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Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
Читать онлайн.Название Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman
Год выпуска 0
isbn 9783740937140
Автор произведения Günter Dönges
Жанр Языкознание
Серия Butler Parker Staffel Staffel
Издательство Bookwire
»Dies alles hört sich irgendwie logisch an«, meinte Parker höflich, »aber Sie werden verstehen, daß ich Ihnen nicht glaube.«
»Haargenau richtig«, sagte in diesem Augenblick von der weit aufgerissenen Küchentür her Hippie Paul.
Der junge Mann mit der Löwenmähne und der Lennon-Brille grinste spöttisch und hielt – wie nicht anders zu erwarten war – eine Schußwaffe in der Hand, auf deren Mündung ein Schalldämpfer aufgeschraubt war.
Hinter ihm tauchte Lana Clint auf.
Sie rauchte eine Zigarette und sah etwas mitgenommen aus. Sie schien den Zusammenstoß mit dem Scherengitter noch nicht ganz überwunden zu haben.
»Wie klein ist doch die Welt«, konstatierte der Butler, »ob Sie es nun glauben oder nicht, meine Herrschaften, mit dieser Konfrontation habe ich die ganze Zeit über gerechnet. Ich wäre enttäuscht gewesen, falls sie ausgeblieben wäre.«
*
Sue Weston war ein wenig gehemmt.
Zuerst küßte sie Rander, dann warf sie sich Captain Madford an den Hals. Sie preßte sich an ihn und girrte wie eine verliebte Katze.
Der kleine, drahtige Mann mit dem eleganten Bärtchen auf der Oberlippe war peinlich berührt.
Er versuchte, sich Randers Sekretärin zu entledigen. Zuerst mit Sanftheit, dann aber mit Nachdruck. Dabei strauchelte er und fiel auf den Teppich von Randers Studio.
Sue jauchzte, als Madford auf dem Boden lag. Sie warf sich auf ihn und zerrte an seiner Krawatte. Sie hatte, wie Rander deutlich sah, die feste Absicht, ihm zudem auch das Oberhemd aus der Weste zu zerren.
Rander kam Captain Madford zu Hilfe.
Die beiden Männer hatten ihre liebe Mühe und Not, Sue Weston wenigstens einigermaßen wieder zur Vernunft zu bringen, das heißt, sie schleppten sie in den Waschraum und stellten sie unter die Dusche.
Madford, der das Flackern in Sues Augen sah, drehte hastig den Kaltwasserhahn auf. Dann hielt er die Sekretärin fest, obwohl auch er deutlich und nachhaltig eingeweicht wurde.
Sue wurde unter der Einwirkung des kalten Wassers nüchtern. Sie wehrte sich gegen die Fluten und behauptete lautstark, sie müsse ertrinken.
Schließlich belegte sie Madford und Rander mit ausgesuchten, nicht gerade damenhaften Schimpfwörtern. Sie wehrte sich wütend und trat gegen Madfords rechtes Schienbein.
Madford brüllte vor Schmerz auf und ließ sie los.
Sue Weston nutzte ihre Chance, stieß den Captain gegen die Kachelwand der Duschkabine und wollte flüchten. Sie landete in Randers Armen, die sie nicht mehr losließen.
»O Mike!« seufzte Sue auf und legte ihren Kopf auf seine rechte Schulter.
»Schon gut, Sue«, erwiderte Rander und bemühte sich um deutliche Zärtlichkeit in seiner Stimme, »ich bringe Sie ins Bett, ja?«
»Bitte!« hauchte Sue und kuschelte sich noch fester an seine Brust. Rander hob sie auf und trug sie durch die Räume hinüber in ihr Schlafzimmer.
Sie ließ sich nicht nur willenlos entkleiden und abfrottieren, sondern sie schien diese Behandlung sogar noch zu genießen. Die Sekretärin schnurrte wie eine Katze und versuchte, Rander zu sich herunter zu zerren.
Rander wich diesen Forderungen geschickt aus. Dann wickelte er sie in eine Decke und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. Er streichelte ihr Haar und wartete, daß sie endlich einschlief. Dabei dachte er an die vergangene Stunde.
Er hatte die beiden Gangster Ron und Clive bei Madford abgeliefert und sich dabei zusätzlich mit Sue Weston abgemüht. Es war klar, daß man sie unter ganz bestimmte Drogen gesetzt hatte, die ihre Libido angeheizt haben mußten.
