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wie er in Negatives, ja Welt-Zerstörerisches versackte, ist bei der Belichtung von Adolf Hitlers Sexualität nicht das Thema. Daher genügt zu summieren: Der von Hitler angesprochene Drang ist zum Teil angeboren, zum Teil erlernt. Und mit dem Erlernen hapert es in allen männerbündischen Gesellschaftsformationen. Deshalb gibt es nur die hauchdünne Mehrheit derjenigen Männer, die diesen Drang in sich ausgebildet haben.

      Nächstes Tabu der Männerbünde: Der Mann kann und will nicht von Geburt aus ficken. Dieses Verlangen ist lediglich ein von der Natur gemachtes physiologisches Angebot, das noch der sozio-psychischen Ausbildung bedarf. Und – größte Überraschung – die sogenannten patri-archalischen Gesellschaften erschweren diese Ausbildung entgegen allen ihren Dogmen und phallokratischen Hypertrophien.

      Der Mann erwirbt die spezifische Fähigkeit auf der Basis seiner Anlage aus vielen Zutaten bei seinem Heranwachsen.

      Jedoch: Wenn er es will und es tut und zu den 50–60 Prozent gehört, die das regelmäßig wollen und tun, dann kann er diesen Drang nicht überwinden. Sein Drang ist ein perpetuum mobile geworden und regeneriert sich wie andere Dränge, was wiederum für Frauen, vor allem für Feministinnen, ein Tabu ist, die nicht wahrhaben wollen, dass der »50-bis-60-Prozenter« in regelmäßigen Abständen mit (s)einer Frau koitieren muss.

      Die Problematik sexueller Gewalt in der Ehe braucht bei Hitlers Heterosexualitäts-Fragen jetzt nicht behandelt zu werden. Dafür aber der Schluss-Teil seines Satzes zu Otto Wagener, Hitler hätte diesen Drang überwunden, was sexualwissenschaftlicher Quatsch ist.

      Hitler brüstete sich damit vor seinem Freund an mehreren Wahrheiten vorbei und weiter nichts. Er glaubte, Wagener einiges erläutern zu müssen, da zu einem derart nahen Freund, mit dem Hitler sich drei Jahre lang zu regelmäßigem Gedanken-Austausch traf, durchgesickert sein muss: Mit dem Regel-entsprechenden Geschlechtstrieb vom Führer der NSDAP scheint etwas nicht zu stimmen. Denn in Hitlers Leben fehlt da doch was Wesentliches, das das Leben der meisten Männer kennzeichnet. Das, genau das hatte sich jemand Männlich-Nahem wie Otto Wagener irgendwie vermittelt.

      Mit Hitlers unfreiwilliger Selbstenthüllung in Sachen seiner Heterosexualität können seine Fakten in Bezug zu seiner Mann-Frau-Beziehungsfähigkeit zusammengetragen werden.

      Wenn ein Heranwachsender diesen »Drang, zum körperlichen Besitz einer Frau« entwickelt hat, kommen Mädchen und Frauen in seinem Leben ab der Pubertät regelmäßig vor. Die vollständige Abwesenheit von Mädchen und Frauen im Leben von Hitler 1 indiziert nicht nur, sondern belegt, dass dieser junge Mann bis zu seinem 30. Lebensjahr den »Drang zum körperlichen Besitz einer Frau« nicht gehabt hat.

      Hat er ihn erwiesenermaßen sozial-geschlechtlich bis 30 nicht gehabt, kann er ihn später nur in Ausnahmen nachgereicht bekommen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber Ausnahmen haben Ausnahme-Bedingungen auf ihrer Seite, die in diesem Fall den Drang nachschaffen müssen. Solche Ausnahme-Vorgänge sind jahrelange Beziehungen eines Vagina-Drang-vakanten Jünglings und jungen Mannes mit penetrierenden Männern, per Identifikation mit diesen wird der Drang umweghaft in die Sexualstruktur des bisher Drang-vakanten Mannes implantiert = das sichere Südseemittel, von jüngster Jugend an jede männliche Potenz optimal auszubilden – mit einer Erfolgsquote von nahezu hundert Prozent phallisch-vaginal dranghafter Männer, die Väter von fünf Kindern aufwärts werden. All das muss jedoch unter 30-jährig in der psycho-physischen Weichheit des Betroffenen geschehen sein.

      Bei Hitler ist es nicht geschehen. Es gibt zwischen 15 und 30 und auch zwischen 30 und 35 keine Belege für eine penetrative Spät-Heterosexualisierung Hitlers auf dem zweiten temporär homosexuellen (Heran)Bildungsweg. Gerade dieses Fehlen von verlässlichen Quellen zu Hitlers Du-bezogener homosexueller Dauerpraxis in den ersten Stadien seines Lebens als Hitler 2 hat Lothar Machtan in seinem Buch Hitlers Geheimnis dargetan, wenn auch wider Willen. (zweites Buch)

      Otto Wagener gibt ein genaues Datum des Gesprächs an, während dessen Hitlers ominöse Anti-Koitus-Erklärung gefallen ist – eine Woche nach dem gewaltsamen Tod von Hitlers Nichte Geli Raubal am 18./19. September 1931, die Hitler »sehr geliebt« haben soll. (Hitlers Verhältnis zu Eva Braun war eindeutig unnormal, 15. Nein-Sager, Julius Schaub) Ob Hitler gegenüber Raubal den vaginal-penetrierenden Drang verspürt hat, ist von keiner Person übermittelt worden. Es heißt immer nur: Wenn Hitler jemals hätte geheiratet haben wollen, dann Geli.

