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von Informationen oder die Lerngeschwindigkeit gewöhnen muss. Die " alten" Texte sollen möglichst nicht verändert werden, um zwischen dem Haupt- und Fußnotentext (und auch untereinander) einen Lernprozess darzustellen, vom Autor selbst und den möglichen Lesern.

      39 Ein Zeitungsbericht orientiert sich vor allem an den W-Fragen und den Interviews bei gleichzeitiger Selbstdistanz des Reporters. Ich erinnere mich auch, dass das in meiner Examensklausur in Systematik ein Wahlthema war, einen systematisch reflektierten Zeitungsbericht zu einem ethischen Thema für eine Kirchenzeitung zu formulieren, wo genau das beachtet werden musste, zuzüglich der systematisch-theologischen Referenz aus den gelernten Lehrbüchern, um den Bericht zu untermauern und gleichzeitig die christliche Tradition, in Auseinandersetzung mit der heutigen Lebenswelt und ihre Relevanz für diese, in einen Dialog mit dem Thema zu bringen. Klausuren kann ich in dieser Einführung nicht verarbeiten, weil sie "unter Verschluss", in einem Archiv sind und ich noch aus der Erinnerung her schreiben kann. Vor allem geht es bei einer Klausur um die Einhaltung der Fragestellung und die Erstellung einer Vor-Skizze (wie bei einer Hausarbeit mit Gliederung) vor dem Schreiben und das Arbeiten mit den Hilfsmitteln (Bibel, Wörter- und Gesangbuch).

      40 Insgesamt geht es bei solchen Texten immer um Gegenbeweise einer allgemeinen Einstellung in einer bestimmten Sozialisation oder Gesetz zum Trotz, die zwar etwas "barbarisch" rüber kommen kann, dass es zu "Brüchen" mit der Tradition kommt, es dadurch aber auch zu Fortschritt im Sinne eines "neuen" und stärkeren Glaubens an Jesus Christus kommt. Dadurch wächst aber auch die Gefahr des Widerstandes, aber von beiden Seiten. Überhaupt ermutige ich dazu gerne, nicht zu resignieren, obwohl eine bestimmte Einstellung die vermeintlich richtige ist und den Fortschritt lähmen kann, im Sinne einer Selbstunzufriedenheit oder unbedingten Authentizität, die eine etwas unkritische, dogmatische Haltung einer Gesellschaft damit (falsch) übereinstimmen lässt, was nicht unkritisch betrachtet werden sollte, wenn dadurch Menschen sterben oder in ihrem Leben eingeschränkt werden, aber das sollte man bei beiden Seiten beachten und betrachten. Vielleicht ist auch Jesus zu weit gegangen… Für Bildungsprozesse und auch das Verhältnis von Lebenswelt und Tradition ganz entscheidend!

      41 In der Seelsorge ist wichtig, dass man ein Gegenüber nicht manipuliert und seine Ansicht überstülpt. Mehr als das geht es um ein "Angebot", keinen Rat-"Schlag", auch wenn ich auch einmal damit konfrontiert wurde und weil derjenige das dann so wollte, habe ich es so gemacht. Wichtig ist da eine offene, nicht-barbarische Grundhaltung. Es gibt Leute, die wollen eine klare Ansage. Andere nicht. Bei denen, wo man es nicht weiß, sollte man sich zurückhalten, weil das möglicherweise provozierend wirkt und zur Gegenprovokation führen kann, die beiden Seiten schadet. Empathie ist wichtig, aber auch begrenzt, wenn es um Hilfe zur Selbst-Hilfe geht.

       Didaktische Reflexion über das Thema: Flanieren und Wahrnehmen

      Lebenskunst vollzieht sich durch Weltwahrnehmung. Schüler sind wahrscheinlich darauf fokussiert ein bestimmtes Ziel zu erreichen (wie z.B. Schulweg), sich mit Freunden zu treffen. Berührt werden können bestimmte Freizeitangebote, an denen Schüler teilnehmen können (Wandern, Nordic Walking, Laufsport). Bei den vielen Angeboten muss man wählen können, genauso wie in der Weltwahrnehmung (gegen die heutige Informationsflut, z.B. in Großstädten durch Werbung, Plakate, fehlende Natur).

      Das Thema ist wichtig, um einen Blick für das zu finden, was sonst übersehen wird, damit es zu einer Entschleunigung kommt. Die Schüler gewinnen eine Sicht, die mehr auf die Details fokussiert ist, die sie reflektieren können (z.B. Wandertagebuch). Durch die Naturerfahrung wirkt die Natur auf einen Selbst, wodurch man seine Erfahrungen gestalten kann. Einseitigkeit (z.B. Leben in der Stadt) kann durch Mehrdeutigkeit der Weltwahrnehmung ergänzt werden (Erinnerungsvermögen an schöne Dinge, Landschaften, Wiesen, Wälder etc.).42

      Widerstand kann durch Ermüdung aufkommen. Viele junge Menschen sehen das Spazierengehen, Flanieren wahrscheinlich als zu langweilig. Die Zeit könne besser genutzt werden, für Freizeit, Freunde, Schulaufgaben. Ein weiteres Problem ist die gesellschaftliche Konvention, wie oben beschrieben, die die Entschleunigung schwierig macht. Zeit- und Termindruck können ebenso hinzukommen, dass man sich in dem einem Moment nur auf das eine konzentrieren kann.

