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      Rabe. Als ich jung war und meine Studien machte, hat man uns das noch nicht gelehrt. Es scheint neu dazugekommen. Vielleicht muß ich umlernen.

      Frau rabe. Ist es nicht ein bezaubernder Zug an meinem Mann, daß er sogleich umzulernen bereit ist?

      Schleiereule. Ich hab’ es immer gesagt: Die Größe ist bescheiden.

      Wolf zu Kasperle. Junger Mann, es freut mich, daß du dich so gut in einen Wolf hineindenken kannst. Ich gebe zu, es muß auch Vegetarier geben. Und gerade diejenigen, die Grünes fressen, fresse ich. Sie fressen es für mich, ich selber kann es nicht fressen. Nein, mir kann man das nicht zumuten. Wie mir auf einmal wohl ist! Ganz anders als vorher! Ich habe zwar gute Nerven, das kommt von meiner kräftigen Mannskost. Aber trotzdem: Das viele Predigen und Singen macht mich oft ganz zappelig. Jetzt, wo ich ausgestoßen bin, ist mir um vieles leichter. Und da du auch noch meinen Husten geheilt hast, ist es eine wahre Lust, Wolf zu sein. Wenn ich auch keine schöne Stimme habe, will ich dich doch loben. Sonst habe ich immer singen sollen wie die andern, jetzt sollen sie einmal mit dem Wolf heulen. Ich stimme ein Loblieb auf dich an.

      Er singt erst allein, nach und nach fallen die anderen ein.

      Chor der tiere.

      Du schöner, du kurzweiliger,

      Du stillvergnügter Heiliger!

      Du weiser Arzt der Tiere!

      Ich sing’ und jubiliere:

      So unergründlich ist dein Geist,

      Daß du die Sprache aller Tiere weißt.

      Dem Menschen und dem Tier ein Wohlgefallen.

      Du bist der einzige Heilige von allen,

      Der nicht nur für die Menschen in der Stadt,

      Der auch ein Herz für uns, die Tiere, hat!

      Schleiereule.

      Auch ich, die Schleiereule,

      Lobsinge und lobheule,

      Ich Jungfrau bis zum Grabe!

      Herr rabe.

      Und ich, Ehrwürden Rabe,

      Gestehe tief verwirrt,

      Daß manchmal auch ein Pfarrer irrt.

      Du bist ein Seelenhirt,

      Wie keinen ich getroffen habe.

      Frau rabe.

      Ich schwör’ bei meiner Seel’:

      Mein Mann, der Rabe, freilich,

      Mein Mann ist ernst und heilig –

      Doch du bist heilig und fidel.

      Das schaf.

      Du läßt die Tiere zu dir kommen,

      Zumal die sanftgewollten und die frommen,

      Und willst in deinem Tiefsinn nicht verschmähen

      Das sanfte Blöken und das linde Mähen –

      Das pflanzenfresserische Muh

      Verstehst du und ergründest du.

      Der wolf.

      Du läßt die Tiere zu dir kommen,

      Sogar den schlimmen Wolf, der hustet.

      Denn du verstehst und du verzeihst,

      Wie innig mich nach Hammelfleisch gelustet.

      Weswegen dich mein Mund mit Bellen preist.

      Der Wein, den du verbirgst in deinem Wammes,

      Der schmeckt mir besser als das Blut des Lammes.

      Herr rabe.

      Tut einem Tier ein Gliedmaß wehe,

      Nimmst du es sorgsam in die Kur,

      Du fragst nicht, ob ihm recht geschehe –

      Es jammert dich die Kreatur.

      Frau rabe.

      Du sagst: Wenn einer nur ganz wahrhaft ist,

      So braucht er sich nicht erst zu läutern:

      Der Wolf darf fressen, was ihm nahrhaft ist,

      Das Schaf hat seine Lust an Kräutern.

      Schleiereule.

      Des einen Seele ist vom Morde,

      Des anderen von Unschuld voll!

      Der Wolf gleicht einem Dur-Akkorde,

      Das Lamm ist ein Gesang in Moll.

      Der wolf.

      Hu hu!

      Sogar des Wolfes Herz erwärmest du!

      Das schaf.

      Meh meh!

      Ich sag’, so gut ich es versteh’:

      Laudamus te, o domine!

      Herr rabe.

      Kraha!

      Das Ende dieser Welt ist da!

      Heil mir, daß ich den Heiland aller Tiere sah!

      Chor der tiere.

      Du lustiger, kurzweiliger,

      Du stillvergnügter Heiliger,

      Du machst uns vollkommen, du lachst uns gesund,

      Du Heiliger mit dem lachenden Mund!

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