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… um mich abzureagieren, um meine Gedanken zu ordnen … mir zu überlegen, wie ich nach diesem Gespräch meinem Mann gegenübertreten sollte!«

      »Sie können nicht erwarten, daß Ihnen das jetzt … nachdem Sie sich erst in ein ganzes Lügennetz eingewickelt haben … noch einer der Geschworenen abnimmt!«

      »Ich weiß«, sagte Carola Groß mit erstickter Stimme, »ich weiß ja, daß ich einen Fehler gemacht habe!« Mit einem plötzlichen Aufbegehren fügte sie hinzu: »Aber geglaubt hätte mir niemand, auch wenn ich von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte! Alle halten mich für die Mörderin … auch Sie, Dr. Suttermann!«

      Der Rechtsanwalt erhob sich, griff nach seiner Aktentasche. »Wenn Sie dieser Überzeugung sind, Frau Groß, dann ist es wohl besser, ich lege die Verteidigung nieder!«

      Carola Groß starrte ihn mit halb offenem Mund und von Tränen geröteten Augen an, ein Bild des Jammers. »Sie wollen mich im Stich lassen?« fragte sie fassungslos. »In dieser Situation?«

      »Ich sehe keine Möglichkeit, Sie weiter zu verteidigen. Ich kann Ihrem Wort nicht mehr vertrauen, und Sie …«

      »Ich kann Sie nicht zwingen, mich weiter zu verteidigen«, erklärte Carola Groß mit überraschender Würde, »Sie müssen selber wissen, was Sie tun. Aber wenn Sie mich jetzt verlassen, werden Sie mit dafür verantwortlich sein, wenn ein Fehlurteil gefällt wird. Jeder wird den Schluß ziehen, daß Sie die Verteidigung deshalb niederlegen, weil Sie von meiner Schuld überzeugt sind.«

      Rechtsanwalt Dr. Suttermann zögerte. »Sie dürfen nicht glauben, daß ich mir keine Skrupel mache …«

      »Sie und Ihre Skrupel!« rief Carola Groß empört. »Gehen Sie, gehen Sie! Worauf warten Sie denn noch? Ich habe gelogen, ja! Ist das denn ein Verbrechen? Sind Sie sicher, daß Sie selber nicht auch lügen, zu jedem Mittel greifen würden, wenn Sie sich eingekreist, zu Tode gehetzt fühlten? Sie mögen ein guter Anwalt sein, aber Sie haben keinen Funken menschlichen Verständnisses, genausowenig wie der bösartige Staatsanwalt!«

      »Nun erlauben Sie aber mal, Frau Groß …«

      »Nein, nichts gar nichts erlaube ich! Ich habe nichts mehr zu verlieren, und deshalb darf und will ich so sprechen, wie es mir ums Herz ist! Sie haben mich bisher verteidigt, stimmt … aber warum haben Sie es getan? Weil es Ihr Beruf ist, weil ein Freispruch Ihr Ansehen hebt, weil Sie dafür bezahlt werden! Aber nicht eine Sekunde konnten Sie nachfühlen, wie mir zumute ist… was ein Mensch fühlt, der unschuldig auf der Anklagebank sitzt, dem ein gemeines Verbrechen, ein Giftmord, zur Last gelegt wird und der keine, aber auch keine Möglichkeit hat, seine Unschuld zu beweisen!«

      »Wenn Sie sich wenigstens an die Wahrheit gehalten hätten!«

      »Wenn, ja wenn! Wer glaubt mir denn die Wahrheit? Alles, was ich über meinen Besuch bei Annabelle Müller gesagt habe, ist die Wahrheit … und wollen Sie mir einreden, daß mir irgend jemand im Gerichtssaal, ein einziger Mensch … von den Richtern und Geschworenen … auch nur ein Wort geglaubt hat? Sie alle haben ebenso wie die ganze Öffentlichkeit ihr Urteil schon über mich gefällt, längst bevor es zu diesem Prozeß kam!« Carola Groß schwieg erschöpft. Ihre Schultern sanken vor, sie preßte, um ihre Beherrschung zurückzugewinnen, die Handflächen gegeneinander.

      »Ich habe niemals behauptet«, sagte Dr. Suttermann, einigermaßen aus der Fassung gebracht, »daß es leicht sein wird, einen Freispruch zu erzielen.«

      »Ja, aber jetzt haben Sie eingesehen, daß es unmöglich ist – und für aussichtslose Sachen sind Sie nicht … nicht wahr, Dr. Suttermann? Sie haben schon recht, legen Sie die Verteidigung nieder, und waschen Sie Ihre Hände in Unschuld. Vielleicht werden Sie das nächstemal einen Halbstarken verteidigen, der einen alten Mann über den Kopf geschlagen hat und ihn ausraubte – dem man aber nichts nachweisen kann. Das sind Fälle, die sich lohnen.«

      Dr. Suttermann straffte die Schultern. »Sie steigern sich da in eine Verbitterung hinein, die zwar menschlich verständlich, aber, was mich betrifft, geradezu beleidigend ist! Wenn Sie auf meinen Rat gehört hätten, wäre es niemals zu diesem Eklat gekommen.«

      »… und Sie wären nicht blamiert gewesen! Ja, ich weiß, ich habe mich falsch verhalten, und es tut mir leid. Was wollen Sie sonst noch von mir hören?«

      »Können Sie mir schwören, daß es keinen anderen dunklen Punkt gibt, den Sie mir verschwiegen haben?«

      »Können Sie mir schwören, daß Sie an meine Schuldlosigkeit glauben?«

      Der Rechtsanwalt und seine Klientin sahen sich sekundenlang starr in die Augen.

      Dann sagte Dr. Suttermann: »Ich werde mein Mandat nicht niederlegen!«

      »Und ich versichere Ihnen, daß ich nie mehr versuchen werde, die Tatsachen zu verschleiern«, versprach Frau Groß, »aber davon, daß mein Mann versucht hat, Kathi zu beeinflussen, habe ich wirklich nichts gewußt …«

      »Darüber werde ich noch persönlich mit Ihrem Gatten reden müssen!«

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