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DER BLUTKÖNIG (Matt Drake Abenteuer 2). David Leadbeater
Читать онлайн.Название DER BLUTKÖNIG (Matt Drake Abenteuer 2)
Год выпуска 0
isbn 9783958354951
Автор произведения David Leadbeater
Жанр Языкознание
Серия Matt Drake
Издательство Bookwire
Mano war eben Mano. Hayden hielt sich fest und behielt dabei das Heck im Blick. Sie beobachtete auch das Ufer und suchte dort nach einem Lebenszeichen oder einer alternativen Fluchtroute. Bisher war ihr aber leider noch nichts aufgefallen.
»Sie holen auf«, sagte sie knapp, als das erste Propellerboot hinter ihnen immer näherkam. »Wir brauchen dringend einen Plan B.«
Kapitel 6
Drake sah den Männern des SEAL-Teams nacheinander in die Augen, als sie auf die Everglades und ihr endgültiges Ziel zuflogen. Er wusste genau, was hinter diesen ausdruckslosen, abschätzigen Blicken lag … ein wenig Respekt, eine Prise Taxieren und eine Glasur aus Nervosität.
Sie hatten gehört, dass er gut war, aber würde er auch zu ihrem Team passen? Und würden sie mit ihm fertig werden, wenn es darauf ankam?
»Die Antwort ist Nein«, sagte er jetzt zu dem Jüngsten, aus dessen Augen purer Eifer leuchtete. »Nicht vor mindestens 2020.«
»Ich wollte eigentlich nach Alicia Myles fragen«, entgegnete der junge Mann mit einem breiten Grinsen. »Ist sie wirklich so eine Wildkatze, wie alle sagen?«
Drake atmete durch. »Keine Ahnung«, antwortete er diplomatisch. »Wir haben den Kontakt verloren … nachdem sie versucht hat, mich zu töten.«
»Hab gehört, sie hat ihre Sache gar nicht schlecht gemacht«, meinte der Kerl grinsend, »und dass Sie den Kontakt absichtlich verloren haben, aus Dank, weil sie Sie nicht getötet hat.«
»Sie ist wirklich gut«, sagte Drake und versuchte sich nicht mit Fragen über Alicia und ihre gemeinsame Vergangenheit aus der Reserve locken zu lassen. »Seit einer ganzen Weile hat sie niemand mehr gesehen. Belassen wir es dabei.«
Der Helikopter zog nun heftig zur Seite und Drake sah das endlose Grün unter ihnen. Flüsse und Nebenflüsse, die sich ausbreiteten und in zufälligen Mustern zusammenliefen. Vögel hoben in Schwärmen vom Boden ab.
Der Pilot sah von seinem Sitz im Cockpit aus nach hinten. »Noch fünf Minuten.«
Drake machte sich bereit. Ben saß neben ihm, beide Hände zu Fäusten geballt, das Gesicht bleich vor Sorge. Kennedys Gesicht zeigte ein eisernes Starren, das allen sagen sollte: Komm mir nur ja nicht dumm.
»Bereit.«
Der Helikopter ging jetzt in den Tiefflug und flog dann direkt auf eine zusammengewürfelte Gruppe heruntergekommener Gebäude zu. Stricke zum Abseilen wurden herabgelassen, und das SEAL-Team rutschte mit professioneller Leichtigkeit daran herunter. Alle waren in weniger als einer Minute draußen. Drake und seine Begleiter warteten, bis der Helikopter landete, frustriert, aber mit dem Wissen, dass das Team Ahnung von dem hatte, was es da tat.
Der Helikopter setzte mit einer sanften Erschütterung auf. Drake sprang als Erster aus der Tür. Die Abwinde des Rotors rüttelten ihn kräftig durch. Langes Gras wischte über seine Knöchel.
Der Anführer des SEAL-Teams wartete bereits auf sie. »Alle weg«, erklärte er, aber sein Blick war finster.
»Was sonst noch?« Drake biss die Zähne zusammen.
»Ein toter CIA-Agent im Inneren.«
Ben sog panisch die Luft ein.
»Gowdin«, sagte der SEAL-Commander und seine Stimme klang dabei nach Mord und Totschlag. Er zeigte hinter Drake.
»Sieht ganz so aus, als wären sie schnell aufgebrochen, haben wahrscheinlich Propellerboote benutzt. Ich vermute, sie jagen gerade unsere Leute.«
Drake lief los. »Schnappen wir sie uns.«
Kapitel 7
Hayden wurde nach hinten geworfen, als Kinimaka den Steuerknüppel des Propellerbootes herumriss und an einer gefährlichen Sandbank vorbeiraste. Sie kämpfte sich mühsam auf die Knie. Ihre Haare würden nie wieder aussehen wie vorher. Kugeln aus den drei Propellerbooten, die sie verfolgten, durchlöcherten die Flanken ihres Bootes und pfiffen die ganze Zeit um sie herum.