      Hitler redete zu Otto Wagener über etwas, das er – so die erdrückende Zeugen-Beweis-Lage – höchstens nur aufglimmend gegenüber seiner Nichte gehabt hat. Auch wenn das so gewesen wäre, hätte Hitler dann noch immer nicht zu den 50–60-Prozentern gehört, weil diese Männer ihren Drang nicht gegenüber nur einer einzigen Frau in ihrem Leben haben. Klosterbruder wird Mann nicht durch Verzicht, sondern durch Vakanz.

      Für Hitlers gesamte heterosexuelle Kontur und die Gestalt seines Verhältnisses zu Eva Braun ist bedeutsam, dass dieser Satz ein halbes Jahr vor der Annäherung Hitlers an Braun gefallen ist. Diese Annäherung wird von den Braun-Biograf(inn)en einheitlich für das Frühjahr 1932 gesetzt – ein halbes Jahr nach Hitlers Bekenntnis zu seiner vaginal-phallischen Dranglosigkeit. (Gun, S. 55, Sigmund 05, S. 245, Lambert 06, S. 125 f., Görtemaker 10, S. 51 ff.)

      Hinter Hitlers Behauptung von der Überwindung des Dranges ist seine unwillentliche Konfession versteckt, den Drang nie gehabt zu haben. Hitler hat den Drang auch nicht ein halbes Jahr später (wieder) bekommen oder ihn im Angesicht Eva Brauns erstmals in sich aufsteigen gefühlt. Der Drang entsteht nach der Pubertät oder gar nicht, abgesehen von der Prozedur des jahrelang anhaltenden penetrativen »zweiten Bildungsweges«. Als Hitler Ende September 1931 seinen Satz zu Otto Wagener sagte, war er 42 und kannte die Verkaufs-Gehilfin Eva Braun aus dem Foto-Geschäft Heinrich Hoffmanns schon seit etwa zwei Jahren flüchtig. Mit 17 war Braun 1929 Angestellte im Photo haus Hoffmann geworden. (Joachimsthaler 03, S. 432 ff.) Die bisherigen Begegnungen zwischen Braun und Hitler waren so sporadisch, dass es Hitler überraschte, das Fräulein Braun hätte in der zweiten Hälfte 1932 seinetwegen ihren ersten Selbstmordversuch unternommen. Das bedeutet, wie Adjutant Schaub (15.) es zum Ausdruck brachte, Hitler hat die Hoffmann-Angestellte anfangs gar nicht beachtet. Er kannte sie nur »sozial«, wie Prinzregentenplatz-Haushälterin Anni Winter sich im Verhör gegenüber dem amerikanischen Richter Michael Musmanno ausdrückte. (Winter 48 II, S. 11)

      Eva Braun musste mit zwei zur Schau gestellten Selbst-Attacken, genannt Selbstmordversuche, Hitler zu sozialen Reaktionen bringen – im Herbst 1932 dazu, dass seine Beziehung mit Braun eine ernstere Sache wurde, und im Frühjahr 1935 dazu, dass Hitler mit Brauns Versorgung in ihr Leben einstieg, um dadurch aber intim wieder aussteigen zu können, was noch einer aufwendigen Rekonstruktion bedarf. Normalerweise läuft Versorgung im Gegenzug für Geschlechtsverkehr. Zwischen Hitler und Braun lief Versorgung für Geschlechtsverkehr-außer-Diensten. (ORALO)

      Otto Wageners Zeugnis von Hitlers Ausspruch ist eine zentral wichtige Hinterlassenschaft für die Einschätzung von Hitlers Nicht-Heterosexualität. Adolf Hitler gehörte zu den 40–50 Prozent Männern, die entweder nicht penetrieren oder in die zwei außerdem noch zur Verfügung stehenden Körperöffnungen ihrer Mitmenschen eindringen wollen oder andere sexuelle Techniken bevorzugen, jedenfalls an »PV« = Phallus in Vagina nicht interessiert sind.

      Wagener ist eine Rarität unter den Zeugen, Hitlers geschlechtliche Substanz betreffend, denn er wollte nichts Spezielles über Hitlers sexuelle Grundierung oder dessen Liaison mit Eva Braun aussagen, wie es Hoffmann (1.), Schwarz (2.), Schroeder (3.), Hanfstaengl (4.), Döhring (5.), Linge (6.), Kubizek (7.), die Münchener 1913/14-Freunde (9.), Junge (11.), Brandt (12.), Blaschke (13.), Plaim-Mittlstrasser (14.), Schaub (15.), Wolf (16.), Krause (17.) und Misch (18.) taten.

      Wagener teilt etwas mit, das Hitler ihm gegenüber zufällig einmal gesagt hat. Wagener ist dem Zeugen Brandmayer (10.) ähnlich, der nur Hitlers Klosterbruder-Satz wiedergab.

      Zur temporär bestehenden nächsten Nähe Otto Wageners zu Hitler hielt der Herausgeber seiner Aufzeichnungen, die Wagener 1946 während seiner Kriegsgefangenschaft bei den Westalliierten gemacht hatte, ein paar Grundsätze fest, die mitgeteilt werden müssen, um den im heutigen gesellschaftlichen Bewusstsein vergessenen Wagener als Hitler-Intim-Zeugen

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