Zusammen mit Madford hatte er dann Sue hinauf in sein Penthouse gebracht.
Wo sich das abgespielt hatte, was er gerade hinter sich gebracht hatte.
Madford erschien in der Tür zum Badezimmer. Er trug Randers Bademantel und sah leicht verwirrt aus. Er rieb sich eine Beule über der rechten Schläfe, die von dem Zusammenprall mit der Kachelwand der Duschkabine herrührte.
Rander sah auf Sue hinunter.
Sie schien eingeschlafen zu sein. Ihre Augen waren geschlossen, und der Atem ging tief und fest.
Rander erhob sich vorsichtig und ging zur Tür, die Madford jetzt freigab.
»Ganz schön anstrengend«, flüsterte Rander.
»Ich kann Sie ja vertreten«, schlug Madford vor, der jetzt unternehmungslustig aussah.
»Raus!« sagte Rander und drückte ihn zurück in den Korridorgang.
»Ich hab schon immer geahnt, daß Sie etwas gegen Polizisten haben«, beschwerte sich Madford.
*
»Kommen wir zur Sache«, sagte Stilson. Sein Ton hatte sich sehr geändert. Er war nicht mehr der ängstliche Mann, sondern er ließ deutlich werden, daß er die Fäden in der Hand hielt.
»Sie wollen von meiner bescheidenen Wenigkeit gewiß erfahren, wo Sie Mister Levell finden können, nicht wahr?« Parker übersah souverän die obligaten Schußwaffen. Er konzentrierte sich auf die gierigen Gesichter von Stilson, Paul und Lana.
»Je schneller Sie reden, desto größer Ihre Chance, noch mal zu überleben«, meinte Stilson.
»Ich fürchte, Sie enttäuschen zu müssen«, gab der Butler gemessen zurück, »meine Nachforschungen sind leider noch nicht weit gediehen, wenn ich es so ausdrücken darf.«
»Sagen Sie, was Sie bisher herausbekommen haben«, schaltete Hippie Paul sich ein.
»Der Wahrheit die Ehre«, entgegnete der Butler, »ich weiß von nichts, um genau zu sein. Ich war der ehrlichen Ansicht, daß Sie inzwischen mehr in Erfahrung bringen konnten.«
»Laßt euch doch nicht auf die Schippe nehmen«, warf in diesem Augenblick Lana Clint ein. Ihr Ton war gereizt.
»Sollen wir die Wahrheit aus Ihnen herausprügeln?« erkundigte sich Paul, der Hippie mit der Lennon-Brille.
»Gestatten Sie mir eine Frage«, erwiderte Parker höflich, »arbeiten Sie nun für Mister Conally oder nicht?«
»Ändert das etwas an der Wahrheit?« wollte Lana wissen.
»Vielleicht«, sagte Parker, »ein unscheinbarer Privatmann wie meine bescheidene Wenigkeit würde sich nur höchst ungern mit einem Mann wie Conally anlegen.«
»Dann hätten Sie was dagegen, wenn wir Sie an Conally ausliefern, wie?« Stilson schien eine Möglichkeit zu wittern, Parker unter Druck setzen zu können.
»In der Tat!«
»Ruf ihn an, Lana«, befahl Stilson, sich an die attraktive, junge Frau wendend.
»Conally?« reagierte sie verblüfft. Sie hatte Stilson nicht sofort durchschaut.
»Mister Conally«, wiederholte Parker. Ihm war plötzlich klar, daß Stilson auf keinen Fall mit diesem Gangsterboß zusammenarbeitete, auch wenn er das Gegenteil behauptete. Er hatte es bei Stilson tatsächlich mit einem Außenseiter zu tun, der auf eigene Rechnung von Levell kassieren wollte.
Lana, die inzwischen begriffen hatte, verschwand aus dem Wohnraum, um angeblich vom Detekteibüro aus Conally anzurufen. Als sie die Tür schon passiert hatte, rief Parker ihren Namen. Worauf sie noch mal zurück ins Wohnzimmer kam.
»Ersparen Sie sich diesen Bluff«, sagte Parker höflich, »er wäre die reinste Zeitverschwendung, Miß Clint. Passen Sie lieber auf, daß Conallys Leute nicht hier erscheinen. Das wäre, glaube ich, für uns alle nicht sonderlich befriedigend.«
»Conallys Leute?« Stilson schien von dieser Aussicht nicht viel zu halten.
»Mister Conally und seine Mitarbeiter sind schon seit Stunden