Sie sah, dass sich der Kanal vor ihnen dramatisch verengte. Kinimaka schoss durch die Engstelle und Wasser spritzte neben und hinter den Boot hervor. Hayden erblickte große Alligatoren, die sich offenbar gestört fühlten und wütend davonstieben, als sie vorbeirasten.
Wo zur Hölle steuerten sie hin?
»Welche Richtung?«, schrie sie über das Dröhnen des Motors, das Heulen des Windes und die Schüsse hinweg.
»Weg von diesen Bastarden!« Kinimaka deutete mit dem Daumen hinter sich, während weiterer Beschuss aus einem leichten Maschinengewehr um sie herum sauste.
Der Hawaiianer umfuhr noch eine weitere Schikane. Das Propellerboot streifte das Ende einer kleinen Insel und machte einen Satz aus dem Wasser, bevor es mit einem Schlag wieder landete und weiter schoss. Hayden und Kinimaka sahen sich mit großen Augen an.
»Scheiße!«
Hayden warf einen flüchtigen Blick nach hinten. Sie hatte beschlossen, dass sie keine Munition auf bewegliche Ziele verschwenden würde, außer ihre Verfolger würden noch näher herankommen.
Drei Propellerboote waren ihnen dicht auf den Fersen, vollgepackt mit Boudreaus Männern. Das Problem war, dass diese sich in diesen Gewässern auskannten. Kinimaka tat das nicht. Es war also nur eine Frage der Zeit, bevor irgendeiner von ihnen eine Abkürzung einschlagen würde.
Während der Abstand immer geringer wurde, hörte sie plötzlich die Stimme von Boudreau. Er war komplett außer sich und klang wie eine Todesfee, die sie durch die dunklen und blutigen Gewässer der Hölle verfolgte.
Das Propellerboot traf jetzt auf eine im Wasser versteckte Insel und hob ab, während der Motor röhrte. Wasser wirbelte wie weiße Laken von den Seiten und den Rudern. Hayden hatte eine halbe Sekunde, in der sie das Jubeln hinter ihnen hören konnte, dann traf das Boot wie ein schwangeres Nilpferd auf das flache Wasser. Sie wurde nach vorne aus dem Boot geschleudert, zog sofort den Kopf ein und machte sich so klein wie möglich. Als sie auf dem Wasser auftraf, erschütterte der Aufprall trotzdem jeden Knochen in ihrem Körper.
Einen Moment lang war sie wie betäubt, dann landete Kinimaka wie ein Killerwal neben ihr und sie wurde von einem gewaltigen Schwall getroffen.
Sie kämpfte sich auf die Knie und war nun halb im Wasser. Das Maschinengewehr war nirgendwo zu entdecken. Sie erwischte Kinimakas Kopf an den Ohren und umklammerte ihn mit beiden Händen, aber ihr war klar, dass sie ihn niemals an das Ufer ziehen konnte. Einen Augenblick später kam sein strubbeliger Kopf allein aus dem Wasser und er schnappte nach Luft.
»Gott sei Dank.«
Erstaunlicherweise waren sie beide unverletzt. Das Propellerboot hingegen war weniger gut davongekommen. Es lag auf der Seite, der Motor heulte wie verrückt, aber die Maschine war vollkommen unbrauchbar geworden. Hayden untersuchte das Schilf und das Ufer. Ihre einzige Hoffnung war es, dort hochzuklettern.
In diesem Augenblick kamen die drei Propellerboote in Sicht, die sie verfolgt hatten. Eines prallte auf dieselbe Insel, die Kinimaka übersehen hatte. Das Gefährt hob ab, und Männer und Waffen wurden in die Luft geschleudert. Hayden krabbelte hastig aus dem Weg, und schrie Kinimaka zu, ihr zu folgen. Männer stürzten jetzt um sie herum zu Boden und schrien, als sie auf dem Gras aufschlugen. Ein Soldat landete direkt neben ihr, umklammerte dabei aber noch immer seine Maschinenpistole. Sie trat ihm gegen den Kopf, um sicherzugehen, dass er wirklich bewusstlos war und schnappte sich dann seine Waffe. Kinimaka erledigte währenddessen einen anderen. Männer wurden jetzt überall um sie herum zu Boden geschleudert. Das Aufklatschen von Körpern, Stöhnen und das Geräusch brechender Knochen erfüllten die Luft. Als einer mehr Lebenszeichen von sich gab als nur ein schwaches Zucken, erschoss ihn Kinimaka kurzerhand.
Hayden drehte sich um und versuchte verzweifelt, sich einen Weg durch das flache Wasser zu bahnen. Sie platschte zwischen dem Schilf hindurch,