      Das Thema könnte in einer Religionsstunde zu christlichen Wahrnehmungsweisen eingesetzt werden. Ich denke dabei an das Pilgern und warum Menschen überhaupt pilgern gehen. Den Sinn dieses Weges erfahren, ein Ziel haben, aber trotzdem auf sich selber zu achten. Bibelimpulse, Schweigewege und gemeinsame Gebetszeiten können eine Möglichkeit zur Transzendenz- und Gotteserfahrung sein. Die Schüler gewinnen eine Sicht auf eine christliche Kultur, die den Alltag anders sieht. Meditation, Betrachtung, Kontemplation sind Möglichkeiten zur Entschleunigung und Besinnung.

      Ein Beispiel, was sehr wahrscheinlich im Deutsch-Unterricht der Sekundarstufe 1 behandelt wird, ist der Osterspaziergang von Johann Wolfgang von Goethe. Die Naturerfahrung Goethes lässt sich daher gut fächerübergreifend im RU behandeln. Vorstellbar ist auch eine Wanderung in einem nahen Wald/Park/Straße, um das Flanieren praktisch zu behandeln, auch anhand von Goethe. Die Schüler können danach ihre Erfahrungen aufschreiben und reflektieren. (Oder auch die Leser hier?)

      42 Didaktische Reflektionen sind in religionspädagogischen Seminaren wichtig, die die didaktische Reduktion der Theorie in Exegese und Systematik auf die Lebenswelt spiegeln sollen, was wirklich "wichtig" und entscheidend ist. Dann geht es um die Einordnung in den Lehrplan (Formalien), aber dazu im folgenden Abschnitt mehr. Ein Unterrichtsentwurf kann auf eine einfache oder auch wissenschaftliche Art zusammengestellt werden. Ersterer ist für die Praxis wichtig, eine kurze Verlauf Skizze z.B. Letzterer ist wichtig an der Universität, wo es dann darum geht, ähnlich wie bei einem Predigtentwurf, die Linien des didaktischen Dreiecks (Schüler – Ich – Thema) aufeinander sinnvoll zu beziehen und die Inhalte aus Exegese und Systematik sinnvoll und zielgerichtet auf die Lebenswelt zu beziehen (z.B. am Ende durch das Formulieren von Lernzielen), die richtigen Medien und Materialien dafür auszuwählen und das dann (das ist am wichtigsten) zu begründen, anhand pädagogischer Grundmodelle und entwicklungspsychologischer Grundaussagen innerhalb der religiösen Entwicklung von Kindern z.B.

       Katechetische Klein-Entwürfe

      Schöpfung

      Dieser Entwurf ist für eine Konfirmandengruppe einer Kirchengemeinde gewesen, wo eine Fahrradtour durch die Umgebung unternommen wurde. Etwa 20 Schüler nehmen an der Exkursion zum Thema „Schöpfung“ teil. Im Vorfeld wird die Fahrradtour-Strecke abgefahren, wo ich einen Abschnitt/Unterrichtssequenz zu den Schöpfungsberichten in Gen 1-3 übernehme. Dabei geht es grundsätzlich um die Frage, wie die beiden Schöpfungsberichte (jahwistischer und elohistischer oder priesterliche und nicht-priesterlicher voneinander zu unterscheiden sind) aufeinander bezogen sind. Wo gibt es Gemeinsamkeiten? Wo gibt es Unterschiede? Vor der Unterrichtssequenz betrachten wir gemeinsam eine Gruppe von Windkraftwerken und gehen der Frage nach, wie in Zukunft sicher und umweltfreundlich, also schöpfungskonform, Energie für alle Menschen bereitgestellt werden kann. Schöpfung ist eine Sache Gottes und des Menschen. Gott stellt eine Grundvoraussetzung auf, einen Raum zum Leben, in dem sich der Mensch selbständig entfalten kann. Dem 7-Tage-System folgt ein System, der Paradiesgarten, in dem sich Adam und Eva entfalten können. Diese Paradiesvorstellung geht wahrscheinlich auf einen antiken, mesopotamischen Kontext zurück, der fruchtbare Halbmond im Nahen Osten in Syrien und Persien. Denken wir auch an die Gärten von Babylon. Diese Erfahrung des Schönen, der Natur, des Geschaffenen, geht auf Gott und auch den Menschen zurück. Menschen- und Gotteswerk gehen Hand in Hand. Oft nicht zum beiderseitigem Nutzen. Denn der Sündenfall sorgt für den Fall des Menschen aus dem Paradies. Ein ähnlicher Fall kann heute stattfinden, wenn die Natur nicht bewahrt wird und Wirtschaft und Natur nicht Hand in Hand gehen, damit die Umwelt geschützt wird (z.B. durch giftige Abgase, Luftverschmutzung). Wie kann also nun Energie sicher und für alle bereitgestellt werden? Wir stellen auch fest, dass der Mensch bei der Energieerzeugung sich selbst überschätzen kann. Im Plenum erzähle ich als Teilnehmer am Unterricht, bevor ich meine Sequenz durchführe, von den Erfahrung der Atomkatastrophe in Tschernobyl, und dass der Mensch die Erzeugung von Energie auch überschätzen kann. Jüngstes Ereignis wäre auch die Atomkatastrophe von Fukushima von 2011. Also: Der Mensch trägt eine gewisse Verantwortung für die Schöpfung

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