, erklärte er entschieden. „Wenn Sie wirklich an Leopardenmenschen glauben, interessiert mich die Sache natürlich ohnehin. Und solange ich noch Zeit habe, stehe ich zu Ihrer Verfügung.“

      „Ich dachte, Sie haben immer Zeit, Kindchen? Ihre schriftstellerischen Arbeiten erledigen Sie doch bei Ihrer Begabung so nebenbei?“

      „Schöne Meinung haben Sie von meiner Arbeit!“ lachte Kind. „Ich arbeite so ziemlich zwölf Stunden am Tag, nur mache ich kein Wesen daraus und habe für Freunde immer Zeit. Aber abgesehen davon – voraussichtlich fahre ich in Kürze wieder nach Afrika.“

      „Oh!“ Ursula Helbis stieß einen kleinen, erschrockenen Laut aus. „Und wovon hängt das ab?“

      „Nur von meiner ... wie soll ich sagen? ... Berufung. Ich warte täglich auf die Order der Hamburger Firma, die mich wieder einmal zum Einkauf hinunterschicken will.“

      „Aber vielleicht –“ Ursula zögerte und fuhr dann schnell fort: „Vielleicht fahren Sie doch erst, wenn es sich herausgestellt hat, daß Doktor Damm unschuldig ist.“

      Christoph sah sie aufmerksam an. ‚Wieviel ihr an diesem Damm liegt‘, dachte er. Dann sagte er laut: „Wir werden sehen, wie weit wir kommen. Was wünschen Sie, das ich tun soll, Mohr?“ „Zunächst mal sollen Sie sich zu Hause hinsetzen und mir eine ausführliche Abhandlung über diese Leopardenmenschen schreiben. Alles, was Sie darüber wissen. Und dann ... haben Sie persönlich in Afrika ein Opfer dieser Sekte oder Bande gesehen? Ja? Dann werde ich dafür sorgen, daß Ihnen Fotos von einem der Opfer vorgelegt werden, auf denen die ‚Krallenspuren‘ besonders deutlich zu sehen sind.“

      „Ich werde mehr tun, Doktor Mohr, ich werde mich im ganzen Dorf Berlin umtun, ob und wo sich zur Zeit Neger aufhalten. Dann werde ich mir gegebenenfalls die schwarzen Jungen ansehen und ihnen auf den Zahn fühlen.“

      „Letzteres überlassen Sie lieber uns, aber sonst ausgezeichnet. Etwas Ähnliches habe ich selber vor. Aber jeder für sich. Wir arbeiten einzeln und vergleichen später unsere Ergebnisse. Damit Sie im Bilde sind, werde ich Ihnen noch heute eine kurze Zusammenstellung der Mordfälle und einige Angaben über das bisherige Ergebnis der Untersuchungen zukommen lassen. Ich muß nur erst solch eine Aufstellung diktieren, denn die amtlichen Aktenstücke kann ich Ihnen natürlich nicht aushändigen.“ „Und ich?“ fragte Ursula Helbis atemlos vor Erregung. „Kann ich denn gar nichts tun?“

      Doktor Mohr lächelte. „Doch, Fräulein Helbis, Sie können zum Beispiel Herrn Kind heute nachmittag zu einer Tasse Tee einladen und ihm bei dieser Gelegenheit den Leopardenkopf zeigen. Sonst brauchen Sie wirklich nichts mehr zu tun, denn Sie haben schon etwas getan, indem Sie uns auf die Spur brachten. Das ist mehr, viel mehr, als Sie glauben. Warum ich Ihre Idee für so wichtig halte, das habe ich Ihnen bisher noch nicht gesagt.“

      „Noch etwas?“ rief Kind erstaunt.

      „Ja“, erwiderte Doktor Mohr ernst. „Das Allerwichtigste. Die Klauenspuren, die übereinstimmenden Anzeichen bei all diesen Verbrechen, die Verbindung Frau Damms mit Afrika, das sind vorläufig nur vage Indizien. Aber vorhin, als Kind mir von den Leopardenmännern erzählte, da hatte ich ein ganz bestimmtes Gefühl. Das unabweisbare Gefühl, das für einen Kriminalisten wichtiger ist als die schönsten Indizien. Ich wußte in diesem Augenblick: das ist der Schlüssel! Nicht nur zum Fall Damm, sondern auch zu den anderen Verbrechen. Gucken Sie mich nicht so ungläubig an, Kindchen! Ich bin wahrhaftig kein Phantast oder Romantiker. Nee, kann mir mein Feind nicht nachsagen. Aber ich behaupte und bleibe dabei: wer dieses Gefühl, diesen sechsten Sinn nicht hat, der soll in Gottes Namen seinen Abschied nehmen von der Kriminalpolizei und sich irgendeinem anderen Beruf widmen. – Auf Wiedersehn denn! Die Arbeit brennt mir auf den Nägeln. Halten Sie mich auf dem Laufenden, Kind, und vergessen Sie nicht: Vorsicht und Verschwiegenheit!“

      Doktor Mohr reichte seinen Besuchern die Hand und blieb aufrecht hinter seinem Schreibtisch stehen, bis Kind und Ursula Helbis das Zimmer verlassen hatten. Seine linke Hand drückte dabei unauffällig zweimal auf einen unter der Schreibtischplatte angebrachten Klingelknopf. Das hieß für den diensthabenden Beamten draußen: Der Besuch darf das Haus verlassen.

      Dann öffnete Doktor Mohr die Tür zum Nebenzimmer und rief seinen Assistenten herein. „Heute nachmittag 16 Uhr Doktor Damm zur Vernehmung.“

      „Doktor Damm zur Vernehmung.“

      „Das von Paris eingesandte Aktenmaterial über den Fall Dubois und unsere eigenen Akten über die Mordsache Nesso möchte ich herhaben.“

      „Jawohl, Herr Kommissar. Und die Helbis?“

      „Bleibt weiter unter Beobachtung. Keine neuen Instruktionen an den Außendienst. Und rufen Sie mir mal Fräulein Äukens herüber. Ich möchte etwas diktieren.“

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