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den Händen.

      151 (13)

      Ein fünftes kann ich: fliegt ein Pfeil gefährdend

       Uebers Heer daher,

       Wie hurtig er fliege, ich mag ihn hemmen,

       Erschau ich ihn nur mit der Sehe.

      152 (14)

      Ein sechstes kann ich, so Wer mich versehrt

       Mit harter Wurzel des Holzes:

       Den Andern allein, der mir es anthut,

       Verzehrt der Zauber, Ich bleibe frei.

      153 (15)

      Ein siebentes weiß ich, wenn hoch der Saal steht

       Ueber den Leuten in Lohe,

       Wie breit sie schon brenne, Ich berge sie noch:

       Den Zauber weiß ich zu zaubern.

      154 (16)

      Ein achtes weiß ich, das allen wäre

       Nützlich und nöthig:

       Wo unter Helden Hader entbrennt,

       Da mag ich schnell ihn schlichten.

       155 (17)

      Ein neuntes weiß ich, wenn Noth mir ist

       Vor der Flut das Fahrzeug zu bergen,

       So wend ich den Wind von den Wogen ab

       Und beschwichtge rings die See.

      156 (18)

      Ein zehntes kann ich, wenn Zaunreiterinnen

       Durch die Lüfte lenken,

       So wirk ich so, daß sie wirre zerstäuben

       Und als Gespenster schwinden.

       157 (19)

      Ein eilftes kann ich, wenn ich zum Angriff soll

       Die treuen Freunde führen,

       In den Schild sing ichs, so ziehn sie siegreich

       Heil in den Kampf, heil aus dem Kampf,

       Bleiben heil wohin sie ziehn.

      158 (20)

      Ein zwölftes kann ich, wo am Zweige hängt

       Vom Strang erstickt ein Todter,

       Wie ich ritze das Runenzeichen,

       So kommt der Mann und spricht mit mir.

       159 (21)

      Ein dreizehntes kann ich, soll ich ein Degenkind

       In die Taufe tauchen,

       So mag er nicht fallen im Volksgefecht,

       Kein Schwert mag ihn versehren.

      160 (22)

      Ein vierzehntes kann ich, soll ich dem Volke

       Der Götter Namen nennen,

       Asen und Alfen kenn ich allzumal;

       Wenige sind so weise.

       161 (23)

      Ein funfzehntes kann ich, das Volkrörir der Zwerg

       Vor Dellings Schwelle sang:

       Den Asen Stärke, den Alfen Gedeihn,

       Hohe Weisheit dem Hroptatyr.

       162 (24)

      Ein sechzehntes kann ich, will ich schöner Maid

       In Lieb und Lust mich freuen,

       Den Willen wandl ich der Weißarmigen,

       Daß ganz ihr Sinn sich mir gesellt.

      163 (25)

      Ein siebzehntes kann ich, daß schwerlich wieder

       Die holde Maid mich meidet.

       Dieser Lieder, magst du, Loddfafnir,

       Lange ledig bleiben.

       Doch wohl dir, weist du sie,

       Heil dir, behältst du sie,

       Selig, singst du sie!

      164 (26)

      Ein achtzehntes weiß ich, das ich aber nicht singe

       Vor Maid noch Mannesweibe

       Als allein vor ihr, die mich umarmt,

       Oder sei es, meiner Schwester.

       Beßer ist was Einer nur weiß;

       So frommt das Lied nur lange.

      165 (27)

      Des Hohen Lied ist gesungen

       In des Hohen Halle,

       Den Erdensöhnen noth, unnütz den Riesensöhnen.

       Wohl ihm, der es kann, wohl ihm, der es kennt,

       Lange lebt, der es erlernt,

       Heil Allen, die es hören.

       Inhaltsverzeichnis

      Thôr kam von der Ostfahrt her an einen Sand; jenseits stand der Fährmann mit dem Schiffe. Thôr rief:

      1

      Wer ist der Gesell der Gesellen, der überm Sunde steht?

       Harbard antwortete:

      2

      Wer ist der Kerl der Kerle, der da kreischt überm Waßer?

      Thôr.

      3

      Ueber den Sund fahr mich, so füttr ich dich morgen.

       Einen Korb hab ich auf dem Rücken, beßre Kost giebt es nicht.

       Eh ich ausfuhr aß ich in Ruh

       Hering und Habermuß: davon hab ich noch genug.

      Harbard.

      4

      Allzuvorlaut rühmst du dein Frühmal;

       Du weist das Weitre nicht:

       Traurig ist dein Hauswesen, todt deine Mutter.

      Thôr.

      5

      Das hör ich nun hier, was das Herbste scheint

       Jedem Mann, daß meine Mutter todt sei.

      Harbard.

      6

      Du hältst dich nicht, als hättest du guter Höfe drei:

       Barbeinig siehst du in Bettlersgewand,

       Nicht einmal Hosen hast du an.

      Thôr.

      7

      Steure nur her die Eiche, die Stätte zeig ich dir,

       Doch Wem gehört das Schiff, das du hältst am Ufer?

      Harbard.

      8

      Hildolf heißt er, der michs zu halten bat,

       Der rathkluge Recke, der in Radsci-sund wohnt.

       Er widerrieth mir, Strolche und Rossdiebe zu fahren:

       Nur ehrliche Leute und die mir lange kund sein.

       Sag deinen Namen, wenn du über den Sund willst.

      Thôr.

      9

      Den sag ich dir frei, obgleich ich hier friedlos bin,

      

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