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LXX) die Heilige Schrift der frühen Christen war.

      Die Geschichte vom barmherzigen Samaritaner betont die Nächstenliebe. Sie ist eine Vorbildgeschichte. So wie Jesus handelt, so handelt der barmherzige Samaritaner, der einer vom Judentum abgegrenzten jüdischen Gemeinde auf dem Berg Garizim angehört, die nur den Pentateuch (5 Bücher Mose, Genesis usw.) als heilige Schrift anerkennen. Jesus wendet sich daher explizit den Ausgegrenzten und Gemeinschaftslosen zu. Ein Notizbereich soll die Arbeit für die Hörer erleichtern, damit sie sich leichter Notizen machen können.50

      Unterrichtsentwurf – David und Goliath im 1. Sam 17 –

      Gott sei mit dir im Klein-Sein, um Großes zu erreichen51

      Annäherung/Brainstorming (Lehrer)52

      Dieser Bibeltext ist in Teilen mein Hebraicums-Text gewesen. Ich scheiterte an einer Bibelstelle: "der Sohn des Abstandes" (isch habenajim, ein duales Partizip, welches nur ein einziges Mal im Alten Testament vorkommt), weil ich die Bedeutung im Deutschen nicht ganz verstand.53 Diese Vokabel ist wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, da sie die Szenerie, den Kampf zwischen David und Goliath, als Ganzes repräsentiert. David und Goliath kämpfen stellvertretend für die jeweiligen Heere der Israeliten und der Philister gegeneinander. Das Wort kann auch als "der Bogenschütze" übersetzt werden, wobei da kritisch gesehen werden muss, dass David und Goliath nicht mit Pfeil und Bogen kämpfen, sondern mit Schwert und Schleuder.

      Die Geschichte ist Teil der Samuel-Bücher und damit des deuteromistischen Geschichtswerkes, das allgemein die Frage behandelt, warum Israel aufgrund des sündigen Fehlverhaltens gegenüber Gott und der Gottesbeziehung insgesamt bestraft wird. Wie kann dieses Verhältnis wieder ausgesöhnt werden, ist die Gegenfrage.

      Saul ist die Tragik-Gestalt in der Geschichte. Er macht alles falsch und kann die Philister nicht aus dem Heiligen Land vertreiben. David schafft dagegen das, was Saul nicht schafft, nämlich Goliath und die Philister zu bezwingen und sich zum König von Gottes Gnaden zu erheben.54

      Dass David vom Schäfer zum Krieger wird, betont seine vermeintliche Schwäche, die zu einer großen Stärke wird. Beim deuteronomistischen Geschichtswerk handelt es sich daher um gedeutete Geschichte. Es werden keine richtigen Quellen im Sinne der historisch-kritischen Methode verarbeitet, sondern Erzählungen, die aber dennoch einen "wahren" historischen Kern beinhalten können. Die Philister sind im Zuge des Seevölkersturms in Israel eingefallen, dessen übermächtige Größe Goliath als Ganzes repräsentiert.55 Aber: Qualität vor Quantität.56 Die Qualität an dieser Geschichte ist, dass Gott mit David ist, Gott also trotz der Verfehlungen Israels sein Volk beschützt und damit der Quantität, also der vermeintlich großen Stärke und Größe Goliaths, mit einer kleinen, aber effektiven Steinschleuder durch die Hand Davids entgegentritt und ihn bezwingt.

      Der Seevölkersturm zeigt auch, dass Israel sich mit dem "Fremden" auseinandersetzt. Was kann davon zur Bedrohung werden? Was kann unser Land bereichern? Diese Erfahrung macht Europa schon auf eine ähnliche Weise in der Flüchtlingskrise durch. Ich glaube, dass das an den Kindern in der Grundschule nicht vorbei geht und sie ihren Eltern möglicherweise Fragen stellen. Das war z.B. 2011 nach den Anschlägen in Norwegen auf Utoya der Fall, dass ich in einer Zeitung die Fragen eines Kindes sah, die Eltern damit konfrontiert wurden und die Eltern sich fragten: Wie kann ich meinem Kind erklären, dass es keine Angst zu haben braucht? Die Antwort: So ein furchtbarer Zufall ist äußerst selten.57 Falls diese Lesart des Fremden didaktisch und pädagogisch nicht haltbar ist, wird sie im Verlauf der Bearbeitung des Unterrichtsentwurfs möglicherweise entfallen.

      Didaktisches Bedingungsfeld

      Die Lerngruppe kann eine 3. und 4. Klasse in der Grundschule sein, die hier, da ich keine Hospitation durchgeführt habe, imaginär bleiben muss. Daher bleiben auch viele Lücken, die erst im Nachhinein gefüllt werden können, falls eine Hospitation durchgeführt werden sollte. Auch die fachwissenschaftliche und didaktische Analyse kann nicht im großen Umfang eines wissenschaftlichen Entwurfs ausgeführt werden. Ich bin kein Grundschulpädagoge, sodass ich um Nachsehen bitte. Der Entwurf ist also von offener Gestalt.

      Mehrere Bibelgeschichten wurden in der Klasse schon behandelt. Nach dem Lernplan ist nun die Samuel-Geschichte und das Thema "Mut und Gottvertrauen" dran. In der Klasse sind 16 Schüler, davon 9 Mädchen und 7 Jungen, ein ausgeglichenes Verhältnis.58

      Die Kinder haben wahrscheinlich durch die Flüchtlingskrise die Erfahrung gemacht oder ihren Eltern Fragen gestellt, dass Europa sich verändert. Fraglich ist an dieser Stelle aber, ob ich das so im Unterricht thematisieren darf, weil nicht bei jedem Kind eine solche Fragehaltung gegenüber den Eltern vorausgesetzt werden kann. Außerdem kann es den Kindern möglicherweise Angst machen, über solche Themen zu sprechen. Möglicherweise sind in der Klasse Flüchtlingskinder, sodass das Thema "Ich und das Fremde" außen vor gelassen werden muss, da der Einfall der Philister hier konsequent negativ beurteilt wird und es zu keiner Diskriminierung kommen sollte.59

      Vielleicht können daher Gegensätze und Gemeinsamkeiten in der Klasse thematisiert werden (Starke und Schwache, Introvertierte und Extrovertierte, Große und Kleine), und dass Gott mit jedem Kind ist, wenn es in Schwierigkeiten gerät. Ich habe in der Grundschule teilweise Mobbing-Erfahrungen gegenüber vermeintlichen Außenseitern erlebt und die Überwindung durchlebt, es den Lehrern zu sagen, damit sie mir helfen.

      Notengebung und Konkurrenz spielten eine noch geringere Rolle als dann auf dem Gymnasium, obwohl es schon notwendig ist, gut zu sein, um zum Gymnasium zugelassen zu werden. In den Bundesländern wird die Leistungsbeurteilung unterschiedlich gehandhabt. Aber: Es geht um Gottvertrauen im Klein-Sein, um groß zu werden, sodass die Aspekte der Leistung, der Größe und der Stärke in den Hintergrund treten.60

      Sachanalyse

      Kurzexegese61

      Zunächst wird die Ausgangssituation der Schlacht zwischen den Israeliten und Philistern geklärt. Sie lagern jeweils im Eichgrund mit Saul und die Philister bei Socho in Juda (V.1). Der Repräsentant, der stärkste Mann des Heeres der Philister, ist Goliath. Ein übergroßer Mann, ein Riese, schwer bewaffnet (mehr als genug) und stark gepanzert (V.5f.). Er ist in diesem Sinne kein "normaler" Mensch.

      V. 8 greift dann den Erwählungsgedanken auf und die oben genannte Szenerie, dass jeweils nur einer von den beiden Heeren gegeneinander kämpft. Im folgenden Vers wird das Knecht-Motiv aufgegriffen und die Frage, was mit dem jeweiligen Sieger und Verlierer im Zweikampf geschieht.s"Wenn du siegst, werde ich dein Knecht. Wenn ich siege, wirst du mein Knecht." V.12 greift dann die entstehende Angst der Israeliten auf, denn es ist die Frage nach "alles oder nichts". Sie gehen ein hohes Risiko mit diesem Zweikampf ein. Darin sehe ich das fehlende Gottvertrauen Israels, der im unverfügbaren Zufall eingreifen könnte, doch noch alles zum Guten zu wenden.

      Davids Auftritt in der Geschichte folgt auf diese Angst, der sie beheben wird. In V. 12 wird er als Jüngster seiner 4 Geschwister bezeichnet. Er ist quasi der Nachzügler, der noch nicht, anders als seine Geschwister, zum Militärdienst geht. Daher ist er Schäferjunge. Trotzdem wird er in V. 17 damit beauftragt, seine Geschwister mit Essen zu versorgen und zum Schlachtfeld zu ziehen.

      Was kann David also mit seinem Klein-Sein erreichen? Hier: Höflich und zuvorkommend gegenüber seinen Geschwistern sein. David wird im Folgenden trotzdem zum Kampf ausgerüstet und in V. 21 stellt er sich in der Schlachtreihe der Israeliten auf. Goliath antwortet nur mit Hohn und Spott, da David als Krieger in seinen Augen viel zu schwach ist, um zu kämpfen, was Goliath wohl aus seiner Überheblichkeit heraus sagt. Dass Goliath in V. 36 als unbeschnittener Philister bezeichnet wird, birgt die Assoziation, dass er in keinem Bundesverhältnis mit Gott steht (gottlos?) und den Gott Israels verhöhnt.62 In V. 45 wird dann die Stärke Davids gegenüber Davids herausgestellt, da das Mit-Sein Gottes beim Schleuderangriff stärker ist, als die materielle Waffe Goliaths. Problematisch ist da das kriegerische Gottesbild in V. 47 und der "Kopf-Abhack-Vers", die ich nicht in dieser Stunde thematisieren möchte, sondern es bei der bloßen Bewusstlosigkeit Goliaths nach dem Schleuderangriff bleiben soll. Es soll um Gottvertrauen im Mutig-Sein gehen und nicht um Krieg und Tod. Schwierig

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